| | | |

Wo gehts ab?

Globale Megatrends wie Industrie 4.0, Digitalisierung und E-Commerce schieben die Nachfrage nach Automatisierungslösungen in der Logistik an.  Mit dem Dematic-Kauf stieg Kion zum führenden Intralogistik 4.0-Anbieter auf.  Und KUKA liebäugelt mit dem Ausverkauf deutscher Hightech-Technologien an den chinesischen Haushaltsgeräte-Hersteller Midea.

Beitrag: PI/Redaktion

Industrie-4.0-Aktien gehören zu den Stars am Aktienmarkt. Kein anderer Anlagetrend ist so markant ausgeprägt.  Die zunehmende Automatisierung in Industrie und Logistik sowie die Vernetzung und Digitalisierung sorgen in den nächsten Jahren für deutliche Umsatz- und Ertragschancen. Potenzial wird dabei der Intralogistik zugetraut. Darunter wird der logistische Material- und Warenfluss innerhalb eines Betriebsgeländes subsumiert. Der E-Commerce-Boom, Just-in-Time-Lieferungen und Erwartungen an immer schnellere Warenlieferungen sorgen dafür, dass das Marktwachstum für sogenannte Lösungen zur Automation von Lieferketten bis 2019 um rund 10 % p. a. überdurchschnittlich stark zulegt. Von diesem Nachfrageboom nach Intralogistik wird Kion als ein marktführendes Unternehmen nach der Dematic Übernahme profitieren.

Beflügelt von steigender Automation und E-Commerce-Boom
Im Einzelhandel vollzog sich über die letzten Jahre ein radikaler Wandel. Online-Händler jagen dem stationären Handel die Kunden ab. E-Commerce-Anbieter wie Amazon schaffen es, die Lieferzyklen drastisch zu reduzieren und Waren am nächsten Tag zuzustellen. Gleichzeitig lockt die enorme Produktauswahl immer mehr Käufer an. Traditionelle Einzelhändler wie Wal Mart, Macys, Kaufhof oder Saturn kommen in Bedrängnis. Dieser Trend wird in den nächsten Jahren weitergehen. Online-Handel mit kurzen Lieferzeiten wird bedeutsamer. Schon in wenigen Jahren dürften Lebensmittel auch außerhalb von Ballungsgebieten innerhalb eines Tages zugestellt werden. Die Lieferung von Elektronikgeräten, Schuhen, Kleidung oder Autoersatzteilen erfolgt binnen Stunden.

Hohes Potenzial wird der Online-Lebensmittelbestellung zugetraut
Sie können ihren Einkauf am Abend in Ruhe zu Hause planen, die Liste digital bei Amazon hinterlegen und nach Bedarf bearbeiten. Sobald der Einkauf am Freitagmittag freigegeben ist, wird er bearbeitet und am Abend erhalten Sie die Produkte bequem nach Hause geliefert. Die Mehrkosten werden sich wahrscheinlich auf wenige Euro belaufen, aber die Zeit- und Stressersparnis
ist enorm. Um genau solche Prozesse umzusetzen, sind Veränderungen in der Intralogistik notwendig. Teilautomatisierte Lager werden tendenziell abnehmen. Vollautomatisierung mit intelligenten Regalsystemen, autonomen Flurförderzeugen und einer Software, die den Warenfluss kosteneffizient steuert, wird einen hohen Stellenwert einnehmen – sprich Intralogistik 4.0. Schließlich muss der Warenfluss schneller erfolgen und großer Wert auf Kostendisziplin gelegt werden.

Mitarbeiter nehmen in diesem Szenario
eine Kontrollfunktion ein, welche nur bei sich abzeichnenden Störungen korrigierend eingreifen. Neue Lager- und Distributionszentren entstehen und bestehende werden aufgerüstet, weil eine dezentralisierte Verteilstruktur notwendig ist. So lauert auch ein hohes Automationspotenzial noch in den Emerging Markets. Während in Deutschland auf 1 Mio. Einwohner schon 1.010 Gabelstapler kommen, sind es in China erst 170 und in Indien nur 10. Der E-Commerce-Boom in den Schwellenländern sollte die dortige Nachfrage nach Logistik-Lösungen spürbar anschieben.

Immer mehr Anbieter strömen in den schnell wachsenden Markt
Das moderne Zeitalter, das sich dank der voranschreitenden Digitalisierung im ständigen technologischen Wandel befindet, stößt immer öfter in konservative Lebensbereiche vor und verändert diese grundlegend. Kreditkarten, die ihren festen Platz in fast jedem Portemonnaie gefunden haben oder die steigende Popularität der internetbasierten Bezahldienste wie PayPal und Co., die aus dem modernen E-Commerce-Geschäft kaum wegzudenken sind.

Die Entwicklung geht unaufhaltsam weiter und wird mit zunehmender Etablierung des E-Geld-Systems in der zukünftigen Perspektive das Papier- und Metallgeld überflüssig machen und auch die Entstehung neuartiger Bezahldienste fördern.  Zu den neuen Bezahldiensten gehören kontaktlose Transaktionsmöglichkeiten, die mithilfe mobiler Endgeräte durchgeführt werden können.

Das Mobile-Payment-System
Laut Analyse eines internationalen Beratungsunternehmens wird das Transaktionsvolumen via verschiedener mobiler und internetbasierter Payment-Systeme bis zum Jahr 2019 eine Größe von bis zu 2,3 Bill. USD betragen und ein rund 6 %iges jährliches Wachstum aufweisen. Die Erlöse der Payment-Industrie nehmen von Jahr zu Jahr zu und liegen fast regelmäßig über den Markterwartungen.

Der aktuelle Marktleader im Segment der Payment-Systeme ist weiterhin unangefochten das US-amerikanische Unternehmen VISA (V). Der Konzern ist in den letzten fünf Jahren um rund 272 % gewachsen und die allgemeine Tendenz ist vor dem Hintergrund wachsender Datenströme, aber auch des expandierenden Transaktionsvolumens weiterhin steigend. Das Unternehmen arbeitet in Bezug auf Mobile-Payment sehr eng mit Apple zusammen, der im Fall dieser neuen Technologie nichts dem Zufall überlässt und strategisch wichtige Partnerschaften nicht nur mit Visa, American Express und MasterCard eingeht, sondern auch mit US-Banken, Einzelhändlern und Restaurantketten kooperiert, um Apple-Pay weiter zu forcieren. In Anbetracht großer Kundschaft auf dem europäischen Kontinent, wohin Apple schon bald expandieren wird, dürfte Visa durchaus mit steigenden Umsätzen rechnen.

Cloud- und Internet-Infrastruktur!
Binnen weniger Jahre sind verschiedene Cloud-Dienste vom hochspeziellen Nischenprodukt zum wesentlichen und strategisch wichtigen Entwicklungs- und Wachstumsfaktor in beinah jedem modernen Businessumfeld geworden. Vielmehr noch, der Cloud-Zugang sowie die dadurch angebotene Serviceleistung könnten in manchen Fällen über die Profitabilität oder sogar das Fortbestehen eines Unternehmens entscheiden. Mit den aufkommenden Zukunftstrends wie Industrie 4.0, Virtual Reality oder auch Internet-of-Things wird sich die Nachfrage nach verschiedenen Cloud-Diensten und -Infrastrukturen in geometrischer Progression erhöhen. Das Potenzial Allein in den kommenden fünf Jahren werden 1 Mrd. neue Nutzer ins Internet drängen und den globalen Traffic verdreifachen. Die Nachfrage nach Cloud-Lösungen, die immer und überall verfügbar sind, wird explodieren.

Oracle gilt neben SAP als Marktführer im Bereich der betrieblichen Standardsoftware. Mit seiner starken Marktposition im Bereich Datenbanklösungen hat der US-Konzern gute Chancen, von Megatrends wie Big-Data-Analytics, die bei der Umsetzung von Konzepten wie Industrie 4.0 eingesetzt werden, ganz vorne mitzumischen. Dynamik beim Ergebnis verspricht die Umstellung des Produktvertriebs auf zeitlich befristete Lizenzlösungen, die deutlich höhere Margen versprechen. Attraktiv ist Oracle vor allem aufgrund der moderaten Bewertung und der adjustierten Dividendenrendite von 6 %.

Moderne Business-Software-Lösungen sind angesichts der zunehmenden Komplexität betrieblicher Abläufe und sich stetig verändernder regulatorischer Anforderungen im Unternehmensalltag unverzichtbar. Entsprechend sind betriebliche Software-Lösungen mittlerweile in fast jedem Unternehmen zu finden, wovon Branchengrößen wie der US-Konzern Oracle profitieren. Der nach SAP führende Anbieter von Business-Software- und Datenbank-Lösungen hat sich in den vergangenen Jahren dank gezielter Umstrukturierungen und der Umstellung des Produktvertriebs auf die Cloud zu einem der profitabelsten Player der Branche gemausert.

Entsprechend hat Oracle gute Chancen, sein Margenprofil weiter zu verbessern, wobei der US-Technologiekonzern mit einer Nettogewinnmarge von 27 % im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre ohnehin hochprofitabel arbeitet. Fundamental ist die Aktie des US-Rivalen von SAP mit einem KGV(17e) von 13,7 moderat bewertet, wobei die adjustierte Dividendenrendite von 6 % den Wert für langfristig orientierte Investoren attraktiv macht.

Die Aussichten der Walldorfer Software-Schmiede SAP sind vielversprechend. Der Spezialist für betriebswirtschaftliche Standardsoftware hat sich in wichtigen Zukunftsfeldern wie Industrie 4.0 mit einem umfassenden Lösungsangebotfrühzeitig positioniert. Da immer mehr Unternehmen ihre Abläufe innerhalb der Wertschöpfungskette und der Verwaltung automatisieren und miteinander vernetzen, ist in diesem Segment mittelfristig von deutlichen Zuwachsraten auszugehen. Denn mit der Fabrik der Zukunft lassen sich nicht nur enorme Kostenvorteile realisieren. Dadurch wird auch die Herstellung individuell nach Kundenwunsch konfigurierter Produkte möglich. SAP bietet mit seinen Software-Lösungen in Kombination mit der Datenbanklösung HANA, die echtzeitbasierte Analysen und damit eine Optimierung von Abläufen ermöglicht, ideale Voraussetzungen, um dieses Konzept zu verwirklichen. Mit seiner Kundenbasis von mehr als 300.000 Unternehmen hat man gute Chancen, Umsatz und Ergebnis mittelfristig deutlich zu verbessern. Auch das Management scheint weiter von den guten Aussichten überzeugt zu sein, zumal Vorstand Gerhard Oswald kürzlich eigene Aktien im Wert von mehr als 83.000 Euro erwarb.

E-Paper: E-Paper
E-Paper: PDF Download

 

Ähnliche Beiträge