Amber Coast Logistics schafft Verbindungen bei den Ostseetagen

Die Potenziale der Bernsteinküsten-Region und ihres natürlichen Hinterlandes für den Transport- und Logistiksektor in Europa dürfen nicht verschenkt werden. Diese und weitere Forderungen äußerten Vertreter des transnationalen Projektes „Amber Coast Logistics“ bei den Ostseetagen in Berlin. Unter den Gästen waren neben dem deutschen Außenminister Guido Westerwelle, internationale Botschafter, Abgeordnete, sowie Vertreter von Unternehmen und Verbänden. 
 
„Die südliche und östliche Ostseeregion sowie Nord-West Russland, Weißrussland und die Ukraine gehören zu den vielversprechendsten Logistikregionen Europas. Bislang ist die Transport- und Logistikinfrastruktur in diesen Ländern aber nur unzureichend ausgebaut“, erläuterte Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing (HHM), die Hintergründe des Logistikprojektes „Amber Coast Logistics“ (ACL) im Rahmen des Außenwirtschaftstages „Ostseeraum“ im Auswärtigen Amt in Berlin, „es gibt Gegenden, die für Gütertransporte bislang nicht oder nur schlecht erreichbar sind. Das wollen wir mit ACL ändern.“ Hafen Hamburg Marketing ist Lead Partner des EU-geförderten Projektes, das seit rund einem halben Jahr besteht. 19 weitere Partner aus Polen, Litauen, Lettland, Weißrussland, Dänemark und Deutschland sind daran beteiligt, unter ihnen Repräsentanten von Häfen, Logistikstandorten, Behörden und Forschungsinstituten. 
 
Der Außenwirtschaftstag fand im Rahmen der Ostseetage statt, zu denen das Auswärtige Amt anlässlich der deutschen Ostseeratspräsidentschaft 2011/2012 einlud. Die Konferenz richtete sich vor allem an Unternehmen und Institutionen der Wirtschaft aus den Mitgliedsländern des Ostseerates. Bundesaußenminister Guido Westerwelle eröffnete die Veranstaltung. Er erinnerte daran, dass eine Kooperation der Ostseeanrainer nicht selbstverständlich ist. An dem Aufbau dieser wichtigen Wirtschaftsgemeinschaft müsse konsequent und kontinuierlich gearbeitet werden.  
 
ACL-Workshop beim Außenwirtschaftstag
Deutschland hat sich während seiner Ostseeratspräsidentschaft unter anderem die Modernisierung des südöstlichen Ostseeraums auf die Fahne geschrieben, insbesondere die Behebung des wirtschaftlichen und infrastrukturellen Gefälles zwischen dem nordwestlichen und dem südöstlichen Ostseeraum. Durch das EU-geförderte Projekt „Amber Coast Logistics“ wird diese Aufgabe auf die Transport- und Logistikwirtschaft übertragen. Auf dem Außenwirtschaftstag wurden Hintergründe und Ziele von ACL mit rund 50 internationalen Gästen im Rahmen eines Workshops diskutiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von Kurt Bodewig, Bundesminister a.D. und Vorstandsvorsitzender des Baltic Sea Forum: „Der Außenwirtschaftstag mit rund 550 Teilnehmern war für das Projekt eine einmalige Gelegenheit, weitere Kontakte zu Vertretern der Ostseeanrainer zu knüpfen. Der Aufbau eines länderübergreifenden Logistiknetzwerkes in der südöstlichen Ostseeregion ist eines der wichtigsten Ziele von ACL. Denn nur mit starken Partnerschaften können wir auch die nötigen organisatorischen Verbesserungen zur Optimierung der Transportverbindungen erreichen.“ Das Baltic Sea Forum, ein gemeinnütziger eingetragener Verein zur Förderung der Ostseeregion, ist einer der 20 Partner im Projekt. Als Redner traten neben Axel Mattern außerdem Dr. Eugenijus Gentvilas, Geschäftsführer der Klaipeda State Sea Port Authority, sowie Mathias Roos, Projektmanager des EU-Projekts „East West Transport Corridor II“, auf. 
 
Parlamentarier über ACL informiert 
Ihre Ziele und bisherigen Ergebnisse präsentierten die ACL-Projektpartner in Berlin auch im Rahmen des 11. Hafenfrühstücks in der Landesvertretung Hamburg vor rund 20 Parlamentariern. Marina Rimpo, Projektmanagerin von „Amber Coast Logistics“ bei HHM, wies dabei beispielhaft auf einige Probleme hin, mit denen sich Logistikakteure in der südlichen und östlichen Ostseeregion konfrontiert sehen: Darunter die unterschiedliche Spurweite des Schienennetzes zwischen der ehemaligen Sowjetunion und Westeuropa sowie die verschiedenen Mehrwertsteuersätze für Einfuhren aus Drittländern in der gemeinsamen Zollunion Weißrussland, Kasachstan und der Russischen Föderation. Im Laufe des Projektes werden Herausforderungen wie diese analysiert und Verbesserungsvorschläge in Strategiepapieren zusammengestellt, die an Politiker auf nationaler und EU-Ebene herangetragen werden. „Das Hafenfrühstück hat Bundestagsabgeordnete aus allen Fraktionen zusammengebracht und über das EU-Projekt informiert. Wir freuen uns, dass die Parlamentarier uns bereits ihre Unterstützung signalisiert haben“, so Kurt Bodewig. 

Quelle: Hafen Hamburg
 

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