US-Praktika öffnen viele Tore


Pall Mall Foundation hat erstmals Österreicher in ihr New York-Praktikaprogramm aufgenommen 

Ein Praktikum in New York bringt wertvolle Berufserfahrung – das erleben derzeit zwei junge Österreicher. Ab September sind wieder Bewerbungen für US-Praktika möglich.

Ein Praktikum in New York ist die „Königsdisziplin“ unter den Auslandspraktika und ein Hingucker im Lebenslauf eines jungen Menschen. Umso schwieriger ist es, einen solchen Jobaufenthalt zu organisieren – auf eigene Faust fast unmöglich, heisst es bei Organisationen, die Auslandspraktika managen. Erstens ist die Konkurrenz der amerikanischen Trainees gross, die ebenfalls ausgerechnet in New York arbeiten wollen; zweitens sind die Visabestimmungen für Studenten aus Terrorangst erheblich strenger geworden. Und – beinahe selbstverständlich für New York – sind die Praktika meistens unbezahlt.

Umso besser haben es zwei junge Österreicher, die ihr Praktikum über die Pall Mall Foundation Deutschland, eine Stiftung des Tabakkonzerns British American Tobacco, organisiert haben: Katharina Jungwirth und Egon Ostermann haben im Bewerbungsverfahren 200 Konkurrenten aus Österreich ausgestochen und absolvieren derzeit das sechswöchige bzw. dreimonatige Praktikum in NYC – Katharina bei einer Fundraising-Organisation und Egon bei einer PR-Agentur.

Optimale Versorgung

Reise- und Unterkunftskosten sowie ein Wochentaschengeld von 200 Dollar werden von der Stiftung finanziert. Die Pall Mall Foundation Deutschland hat 2004 erstmals junge Berufstätige aus Österreich zur Teilnahme eingeladen.

Ein Studium ist keine Voraussetzung zur Bewerbung, das Ausleseverfahren ist aber kein Spaziergang. Englischkenntnisse werden in einem Telefongespräch geprüft, auch ein Assessment Center in Deutschland ist zu absolvieren. „Weltoffenheit und die Bereitschaft, Neues zu lernen, sind für uns wichtige Kriterien“, sagt Mirjam Hansen von der Pall Mall Foundation. Die ausgewählten Kandidaten können zwischen Jobs in sechs Branchen wählen: Werbung und Marketing, PR und Medien, Internet und Multimedia, Hotel und Touristik, Mode und Design sowie Banken und Versicherungen.

Die berufliche Bildung und die weltoffene Einstellung junger Menschen zu fördern sowie auch die deutsch-amerikanischen Beziehungen zu pflegen, ist das erklärte Ziel der Pall Mall Foundation. Andererseits ist es unschwer zu erkennen, dass diese hehren Ziele auch das Image der Mutter, der British American Tobacco, fördern sollen. Ebenso stehen Rauchern unter den Praktikanten „Pall Mall“-Zigaretten gratis zur Verfügung.

Neue Runde startet

Ab September kann man sich für 2006 bewerben. „Wir erwarten uns heuer mehr Bewerbungen aus Österreich“, sagt Hansen. Unter www.pall-mall-foundation.at sind Vorregistrierungen möglich. Katharina und Egon geniessen ihre Zeit in New York jedenfalls, obwohl sie mit den Inhalten ihrer Praktika nicht ganz glücklich sind. Katharina, die in Wien Marketing- und Fundraising-Managerin bei Greenpeace ist, hätte gerne in einem anderen Bereich gearbeitet, trotzdem sagt sie: „Die Fundraising-Branche ist in Amerika ganz anders als bei uns. Das was ich hier gelernt habe, hätte ich in Wien niemals lernen können.“ Egon arbeitet in New York bei einer PR-Agentur, obwohl er einen Job im Marketing lieber gehabt hätte – seine Betreuer werden versuchen, einen Jobwechsel zu organisieren. Trotzdem wissen beide, dass sie von ihren Praktika enorm profitieren, nicht zuletzt in Sachen Englisch.

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