Ukraine-Krieg verschärft Lieferprobleme für Luft- und Schifffahrt

Vor allem die Luft- und Schifffahrt steht vor großen logistischen Herausforderungen. Ehe sich die weltweiten Lieferketten von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen konnten, nehmen die Schwierigkeiten durch den Krieg in der Ukraine erneut zu.

In der Luftfahrt bedeuten die steigenden Energiekosten eine starke Verteuerung des Kerosins und damit einen hohen Preisanstieg. Zudem mussten Flugrouten geändert werden, weil der russische Luftraum nicht mehr überflogen werden kann. Daraus ergeben sich längere Flugstrecken.

Das Logistiknetz in der internationalen Schifffahrt ist ebenfalls überlastet. „Durch die Corona-Pandemie besteht ein großer Kapazitätsmangel, es kommt zu Staus in den Häfen und damit zu längeren Wartezeiten. Die Laufzeiten der Schiffe erhöhen sich daher ebenso wie die Seefrachtraten, auch weil bestimmte Häfen im Kriegsgebiet nicht mehr angelaufen werden können“, erläutert Alfred Wolfram, Obmann des Fachverbandes Spedition und Logistik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Auch der Verkehrsträger Straße spürt den Krieg in der Ukraine enorm. Alfred Wolfram: „Der bestehende Fahrermangel spitzt sich weiter zu, weil junge, ukrainische Männer zum Wehrdienst einberufen werden und in ihr Heimatland zurückkehren.“ Zusätzlich belaste der Mangel an bestimmten Waren aus der Ukraine die ohnehin gebeutelte Automobilindustrie.

„Da aktuell keine Entspannung der Situation abzusehen ist, brauchen wir eine Deckelung des Dieselpreises sowie generell eine Senkung der Energiepreise“, fordert der Fachverbandsobmann. Denn es gelte, die Grundversorgung aufrecht zu halten.

Der Fachverband Spedition und Logistik in der Wirtschaftskammer Österreich vertritt die Interessen der rund 1.800 österreichischen Spediteure. Durch die Speditionsbranche werden rund 25.000 Arbeitsplätze geschaffen, wovon rund 800 Lehrlinge sind.

www.spedition-logistik.at

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