Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsmittel richtig und sicher lagern

Viele Unternehmer wundern sich über die begrenzte Lebensdauer und über die Reparaturanfälligkeit ihrer Werkzeuge und Maschinen. Unternimmt man einen genauen Blick und sieht sich an, wie die Utensilien teilweise in den Betrieben gelagert werden, verwundert das jedoch kaum. Die richtige und sichere Lagerung sorgt dafür, dass alle Arbeitsmittel für lange Zeit genutzt werden und somit Investitionen für Neuanschaffungen und Reparaturen auf ein Minimum reduziert werden können.

Die richtige Lagerung von Werkzeug und Arbeitsmaschinen sorgt für eine erhöhte Lebensdauer.

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Einen geeigneten Raum für die Lagerung finden.
Die meisten Unternehmer kennen die Herausforderungen der Lagerlogistik. Auch bei den Werkzeugen und Maschinen spielt die Lagerung eine große Rolle. Einer der ersten und wichtigsten Maßnahmen zur Lagerung ist, einen passenden Raum für die Arbeitsmittel zu finden. Das ist aus zwei Gründen wichtig. Erstens ist damit gewährleistet, dass die Werkzeuge und Maschinen nicht über den kompletten Betrieb verstreut, sondern immer schnell auffindbar sind. Darüber hinaus sind die entsprechenden Geräte an diesem Ort nicht der Witterung ausgesetzt und so auch gut vor Korrosion und der Feuchtigkeit geschützt.

Viele Unternehmer legen Wert auf die gute Qualität bei ihren Maschinen und bemühen sich, anhand von Vergleichstests einen hochwertigen Winkelschleifer, eine Bohrmaschine oder andere wichtige Gerätschaften für ihre Mitarbeiter zu finden. Dafür sind sie oftmals bereit, sehr viel Geld auszugeben. Umso trauriger, wenn die Maschinen dann bereits nach kurzer Zeit wieder defekt sind, weil sie nicht mit der entsprechenden Sorgfalt behandelt werden. In den meisten Fällen kommen die Geräte nicht jeden Tag zum Einsatz. Genau aus diesem Grund ist die richtige Lagerung umso wichtiger.

Ein trockener Raum ist hier entscheidend, damit die Feuchtigkeit den Elektromotor der Baumaschinen nicht angreifen kann. Ein Keller ist nur in sehr seltenen Fällen dafür geeignet, außer er ist wirklich gut ausgebaut und entsprechend entfeuchtet.

Zusätzlichen Schutz bieten Werkzeugkoffer, in denen die Maschinen für die Lagerung verstaut werden können. In sehr vielen Fällen sind sie bei den namhaften Herstellern ohnehin im Lieferumfang enthalten. Falls die mitgelieferten Aufbewahrungsmöglichkeiten jedoch einmal kaputtgehen, können entsprechende Boxen auch nachgekauft werden. Für zusätzlichen Schutz sorgen Koffer, die verschließbar sind.

Wichtig ist, dass die Geräte in einem sauberen Zustand gelagert werden. Denn wenn der Schmutz trocknet, kann er oftmals nur noch sehr schwer oder gar nicht mehr entfernt werden. Auch das wirkt sich besonders negativ auf die Lebensdauer der Geräte aus. Doch wie ist es möglich, die Belegschaft dazu zu bewegen, die Maschinen selbst zu reinigen?

Die Verantwortung jedes Mitarbeiters ist gefragt.
Die erste Möglichkeit bietet ein Appell an die Verantwortungsbereitschaft jedes einzelnen Mitarbeiters im Unternehmen. Sollte diese Bitte nicht ausreichen, kann eine entsprechende Betriebsvereinbarung über den richtigen Umgang mit Werkzeug im Unternehmen ausgearbeitet werden, die auch den Punkt „Pflege und Reinigung“ beinhaltet und verbindlich eingehalten werden muss. Verfehlungen werden dann auch entsprechend sanktioniert. Das kann von der mündlichen Abmahnung bis zur Kündigung im oftmaligen Wiederholungsfall reichen.

In den meisten Fällen hilft es, einen Verantwortlichen zu bestimmen, der für die Ausgabe und Rückgabe des Werkzeuges verantwortlich ist. Zu diesem Zweck wird jedes einzelne Werkzeug und jede Arbeitsmaschine registriert und mit einem Barcode versehen, der per Aufkleber an das jeweilige Gerät angebracht wird. Die Erstellung entsprechender Codes ist sehr einfach mittels sogenannter Barcode-Generatoren im Internet möglich. Der Vorteil vor allem in großen Betrieben ist, dass die Codes gescannt werden können und die Ausgabe und Rückgabe somit teilweise automatisiert und protokolliert werden kann.

Bei der Ausgabe bestätigt der jeweilige Arbeiter die Übernahme des Arbeitsmaterials. Bei der Rückgabe wird der Zustand überprüft. Die Rückgabe erfolgt nur dann, wenn sich das Gerät in einem so sauberen Zustand befindet, dass es sofort wieder zum Einsatz kommen kann.

In regelmäßigen Abständen erfolgt eine Inventur. Befindet sich dabei ein Gerät seit längerer Zeit im Besitz eines Arbeiters, wird hinterfragt, ob er es noch benötigt oder einfach auf die Rückgabe „vergessen“ hat. Diese Maßnahmen führen in den meisten Betrieben dazu, dass der Schwund rapide abnimmt und sich darüber hinaus auch die Lebensdauer der einzelnen Geräte deutlich erhöht.

Ordnungssysteme für Kleinwerkzeuge.
Selbstverständlich geht es nicht darum, die Bürokratie überzustrapazieren. Werkzeug, das bei den Arbeitern täglich im Einsatz ist, sollte von dieser Ausgaberegelung deshalb natürlich ausgenommen sein. Dennoch sorgen auch hier entsprechende Ordnungssysteme dafür, dass die Werkzeuge nicht über die komplette Werkstätte verstreut herumliegen, sondern für alle Mitarbeiter einfach auffindbar sind.

Einen guten optischen Überblick, wie viel von dem vorhandenen Werkzeug gerade im Umlauf ist, bietet beispielsweise eine Werkzeugwand. Diese besteht in den meisten Fällen aus einer großen Holz- oder Blechplatte mit Löchern, die mit Schrauben zur Lagerung der einzelnen Werkzeuge versehen werden kann. Doch der Selbstbau ist heutzutage dafür nicht zwingend erforderlich. Im Fachhandel und in den Baumärkten sind zahlreiche unterschiedliche Fertigsysteme zu kaufen, die den Zweck ebenso gut erfüllen.

Ein gutes Ordnungssystem hilft dabei, Werkzeuge schnell aufzufinden. Zum Einsatz kommen dabei Werkzeugboxen, Werkzeugwagen und Werkzeugwände.

Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte und das entsprechende Budget dafür hat, kann sich auch eine sogenannte Werkzeugküche besorgen. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Werkzeugwand. Diese ist jedoch um unterschiedliche Aufbewahrungselemente erweitert, in denen die unterschiedlichsten Werkzeuge und Arbeitsmittel sicher und geschützt gelagert werden können. Durch die modulartige Bauweise dieser Systeme findet sich für jede Werkstätte die optimale Lösung, die für maximale Ordnung sorgt.

Einzelne Arbeiter oder Arbeitsgruppen können darüber hinaus mit einem eigenen Werkzeugwagen oder einem Werkzeugkoffer ausgestattet werden, in dem die für die tägliche Arbeit nötigen Utensilien und auch entsprechendes Verbrauchsmaterial gelagert werden können. Abschließbare Modelle sorgen dafür, dass ein Fremdzugriff nicht möglich ist. So kann jeder Mitarbeiter oder jede Arbeitsgruppe selbst für ihr Werkzeug in die Verantwortung genommen werden. Das Verschleißmaterial oder die Werkzeuge müssen bei einer dafür verantwortlichen Person nachbestellt werden. Ist der Schwund an Arbeitsmittel sehr hoch oder gehen Werkzeuge sehr oft verloren, fällt dies schnell auf und kann hinterfragt werden.

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