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Transporteure plädieren für ein Umdenken bei den Anschlussbahnen

„Wir bringen, was Sie täglich brauchen“. Mit diesem Versprechen sorgen rund 2.000 oberösterreichische Transportunternehmen mit 25.000 Mitarbeitenden und einer 13.000 Lkw und 3.000 Kleintransporter großen Fahrzeugflotte Tag für Tag dafür, dass die Wirtschaft nicht zum Stillstand kommt und unser Wohlstand gesichert bleibt. „Und diese strategische Schlüsselaufgabe wird in Hinkunft noch größer“, verwiesen WKOÖ-Fachgruppenobmann Franz Danninger und WKO-Fachverbandsobmann Günther Reder bei der Fachgruppentagung in Bad Schallerbach auf Prognosen, denen zufolge der Transportbedarf im Güterverkehr in den nächsten 15 Jahren um ein weiteres Drittel zunimmt.

Auch wenn die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage in der Branche noch zufriedenstellend ist, sehen die beiden Branchenvertreter beispielsweise in den Rückgängen im Automotive-Bereich bereits Anzeichen für Veränderungen, die vor allem in der Logistik neue Lösungen erfordern werden. Dies eingebettet in die rasch fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen.

Erschwert werde die Bewältigung dieser Herausforderungen durch illusorisch angesetzte Klima- und Umweltschutzziele, warnten Franz Danninger und Günther Reder. Als Beispiel nannten sie die EU-Vorgaben, die bis 2030 eine 40%ige und bis 2050 gar eine 60%ige Reduzierung der Treibhausgasemissionen anvisieren.

„So wie wir ein klares Ja zu Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand sagen, bekennen wir uns auch zu einem wirksamen Klimaschutz. Wenn allerdings dann die Politik mit der Verordnung sinnloser regionaler Fahrverbote, wie zuletzt auf der B 320 Ennstal Bundesstraße, massive Umwegkilometer mit dem Lkw verursacht, führend sich alle Umweltschutz- und Klimaziele ad absurdum“, richten Franz Danninger und Günther Reder einen eindringlichen Appell an die künftig politisch Verantwortlichen, für Rahmenbedingungen zu sorgen, die größtmögliche Effizienz im Transport bei gleichzeitig geringsten Belastungen ermöglichen.

In diesem Zusammenhang erteilen die beiden Transporteure-Sprecher den immer wieder aufflammenden Ideen nach Einführung einer Flächenmaut für Lkw und auch einer CO2-Steuer eine klare Abfuhr. Durch diese zusätzliche finanzielle Belastung für die Transportwirtschaft, aber vor allem auch für die Konsumenten würde kaum ein Lkw weniger unterwegs sein. Da wäre es schon sinnvoller, bei den Anschlussbahnen, bei denen in den letzten zehn Jahren ein Rückgang um ein Drittel zu verzeichnen war, einen Umdenkprozess einzuleiten, will man den Transport in der Fläche verstärkt auf Schiene bringen.

Gefordert sieht sich die Transportbranche neben Klimaschutz und Bürokratie auch bei der Rekrutierung des erforderlichen Lenkerpotenzials in den Lkw-Cockpits. Auch wenn autonomes Fahren, Platooning etc. gerade im Transportwesen schon intensiv diskutiert und erforscht werden. Um den kompetenten Mann/die kompetente Frau am Steuer werde man auch in Hinkunft nicht umhin kommen.

www.lkwlenker.at; www.wko.at/ooe

 

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