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WKÖ-Handelsobmann Trefelik: „Einwegpfand-Befürworter argumentieren unsauber und praxisfern“

„Trägt nicht gerade zu einer konstruktiven Lösung bei“ – 10-Punkte-Plan der WKÖ für optimale Kreislaufwirtschaft beinhaltet umfassende Lösungsansätze.

„Auch dem österreichischen Handel ist es ein Anliegen, Plastikmüll zu reduzieren“, hält Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), fest. Dafür gibt es jedoch geeignetere Wege als ein Einwegpfand auf PET-Flaschen, eine Quote für Mehrwegflaschen oder eine Abgabe auf Plastikverpackungen. All diese Vorschläge stoßen bei Trefelik auf Kritik, weil sie zu enormen Belastungen für den Handel in Österreich führen würden. „Mehr als fraglich“ sei aber, ob dem enormen Aufwand die gewünschten Effekte gegenüberstehen.

„Dazu kommt, dass Einwegpfand-Befürworter leider mit unsauberen Argumenten und praxisfernen Vorschlägen nicht gerade zu einer konstruktiven Lösung beitragen“, sagt der Sprecher des österreichischen Handels. So verhindert ein Einweg-Pfandsystem, das Kundinnen und Kunden in jene Handelsgeschäfte, die Plastik-Pfandflaschen nicht annehmen können, kommen. „Das geht überwiegend zu Lasten kleinerer Geschäfte, die die Nahversorgung sichern. Und das kann doch niemand ernsthaft wollen“, hält Handelsobmann Rainer Trefelik fest.

Unpraktikabel sind auch Vorstellungen, wie schmutziger Plastikmüll in kleinen Läden manuell aufgenommen werden soll, sagt Trefelik unter Verweis auf strenge Hygieneauflagen und –vorschriften, die der Handel in Österreich einzuhalten hat.

Auch eine Abgabe auf Plastikverpackungen bewertet der Handelsobmann als negativ: „Schon jetzt müssen sämtliche Abfüller und Abpacker sowie auch die Importeure verpackter Waren einen Obolus an ein Sammel- und Verwertungssystem zahlen. Mit diesen Geldern wird die Sammlung und umweltgerechte Verwertung der Verpackungen finanziert. Hier noch einmal zu kassieren, würde die Betriebe abermals belasten.“

10-Punkte-Plan der WKÖ für optimale Kreislaufwirtschaft mit umfassenden Lösungsansätzen.
Mit dem Zehn-Punkte-Plan für eine alltagstaugliche Kreislaufwirtschaft, den die Wirtschaftskammer Österreich vor kurzem vorgelegt hat, könnte eine pragmatische und umweltfreundliche Lösung erzielt werden. Dadurch lässt sich nicht nur das Ziel einer Sammelquote von 90 Prozent bis 2029 erreichen, das Modell der WKÖ kommt auch um mindestens 60 Millionen Euro pro Jahr günstiger als ein Pfandsystem, das vor allem kleine Einzelhändler massiv belasten würde. Da es in einigen Bundesländern heute schon gelinge, die EU-Vorgaben für das Jahr 2029 zu erfüllen, sollte das bis dahin auch in anderen Bundesländern, insbesondere in Wien, bei entsprechenden Anstrengungen möglich sein. (PWK397/JHR)

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