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Wiener Klein-Transporteure: Neues Gütesiegel für mehr Qualität und besseres Image

Die Wiener Klein-Transporteure sind seit Jahrzehnten ein unverzichtbarer urbaner Logistikdienstleister. Sie versorgen die Menschen in der Bundeshauptstadt mit Gütern, ganz egal, ob es sich dabei um Möbel, Medikamente, Bücher, Lebensmittel oder Haushaltsgeräte handelt. Aktuell sind in Wien 2.000 Klein-Transporteure (Jahresvergleich: 1983: 65 Klein-Transporteure und 2000: 1.150) mit 2.300 Kraftfahrzeugen aktiv tätig. Die Branche ist in den letzten Jahren stark gewachsen und auch der Druck innerhalb der Branche steigt. Das ruft auch unseriöse Anbieter auf den Plan, die ihre Geschäfte im Bereich der Citylogistik machen. Leidtragende sind die Kunden und natürlich die Branche selbst, die in Verruf gerät. „Für uns ist wichtig, jetzt zu handeln. Wir lassen den schwarzen Schafen keinen Platz mehr. Mit dem neuen KT-Gütesiegel machen wir die seriösen Anbieter für Kunden sichtbar“, sagt FG-Obfrau Katarina Pokorny, welche maßgebend mit Alexander Ottmann, Leiter des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit – KT 2020 der Wiener Klein-Transporteure, an der Entstehung des Gütesiegels beteiligt war.

Die Fachgruppe der Wiener Klein-Transporteure verfolgt mit der Schaffung des KT-Gütesiegels zwei zentrale Ziele. „Wir wollen die Qualitätsstandards in der Branche insgesamt heben. Und wir wollen jene Klein-Transporteure aus- und kennzeichnen, die für diese hohe Qualität garantieren“, sagt Katarina Pokorny, Fachgruppenobfrau der Wiener Klein-Transporteure. Der erste Kurs beginnt im Jänner 2017. Die Anmeldung erfolgt über die Fachgruppe Wien der Klein-Transporteure.

Kriterien zur Verleihung des KT-Gütesiegels:

  • Teilnahme am speziell für das KT-Gütesiegel ausgearbeiteten Kurs am Wifi Wien oder Nachweis einer Ausbildung mit gleichwertigem Inhalt
  • Theoretische Inhalte des Kurses: Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, Kostenkalkulation (z.B.: Autokauf, Finanzierung, Reifen, Motor, Treibstoff, Arbeitsstunde), richtige Rechnungslegung, Versicherungen, Steuern, Marketing, Kommunikation und Benimmregeln, Internetauftritt, Güterbeförderungsgesetz, Parken und Halten in Wien
  • Praktischer Teil: Eintägiges Fahrtechnik- und Ladungssicherungs-Training für den Unternehmer und alle Fahrer
  • Eingesetzte Kleintransportkraftfahrzeuge müssen ein Kennzeichen, das mit KT endet führen (z.B.: W-1234 KT). Dies ist durch eine eigene Verordnung geregelt.
  • Angemietete Kleintransportkraftfahrzeuge müssen ein Kennzeichen, das mit KP endet führen (z.B.: W-1234 KP). Auch dies ist, so wie das „KT-Kennzeichen“, verbindlich vorgeschrieben.
  • Alle zur Güterbeförderung eingesetzten Fahrzeuge müssen im Zulassungsschein die Kennziffer 20 oder den Verwendungszweck für Güterbeförderung vermerkt haben.
  • In jedem Fahrzeug mit KT- oder KP-Kennzeichen wird eine beglaubigte Abschrift des GISA-Auszugs oder des Auszugs aus dem Gewerberegisters (Vorgänger des GISA-Auszugs) mitgeführt.
  • Das Kleintransportgewerbe muss bei der Gewerbebehörde korrekt angemeldet sein
  • Alle Kraftfahrzeuge verfügen über eine gültige § 57a-Plakette (das so genannte „Pickerl“).
  • Die Fahrzeuge dürfen keine auffälligen Karosserieschäden vorweisen. – Eine Transportversicherung muss vorgewiesen werden können.
  • Die Kraftfahrzeuge müssen die geltenden Umweltstandards erfüllen (so dürfen in Wien LKW schlechter als Euro III-Standard 2016 nicht mehr fahren).

Die ausgezeichneten Unternehmen dürfen das KT-Gütesiegel auf die Fahrertüre jedes Kleintransportkraftfahrzeuges kleben, und es für Drucksorten nutzen. Einmal im Jahr werden die ausgezeichneten Unternehmen zertifiziert. Die Fachgruppe der Wiener Klein-Transporteure übernimmt 50 Prozent der Kurskosten, die in Summe rund 350 Euro pro Teilnehmer ausmachen.

„Wien ist einer der größten Warenumschlagplätze Mitteleuropas. Täglich werden hier rund 130.000 Tonnen umgeschlagen. Dafür braucht es ein leistungsstarkes und funktionierendes Logistiknetz. Die Wiener Kleintransporteure sind ein wichtiger Teil davon. Die KT-Gütesiegel-Initiative wird dazu beitragen, dass die Qualität in der innerstädtischen Güterbeförderung steigt“, sagt Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien.

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