PwC Automotive-Studie: Österreichs Automobilzulieferer auf Kurs

  • Globale Trends erfordern Investitions- und Finanzierungsbedarf, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln
  • Steigender Innovationsdruck führt zu mehr Kooperationen
  • Optimismus beherrscht Branche: 80 Prozent rechnen mit Umsatzzuwächsen

Die fundamentale Neustrukturierung der Mobilität bringt für die Automobilindustrie einen Wandel mit sich, der durch soziale, technische und wirtschaftliche Entwicklungen geprägt ist. Der steigende Innovationsdruck und kürzere Innovationszyklen führen zu verstärkten Kooperation zwischen den Akteuren: Automotive-Zulieferer müssen den Herstellern einen Produktzyklus voraus sein, damit entwickelte Technologielösungen bereits serienreif in die Fahrzeugentwicklung einfließen können, so die Ergebnisse der aktuellen Automotive-Studie von PwC.

Mit Innovationsstärke und hoher Qualität haben sich viele österreichische Zulieferer an die Weltspitze der Automobilindustrie gesetzt und partizipieren am Wachstumspotenzial der Weltmärkte. „Die vorherrschende mittelständische Struktur begünstigt kurze Reaktionszeiten sowie Innovationen und Anpassungen des Geschäftsmodells. Nun gilt es, die strategischen Weichen richtig zu stellen“, erklärt Horst Bernegger, Partner und Automotive-Experte bei PwC Österreich.

Kooperationen als Erfolgsfaktor.
Benötigtes Know-how in den Bereichen IT Software, Infrastruktur, Energie sowie Telekommunikation ist der Treiber für Kooperationen der Automobilbranche mit anderen Unternehmen. Für ein Viertel der befragten Zulieferer ist die Ausweitung des Produktportfolios der häufigste Grund für eine Zusammenarbeit, gefolgt von gemeinsamer F&E-Expertise. Kooperationen erfolgen häufig nicht nur projektweise sondern umfassen zum Teil die enge Verknüpfung von Kompetenzen aus unterschiedlichen Industrien.

Globale Trends erfordern neue Geschäftsmodelle.
Die befragten Unternehmen sehen Elektrifizierung, gefolgt vom Innovationstempo als die bedeutendsten Trends für den Bereich Automotive. Rund ein Drittel der Teilnehmer fokussiert auf Produkte der neuen Mobilität oder hat F&E, Testbetrieb und Protypenfertigung im Leistungsportfolio. Ein weiterer Trend ist die steigende Bedeutung von Beziehungen zu (End-)Kunden, da in Zukunft die Nutzung des Fahrzeugs stärker im Vordergrund stehen wird. Dies entspricht auch dem Wandel der Automotive-Branche in Richtung Mobilitätsdienstleistungen. Um zu reüssieren, gilt es neue Geschäftsmodelle zu entwickeln – fast 60 Prozent der Befragten erwarten dafür zusätzlichen Investitions- und Finanzierungsbedarf.

Gutes Jahr 2017 mit positivem Ausblick.
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, ihre Produktionskapazitäten im Jahresdurchschnitt 2017 zu mehr als 90 Prozent ausgelastet zu haben. Jeder fünfte Betrieb wuchs – meist organisch – um fünf bis zehn Prozent und mehr als die Hälfte sogar um über 10 Prozent. Auch die Zukunft sehen die Zulieferer positiv: Mehr als 80 Prozent rechnen mit einem weiteren Umsatzwachstum. Technologie, Qualität und F&E werden dafür wesentliche Erfolgsfaktoren bleiben. Zukünftige strategische Vorteile sehen die Teilnehmer vor allem in Robotik, Sensorik, digitalen Fabriklösungen, Batterie- und Energietechnologien sowie Datenanalyse.

Mangel an qualifiziertem Personal, Druck der OEMs und Abschwung in den Wachstumsmärkten wurden hingegen als die größten potenziellen Gefahren angeführt. Dementsprechend wünscht sich die Zulieferindustrie Verbesserungen in den Bereichen Arbeitsmarkt, Arbeitszeitgesetz, Lohnnebenkosten und neue Mobilitätskonzepte unter Verwendung digitaler Infrastruktur, um die internationale Bedeutung halten und weiter ausbauen zu können.

Österreich vs. Slowakei: Gleiche Themen bei unterschiedlicher Struktur.
Zusätzlich zur Erfassung des Status quo in der österreichischen Automobillandschaft, zieht die PwC-Studie einen Vergleich zwischen Österreich und Slowakei. Die Automotive-Branche weist in den beiden Nachbarländern einen bedeutenden strukturellen Unterschied auf. Während in der Slowakei die Mehrheit der Tier 1 Zulieferer internationalen Konzernen angehört, verfügt Österreich über eine Vielzahl mittelgroßer Familienunternehmen, die sich teilweise zu sogenannten Hidden Champions entwickelt haben. Diese haben sich in vielen Fällen mit lokaler F&E-Kompetenz als Spezialisten in ihrem Bereich etabliert.

Was die Branche in beiden Ländern verbindet, sind die Themenstellungen die die handelnden Personen beschäftigen: Mangel an qualifizierten Fachkräften sowie intelligente Technologien als Herausforderung für die neue Mobilität und Brancheninnovationen sind überall heiße Eisen.

Über die Studie:
Die Studie wurde zum zweiten Mal von PwC Österreich durchgeführt. Die kontaktierten Automotive-Zulieferer antworteten über einen Online-Fragebogen oder per Rücksendung eines ausgedruckten Fragebogens im Zeitraum von Jänner bis April 2018. An der Studie nahmen rund 50 Unternehmen teil. Der Bericht zeigt die wichtigsten Erkenntnisse der Befragungen von den aktuellen Herausforderungen der Automotive-Zulieferindustrie in Österreich über die zu erwartende Entwicklung der Branche bis hin zu den Erfolgsfaktoren im Hinblick auf die erwarteten Marktänderungen. In der Slowakei wurde fast zeitgleich eine ähnliche Umfrage von PwC durchgeführt, daher war ein Branchenvergleich der beiden Nachbarländer möglich.

Den Bericht als Download finden Sie hier.

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