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Alarmierende Zahlen: Akuter Fachkräftemangel in der Elektro- und Elektronikindustrie

Fachkräfte der Elektro- und Elektronikindustrie sind Basis der Wettbewerbsfähigkeit.

Das Thema Fachkräftemangel ist in aller Munde und betrifft mittlerweile alle Branchen – so auch die Elektro- und Elektronikindustrie. Derzeit fehlen allein in diesem Bereich rund 13.800 Fachkräfte, jede vierte Stelle bleibt unbesetzt. Das zeigt eine repräsentative Erhebung des Industriewissenschaftlichen Instituts IWI, die für die Zukunft eine weitere Verschärfung der Situation prognostiziert. Bis 2030 wird bereits jede dritte Stelle in der Elektro- und Elektronikindustrie nicht mehr besetzt werden können.

Fachkräfte dringend benötigt.
Stromausfall, ein defektes MRT-Gerät, die Herstellung bzw. Reparatur von Handys und Laptops – all das verlangt nach Fachkräften aus dem Feld der Elektro- und Elektronikindustrie. Sie gewährleisten die Sicherstellung kritischer Infrastruktur, wie etwa Kommunikationssysteme, Energie- und Medizinversorgung. Sie arbeiten an der Umsetzung maßgeblicher Innovationen wie dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen oder E-Mobilitätsformen, um die Klimaziele und die sichere digitale Transformation zu erreichen. Damit tragen die Fachkräfte der Elektro- und Elektronikindustrie wesentlich zur Standortsicherung und Wettbewerbsfähigkeit bei und ermöglichen nachhaltige Lösungen für eine sichere und stabile Zukunft. Es liegt auf der Hand, dass ein Fehlen von Fachkompetenz in diesem Bereich den Standort Österreich mittel- und langfristig in vielerlei Hinsicht schwächt.

Ursachen des Fachkräftemangels in der EEI.
„Der Fachkräftemangel in unserer Branche liegt einerseits an der demographischen Entwicklung und der sich ständig ändernden Arbeitswelt – wie das auch in anderen Branchen der Fall ist. Andererseits haben MINT-Fächer und technische Ausbildungen ein teilweise wenig positives Image und stellen für manche junge Menschen eine große Hürde dar“, sagt Marion Mitsch, Geschäftsführerin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie. Der Fachverband fordert daher eine gezielte MINT-Ausbildung in den Schulen, ausreichend Ausbildungsplätze sowie maßgeschneiderte Programme, um Lehrpersonen MINT-fit zu machen.

„Technische Berufe sind die Jobs der Zukunft! Unsere Branche bietet eine Vielzahl sogenannter Green Jobs, die nicht nur vielfältig und spannend, sondern auch nachhaltig und sinnstiftend sind. Zudem sind technische Ausbildungen und Berufe eine Investition in die eigene finanzielle Unabhängigkeit. Daher ist es mir ein großes Anliegen, auch und besonders Mädchen und Frauen für Technik zu ermutigen und dafür nötige Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Mitsch.

Um den Frauenanteil in der Technik grundsätzlich zu erhöhen, braucht es dringend ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und mehr Ganztagesbetreuung. Weiters fordert der FEEI, ältere Arbeitnehmer:innen mittels steuerlicher Anreize länger im Erwerbsleben zu halten. „Gerade ältere Arbeitnehmer:innen bringen oft wertvolle Erfahrungen und viel Know-how mit, was für Unternehmen einen großen Vorteil bedeutet. Das sollte mehr geschätzt werden“, sagt Mitsch. Als weitere Maßnahme zur Mobilisierung zusätzlicher Fachkräfte fordert sie die Erleichterung von qualifiziertem Zuzug aus dem Ausland.

Über den FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie.
Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie vertritt in Österreich die Interessen des zweitgrößten Industriezweigs mit rund 300 Unternehmen, rund 72.000 Beschäftigten und einem Produktionswert von 23,34 Milliarden Euro (Stand 2022). Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern – dazu gehören u. a. die Fachhochschule Technikum Wien, UFH, die Plattform Industrie 4.0, Forum Mobilkommunikation (FMK), der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) und der Verband der Bahnindustrie – ist es das oberste Ziel des FEEI, die Position der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken.

Rückfragehinweis:
FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie
MMag. Katrin Prüller-Nußbaumer
Kommunikationsleitung
+43/1/588 39-61
prueller-nussbaumer@feei.at
www.feei.at

Quelle: APA / OTS

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