Solaranlage gegen schlechten Ruf der Logistik

Schwäbischer Logistiker setzt auf Sonnenstrom: Ertrag liegt im Eigenverbrauch

Logistikdienstleister stehen im Ruf, Verursacher von Schmutz und Lärm zu sein. der Geschäftsführer eines inhabergeführten Kontraktlogistikers setzt diesem Vorurteil Nachhaltigkeit entgegen. Deswegen installierte der Ulmer auf seinem neusten Warehouse eine PV-Anlage mit einem Megawatt Leistung. Unterstützt wurde er dabei von Goldbeck Solar.

Geld für mehr Effizienz, Nachhaltigkeit oder Flexibilität auszugeben, liegt für den Schwaben auf der Hand. Moderne Wasserstoff-Gabelstapler gehören für den Gewinner des Eco Performance Awards genauso zum Equipment, wie eine sparsame Lkw-Flotte aus fast ausschließlich Euro VI-Fahrzeugen.

Um den für klimatisierte Umschlag- und Lagerhallen benötigten Strom regenerativ zu erzeugen, setzte sich die Logistik Gruppe an ihrem 24.000 Quadratmeter umfassenden Neubau eine umfangreiche PV-Anlage auf das Dach. Insgesamt investierte die Logistikgruppe 15 Millionen Euro in den Ausbau der Flächen für die Kontraktlogistik.

Allein für 1,2 Millionen Euro stattete das Familienunternehmen die Dachflächen mit einer PV-Anlage mit 1060 Kilowatt Peak Leistung aus, die eine Million Kilowattstunden Strom pro Jahr liefert. „Ideal wäre, wir verbrauchen den Strom selbst“, sagt der Traditionsunternehmer. Seine Kapazitäten sind für die Lagerung etwa von Lebensmitteln oder Pharmazie klimatisierbar, was aktuell nur ein Fünftel der erzeugten Energie verbraucht.

In den nächsten Jahren möchte der Logistikdienstleister seinen Verbrauchsanteil enorm steigern, weil dann Renditen von acht und mehr Prozent möglich sind. Bis dahin speist das Unternehmen Überschüssiges ins Netz ein und bekommt dafür etwa zehn Cent pro Kilowattstunde vergütet.
Rechnet man die Gestehungskosten der Anlage dagegen, zahlt die Firma pro Kilowattstunde Sonnenstrom nur etwa sechs Cent. Das sind gut 40 Prozent weniger als er beim Energieversorger bezahlen würde. Mit sparsamem Wirtschaften und geringem Ausstoß von Stickoxiden und CO2 erhalte man ja schließlich die Welt von morgen, sagt Seifert, der seine beiden Söhne in einigen Jahren fest ins Unternehmen integrieren möchte.

Beim Neubau der Halle kamen alle positiven Faktoren zusammen. Die Firma hatte schon bei der Planung das Thema Sonnenenergie integriert, so dass die PV-Anlage ideal dimensioniert werden konnte. „Temperierbare Räume verbrauchen Energie, weswegen der Eigenverbrauchsanteil maximal ausgeschöpft werden kann,“ sagt Goldbeck Solar-Geschäftsführer Björn Lamprecht. Und: Der verschattungsfreie Standort sei absolut PV-geeignet.

Das Logistik-Zentrum ist nur ein Teil der knapp 300.000 Quadratmeter Hallenfläche, die der Unternehmer mit gut 1000 Mitarbeitern europaweit bewirtschaftet. Sie alle will er in den nächsten Jahren sukzessive mit Modulen nachrüsten. Denn der Umweltaspekt wird in Branchen wie Automotive und Chemie für Dienstleister im Kontext von Öko-Audits immer relevanter.

 

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