TU Darmstadt, Hafenbetrieb Rotterdam und Contargo starten HiRo-Projekt

Die TU Darmstadt untersucht gemeinsam mit dem Hafenbetrieb Rotterdam und Contargo im Projekt HiRo das Marktpotenzial von Containertransporten aus dem südwestdeutschen Hinterland in die Seehäfen. Das Projekt soll dazu beitragen, das Entscheidungsverhalten von Verladern, Spediteuren und Reedern nachzuvollziehen und ihre relevanten Entscheidungskriterien hinsichtlich der Transportmittel, der Transportwege und der Hafenwahl zu identifizieren.

Im Zentrum der Untersuchung steht eine umfangreiche Befragung von Verladern, Spediteuren und Reedern in einer der aufkommensstärksten Wirtschaftsregionen Europas, zu der Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen zählen.

Prinzipiell stehen diesen Akteuren mehrere konkurrierende Häfen, Transportmittel und -wege zur Auswahl. Es wird vermutet, dass besonders die Qualität der Hinterlandanbindung für Verlader, Reeder und Spediteure aufgrund der zunehmenden Kapazitätsengpässe zum entscheidenden Faktor bei der Wahl des Transportweges für ihre Warentransporte ist. Allerdings können sie die Leistungsfähigkeit der Hinterlandanbindungen auf alternativen Routen oft nur schwer vergleichen. Denn dafür wäre eine aufwendige Analyse der gesamten logistischen Kette vom Verlader bis zum Hafen notwendig.

Ökonomische und ökologische Vorteile sichtbar machen
Deshalb tendieren die Entscheidungsträger oft dazu, einen einmal gewählten Transportweg routinemäßig weiter zu nutzen, auch wenn durch stetige Angebotsverbesserungen der konkurrierenden Häfen, Transportmittel und -wege ein Wechsel ökonomisch und ökologisch vorteilhaft wäre.

Das HiRo-Projekt soll identifizieren, in welchem Umfang Entscheider Angebotsverbesserungen wahrnehmen und bei der Wahl der Transportwege in der Hamburg-LeHavre-Range berücksichtigen. Die relevanten Entscheidungskriterien sollen im Anschluss in einem Simulationsmodell implementiert und die verschiedenen Szenarien analysiert werden.

Die Ergebnisse der Studie sollen einen zentralen Beitrag leisten, um das Marktverhalten besser zu verstehen. Sie könnten die Ableitung von zielgerichteten Handlungsmaßnahmen zur Realisierung von weiteren Verlagerungen hin zum intermodalen und damit nachhaltigeren Verkehr von Containertransporten aus dem südwestdeutschen Hinterland ermöglichen.

Quelle: Hafen Rotterdam

Ähnliche Beiträge