Würth Österreich – jetzt noch schneller
Dank moderner Pick-by-Voice-Lösung von Honeywell konnte Würth Österreich nicht nur die Fehlerquote reduzieren und die Geschwindigkeit steigern, so nebenbei wird auch Papier eingespart. Für den reibungslosen Ablauf sorgten die IT-Spezialisten von LNConsult.
Als Experte für den Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial für professionelle Anwendungsbereiche ist Würth Österreich weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Aktuell umfasst die Produktpalette über 120.000 Artikel: angefangen bei Schrauben und Schraubenzubehör über Werkzeuge bis hin zu chemisch-technischen Produkten und Arbeitsschutz. Die rund 500 Außendienstmitarbeiter kümmern sich stets um die zahlreichen Handwerks- und Industriebetriebe, die auf die zuverlässige Belieferung mit den Kleinteilen angewiesen sind. Seit 1962 gibt es Würth Österreich, beschäftigt das Unternehmen etwa 1.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2023 lag der Umsatz bei 307,6 Millionen Euro – das sind eine Menge Schrauben! Damit diese möglichst effizient an die Kunden verteilt werden können, bedurfte es eines Upgrades im Zentrallager von Würth Österreich in Böheimkirchen.

Pick- by- Voice als Mittel der Wahl
Im Vorfeld wurden verschiedene Ausstattungsoptionen in Erwägung gezogen unter anderem auch Pick-by-Vision. „Das System konnte uns im Praxistest nicht überzeugen“, verrät Logistikleiter Josef Preyer die Entscheidung gegen diese neue Technologie. Stattdessen fiel die Wahl auf eine langjährig erprobte Pick-by-Voice-Lösung, wie sie bereits an anderen Standorten in Holland, Deutschland, Skandinavien und der Schweiz im Einsatz ist. An der Entscheidung beteiligt: LNConsult, langjähriger IT-Partner des Unternehmens und schon an der erfolgreichen Realisierung eines Shuttle-Lagers beteiligt.
Implementierung par excellence
Vor der Einführung des neuen Systems wurden Picklisten aus Papier verwendet – ein fehleranfälliges System und eine klassische „Zettelwirtschaft“. Nach lediglich dreimonatiger Projektlaufzeit konnte das neue System in den Live-Betrieb gehen. Heute verwenden 25 der insgesamt 70 Logistikmitarbeiter:innen nach eingehender Schulung Pick-by-Voice.
„Das Implementieren im laufenden Betrieb war minutiös geplant und lief harmonisch ab. Gleichzeitig konnte der Zeit- und Kostenrahmen eingehalten werden“, freut sich Preyer. Die 25 Nutzer verfügen alle über ein eigenes schnurloses Headset vom Typ SRX3, die elf mobilen VoiceGeräte – die Talkman vom Typ A720X, beides von Honeywell – werden unter den Mitarbeitendenrn getauscht. Bedingt durch die Job-Rotation sind maximal zehn Kollegen parallel an den acht Pickstationen tätig, die sich auf drei Stockwerke des 1.200 m2 großen Kleinteilelagers verteilen.
Gearbeitet wird im Schichtdienst: durchschnittlich 3.500 Picks werden während der zwei sich überlappenden Tagesschichten zwischen 6:00 und 19:00 Uhr abgearbeitet – das bedeutet 60 bis 70 Picks pro Stunde und Mitarbeiter. Durch das neue System konnte die Kommissionierleistung um etwa 15 Prozent gesteigert werden – wie sich bequem am neuen, extra für Würth Österreich entwickelten Dashboard von LNConsult ablesen lässt. Weiterer positiver Nebeneffekt: die messbar höhere Pick-Qualität.
Bessere Leistung durch bessere Ergonomie
Die Vorteile der Pick-by-Voice-Lösung sind offensichtlich: die Kommissionierer haben beide Hände frei und müssen sich nicht mit Papier-Picklisten herumschlagen, was zu dem deutlichen Produktivitätsfortschritt führte. Auch die Mitarbeiter:innen sind von dem harmonischen und effizienten Zusammenspiel aus Hören, Sehen, Greifen und Sprechen angetan: „Für mich ist die Arbeit jetzt wesentlich einfacher als früher“, erklärt Funak Zdenek, Mitarbeiter in der Kommissionierung. Auch seine Kollegin, Anneliese Weinzierl, ist begeistert: „Das neue System ist super. Ich habe beide Hände frei und kann mich jetzt voll auf meine Arbeit konzentrieren.“
Ein positiver Nebeneffekt ist der Beitrag zum Umweltschutz, schließlich spart Würth Österreich durch den Wegfall der Papierlisten jährlich etwa 500.000 Blatt Papier, Toner und Drucker ein. „Dadurch rechnen wir mit einer Amortisation des neuen Systems binnen drei Jahren“, ist Preyer zuversichtlich.
Fehlerquote bei 2 Promille
Bessere Konzentrationsmöglichkeit gepaart mit der sehr hohen Prozess-Sicherheit und der langjährigen Erfahrung der Mitarbeiter führten zu einer Absenkung der ohnehin bereits niedrigen Fehlerquote. „Durch Pick-by-Voice konnten wir die Quote von 3 auf 2 Promille senken“, betont Preyer.
Klar strukturierte Abläufe
Die Kommissionieraufträge werden in dem auf SAP basierenden ERP-System von Würth Öster-
reich generiert und anschließend via WLAN an das jeweilige mobile VoiceGerät Talkman gesendet. Nach der Umwandlung in Sprachbefehle werden diese via Bluetooth zum Headset des Mitarbeiters übertragen. Die Sprachbefehle enthalten den Lagerort und die zu entnehmende Artikelmenge. Zur Kontrolle des Lagerplatzes liest der Kommissioniererdie kommissionierende Person die am Regalplatz angebrachte Prüfziffer vor. So ist es beinahe unmöglich, den falschen Artikel zu erwischen.
SRX3 und A720X im Detail
Das SRX3 von Honeywell ist ein drahtloses Headset, das über die nächste Generation der kabellosen Bluetooth®-HeadsetTechnologie verfügt und somit den Standard in Bezug auf Ergonomie, Produktivität und Genauigkeit für mobile Mitarbeiter:innen erhöht sowie gleichzeitig sprachgesteuerte Arbeitsabläufe möglich macht. Das Headset ist optimal für industrielle Anwendungen sowie für anspruchsvolle Lager-, Vertriebs- und Fulfillment-Umgebungen geeignet. Das benutzerfreundliche A720X-Mobilgerät hilft bei der Steigerung der Produktivität sowie bei der Vermeidung von Kommissionierfehlern. Es wurde für extreme industrielle Umgebungen entwickelt – egal, ob heiße Lagerhalle oder im Kühllager. Diese robusten, ergonomischen Geräte sind Teil einer integrierten Sprachlösung, die Headsets mit Geräuschunterdrückung, Richtmikrofone und eine robuste Spracherkennungssoftware umfasst. (RED)
Quelle: LOGISTIK express Journal Intralogistik & E-Commerce 4/2024




