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Tag der Industrie 2022: Industrie als Herz der österreichischen Wirtschaft bewahren

“Österreich liegt mit einer Industriequote von rund 25% deutlich über dem EU-Schnitt und gehört damit zu den Top-Industrienationen. ‘Made in Austria’ steht für Qualität und Innovation in Europa und in der Welt”, sagte Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) gemeinsam mit den anwesenden IV-Vizepräsidentin Sabine Herlitschka und F. Peter Mitterbauer sowie IV-Generalsekretär Christoph Neumayer am gestrigen Donnerstag anlässlich des Tages der Industrie 2022, der diesmal ganz im Zeichen der Bedeutung der Industrie für Österreich stand. “Unsere Industrie ist das Herz inmitten unseres Wirtschaftssystems und damit zentraler Gestalter einer vielversprechenden Zukunft. Sie ist der größte Antrieb für Wohlstand und Arbeitsplätze im Land, reicht in alle Wirtschaftszweige hinein und schafft ein gemeinsames Netzwerk”, so Knill.

„Die Globale Marktwirtschaft hat uns viel Wohlstand gebracht, sie zeigt uns aber auch, dass Einzelereignisse ausreichen, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Unsere Reaktion darauf muss sein, die Ursachen und Wirkungen zu bestimmen, um daraus Lösungen abzuleiten:
Beim Thema Gaspreis beispielsweise wird es eine europäische Lösung brauchen, um Strom- und Gaspreis zu entkoppeln. Dafür kämpfen wir und dafür suchen wir Verbündete“, so Bundeskanzler Karl Nehammer im Rahmen seiner Rede: „Wir haben in den vergangenen Monaten viel investiert, um die Folgen der Krise abzufedern und haben trotzdem ein stabiles Budget. Das ist nur möglich, wenn Wirtschaft, Industrie und Arbeitsmarkt gesund sind. Was es außerdem braucht ist ein Miteinander und gegenseitiges Unterstützen; denn nur mit vereinten Kräften wird es uns gelingen unsere Resilienz für die Zukunft auszubauen und letztlich besser aus dieser Krise herauszukommen, als wir hineingegangen sind.“

Energiepreise bedrohen Existenz von Industriebetrieben

Der Industriestandort Österreich muss daher bewahrt und geschützt werden – auch in der multiplen Krise, in der sich die Wirtschaft derzeit befindet: “Wir befinden uns in einer Zeit großer Herausforderungen. Die massiv gestiegenen Energiepreise bedrohen die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in einer für mehrere Branchen existenzbedrohenden Weise”, mahnte der IV-Präsident und weiter: “Die Lage ist dramatisch und auch unsere Volkswirtschaft ist vor einer De-Industrialisierung nicht gefeit”.

Die hohen Energiepreise sind ein weitgehend europäisches Phänomen und damit sei die inländische Produktion von einer Verdrängung durch Anbieter aus anderen Weltregionen bedroht. “Bleibt die Lage unverändert, droht in Österreich ein dauerhafter Wohlstandsverlust. Das hätte massive Auswirkungen auf das alltägliche Leben der Menschen”, sagte Knill. Denn der produzierende Sektor steht in Österreich für rund eine Million hochqualitativer Arbeitsplätze, ist einer der größten Lehrlingsausbildner des Landes und stemmt knapp die Hälfte der heimischen Innovationsausgaben.

Ruder herumreißen und Zukunft aktiv gestalten

Um das Ruder herumzureißen, brauche es jetzt rasches, konsequentes Handeln auf europäischer und nationaler Ebene. “Wir als Industriellenvereinigung sind gewiss die Letzten, die nach Eingriffen in den Markt rufen, doch durch den Krieg und dessen Folgen haben wir es mit einem nicht-funktionierenden Markt zu tun, der einen EU-weit abgestimmten, wenn auch nur temporären Eingriff benötigt, um den Gas-und Strompreis zu entkoppeln”, so der IV-Präsident. “Darüber hinaus braucht es eine zusätzliche Absicherung für die Arbeitsplätze der Menschen, für den Fall, dass Unternehmen dennoch in vorübergehende wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten”.

Anlässlich des Tages der Industrie betonte Knill auch das Verbindende, Zuversicht und Optimismus, mit denen heimische Industriebetriebe auch diese Krisen meistern werden. “Als Industrie arbeiten wir täglich daran, Lösungen zu finden, Chancen zu sehen, die Dinge besser zu machen und Hürden zu überwinden. Wir sind aktive Gestalter einer lebenswerten Zukunft”, sagte der IV-Präsident vor hochkarätigen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.

Zum Tag der Industrie

Der „Tag der Industrie“ zählt seit rund 18 Jahren zum Höhepunkt im industriellen Vereinsjahr. Geladen sind nationale und internationale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft um sich über aktuelle wirtschafts- und industriepolitische Themen auszutauschen.

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