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300 Jahre Duisburger Hafen

„In all den 300 Jahren hat der Hafen keinen Rost angesetzt. Häufig war er Vorreiter und Impulsgeber. Wir haben viel geschafft, aber der Weg ist noch lange nicht zu Ende“, so Erich Staake. Dabei spricht der Vorstandsvorsitzende über „sein“ Unternehmen, die Duisburger Hafen AG.

Am Freitag, 16. September 2016, feierte der weltgrößte Binnenhafen sein 300-jähriges Bestehen mit einem Festakt und anschließendem Gala-Dinner. An die 500 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur nahmen an dem Ereignis im großen weißen Festzelt auf der Duisburger „Mercatorinsel“ teil – an ihrer Spitze Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Vertretung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die Duisburg wegen der Teilnahme am „Brexit-Gipfel“ der EU absagen musste, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link.

Zum Auftakt des Festaktes, erlebten die Gäste eine Premiere. Erstmals wurde ein acht Minuten langer Dokumentarfilm aufgeführt, der in knappen und eindrucksvollen Sequenzen wichtige Stationen der 300-jährigen Hafengeschichte zeigt. Die Begleitmusik dazu lieferten die Duisburger Philharmoniker „live“ – eine vierteilige Suite von Prof. Bernhard Eichner.

Gastgeber Staake erinnerte in seiner Begrüßungsansprache daran, dass der Duisburger Hafen in seiner Geschichte immer wieder Akzente gesetzt habe: flexibel, anpassungsfähig und häufig vorausschauend: „Schon das erste Hafenbecken für Kohleschiffe war Ausdruck einer weit vorausschauenden Sichtweise. Schließlich gab es industriellen Bergbau 1716 erst in Ansätzen“. So auch, als sich Duisburg im vergangenen Jahrhundert „erkennbar vor vielen Konkurrenten für den Umschlag von Containern fit gemacht“ habe. In einem aufwändigen Geschichtsbuch anlässlich des Jubiläums beschreibt die duisport-Gruppe nach Staakes Worten, „wie hier der ‚Port of Future‘, das Tor der Zukunft für Duis-burg, NRW, Deutschland und die Mitte Europas entstanden ist.“ Nun gehe es darum, die weltweite Vernetzung und die regionale Verankerung des Hafens mit neuen Strategien und neuen digitalen Techniken weiter zu stärken.

Aktuell werden in den Duisburger Häfen knapp 130 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Mehr als 3,6 Millionen Tonnen werden dabei in Containern bewegt – der höchste Containerumsatz aller Binnenhäfen weltweit. Der Duisburger Hafen hat sich zum Jobmotor einer ganzen Region entwickelt, mit einem Beschäftigungseffekt von derzeit 45.000 regulären Arbeitsplätzen. 300 Unternehmen rund um den Hafen erwirtschaften pro Jahr rund drei Milliarden Euro Wertschöpfung. 20.000 Schiffe und 20.000 Eisenbahnzüge sind von Duisburg aus unterwegs zu weit über 80 nationalen und internationalen Destinationen; in die Seehäfen, in das europäische Hinterland und in den asiatischen Raum bis nach China.

Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „300 Jahre Duisburger Hafen – das sind 300 Jahre bewegte, vor allem aber bewegende Geschichte von Wachstum, Wohlstand und Arbeit für unser Land. Der Duisburger Hafen hat die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte Deutschlands ganz entscheidend geprägt und ist heute ein pulsierender Marktplatz in der Mitte Europas. Deutschland ist Exportweltmeister und Logistikweltmeister – dieser Erfolg wäre ohne den Duisburger Hafen nicht denkbar.“

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft betonte: „300 Jahre Duisburger Hafen, das ist wirklich ein großer Geburtstag und eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Der Hafen war und ist ein Motor für den Wandel in der Region – und inzwischen längst auch für Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa. Die Entwicklung des Duisburger Hafens ist ein gutes Zeichen für NRW –ja, wir können Wandel und wir können Zukunft – und ich bin mir sicher, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeht.“

Zugleich lobte sie die Logistik- und die Verkehrsbranche dafür, kreativ und mutig nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. „Mit vereinter Kraft haben Duisburg und Duisburger Hafen den Strukturwandel angepackt. Heute steht der Hafen mit beeindruckender Stärke da. Genau diese Grundhaltung brauchen und fördern wir in NRW. Wenn wir jetzt gemeinsam und koordiniert in unsere Infrastruktur investieren, dann werden wir die riesigen Herausforderungen in diesem Bereich nicht nur gut bewältigen, sondern auch die Grundlage für neuen Wohlstand schaffen und unser Land dauerhaft fit für die Zukunft machen“.

Und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link betonte als Gesellschaftervertreter der Stadt Duisburg: „Der Hafen ist als Dreh- und Angelpunkt des wirtschaftlichen Lebens in unserer Stadt und in unserem Land unverzichtbar, 22.000 Arbeitsplätze in Duisburg hängen unmittelbar vom Hafen ab. Dementsprechend wichtig ist seine ständige Weiterentwicklung – was wir als Stadt dazu tun können, werden wir gerne tun.“

Mit einer Aufführung der „Rheinischen Sinfonie“ beendeten die Duisburger Philharmoniker den Festakt, durch den WDR-Moderatorin Steffi Neu geführt hatte. Sie moderierte nach kurzer Pause auch das anschließende Gala-Dinner. Dort wurde als besonderer Appetithappen der Film „gereicht“, der die Entstehung und Enthüllung eines Kunstwerks als Geburtstagsgeschenk der Hafengesellschaft an ihre Stadt dokumentiert: Es geht um „Das Echo des Poseidon“, eine insgesamt zehn Meter hohe Bronze-Skulptur des berühmten Bildhauers Prof. Markus Lüpertz. Hafenchef Staake und Künstler Lüpertz berichteten im Gespräch mit Moderatorin Neu über die Hintergründe der Entstehung. Nach dem Gespräch und der Filmvorführung wurde der Blick frei auf die nun hell erleuchtete Skulptur, die wenige Meter weiter alle vorbeifahrenden Schiffer und Rhein-Kreuzfahrer auf den Hafen und die Stadt Duisburg aufmerksam macht. „Es ist ein bleibendes Wahrzeichen für den Hafen und für Duisburg“, sagte Hafenchef Staake. „Und Markus Lüpertz hat versprochen, dass es uns alle überdauern wird, vielleicht noch einmal 300 Jahre, so wie hoffentlich auch unser Duisburger Hafen.“

Quelle: Duisburger Hafen

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