Seidenstraßen-Initiative: Mehr Potenzial für Hamburg

Im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative der chinesischen Regierung sieht die Hamburg Port Authority noch mehr Potenzial für den Hamburger Hafen als Hub sowohl auf See- als auch Landseite. Das hat der Vorsitzende der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority (HPA), Jens Meier, auf der Podiumsdiskussion der Konferenz „Hamburg – Gateway zur neuen Seidenstraße“ unterstrichen. Schon heute ist China mit rund 2,6 Mio. (2016) an den Kaikanten umgeschlagenen Containern Hamburgs wichtigster Handelspartner. Und im gleichzeitig größten Hafenbahnhof Europas werden rund 47 Prozent des Hinterlandverkehrs über den Schienenweg transportiert.

Rahmenbedingungen für den Ausbau schaffen
Als Seidenstraße wird ein Netz aus Karawanenstraßen bezeichnet, welches eine Route von Westeuropa nach Ostasien bildet. Die ältesten Berichte über die Seidenstraße stammen aus der griechisch-römischen Antike. Schon Marco Polo zog über die Seidenstraße nach China. Doch auch heute noch ist die Seidenstraße von entscheidender Bedeutung und soll weiter ausgebaut werden.

Meier sieht noch weiteres Potential für den Ausbau der Kooperation mit China und Russland über den Landweg Seidenstraße. „Hierfür sollten wir dringend alle Partner an einen Tisch holen, um darüber zu reden, wie wir die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Güterzugverbindungen zwischen dem Seidenstraßen-Hub Hamburg und Asien standardisieren können“.

Barrieren auf der Seidenstraße
Bilslang gebe es noch Optimierungsmöglichkeiten: Beispielsweise liege die Maximalgeschwindigkeit der Güterzüge in der Europäischen Union derzeit bei 400 Kilometern am Tag, weil unter anderem eine EU-Regulierung für Blockzüge fehle, die den Güterzügen ausreichend Überholmöglichkeiten biete. Auch eine EU-weite Koordinierung von Baustellen könne zielführend sein, so Meier. „Außerdem ist es momentan noch so, dass an den Außengrenzen der EU viel Zeit verloren geht, weil die bis zu 65 Container fassenden Züge auf den russischen Breitspuren für den EU-Verkehr auf Blockzüge mit maximal 41 Vierzig-Fuß-Containern umgeladen werden müssen“, so Meier.

Optimierte Hinterlandsverbindungen
Durch den stärkeren Ausbau der Bahnverbindungen zwischen Hamburg und China könne eine deutlich höhere Planungssicherheit in der Logistikkette gewährleistet werden, in dem Wasser-, Schienen- und Luftweg gestärkt und effektiv genutzt werden. Auch Uwe Leuschner, Senior Vice President der DB Cargo AG, stellt die heutige Bedeutung der Seidenstraße heraus: „Diese Brücke hat sich bereits als ein neuer Markt herausgebildet – und Hamburg ist angeschlossen.” Durch die Lage im Binnenland, die optimierten Hinderlandsverbindungen, der Effizienz und Innovationskraft sowie den stetigen Ausbau von analoger und digitaler Infrastruktur sei der Hamburger Hafen prädestiniert als Knotenpunkt der neuen Seidenstraße.
mm

Quelle und weitere Informationen:
www.hamburg-port-authority.de

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