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ASFINAG: Einsatz von Drohnen soll bei Unfällen künftig für bessere Informationen sorgen

Erster Test bei Tunnelübung in der Steiermark; vielfältige Anwendungsbereiche möglich.

Ein Unfall im Tunnel, Personen befinden sich möglicherweise noch in der Nähe der Unfallstelle, ein Gefahrguttransporter verliert zudem noch eine Flüssigkeit, die Autobahn ist gesperrt und Stau baut sich auf: Dieses Szenario war nicht nur eine bloße Annahme bei einer Tunnelübung in der Steiermark, es ist eine Situation, auf die Einsatzkräfte bei jedem Unfall in einem Autobahntunnel treffen können. Im Falle der Übung beim Schartnerkogeltunnel auf der A 9 Pyhrn Autobahn am 7. Mai kam aber noch eine Besonderheit hinzu. Erstmals wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts von der ASFINAG mit Unterstützung eines Spezialunternehmens eine Drohne mit zwei Kameras eingesetzt.

Besseres Lagebild und Suche nach vermissten Personen.
Die Aufgaben der Drohne waren vielfältig. „Als erstes wollten wir testen, in wie weit uns die Bilder der Drohne aus einer Höhe von 100 Metern helfen, die Verkehrslage besser beurteilen zu können“, sagt Christoph Wrusz vom ASFINAG-Verkehrsmanagement. Danach kam die Drohne im Tunnel selbst zum Einsatz, um Bilder von der „Unfallstelle“ zu liefern. „Und zusätzlich hatten wir eine Wärmebildkamera montiert, mit der wir im Tunnel eine vermisste Person finden sowie den mit der Flüssigkeit kontaminierten Bereich erkennen konnten.“ Im Ernstfall können diese Informationen Leben retten.

Der erste Test brachte bereits viele gute Ergebnisse, dennoch ist es bis zu einem standardisierten Einsatz von Drohnen noch ein weiter Weg, weiß Wrusz. „Für uns ist es entscheidend, wie Drohneneinsätze in unsere Abläufe passen, welche Vorteile wir und unsere Kundinnen und Kunden daraus ziehen. Die Datenanalysen des beauftragten Spezialunternehmens – das Forschungsprojekt mit den Drohneneinsätzen läuft bis Jahresende – sollen schlussendlich klare Erkenntnisse liefern, um Drohnen sinnvoll als Ergänzung zu den Videokameras und den Sensoren der ASFINAG einsetzen zu können.

Autonomes Fliegen als Zukunftschance.
Ein Ziel wäre, bei Unfällen standardisiert Drohnen zu verwenden, die Bilder direkt in die jeweils zuständige ASFINAG-Verkehrsmanagementzentrale übermitteln. Einsatzkräfte könnten so schneller und genauer genau über die Lage vor Ort informiert werden.

Mögliches Zukunftsszenario: Auch auf Freilandstrecken könnten Drohnen zum Einsatz kommen. Wrusz: „Wenn autonomes Fliegen rechtlich möglich ist, wäre es zum Beispiel denkbar, Drohnen neben der Strecke zu stationieren und auf zentralen Befehl aus der Verkehrsmanagementzentrale zu starten, damit diese die Strecke abfliegen und Informationen über Verkehrslage oder auch über Unfälle liefern.“

Fliegende Brückenkontrolle ist bereits Realität.
Drohnen sind bei der ASFINAG aber bereits längst Realität. Vor allem bei Brückenkontrollen werden die – von Piloten gesteuerten – Flieger dort eingesetzt, wo der Mensch nur schwer oder gar nicht hinkommen kann.

Auch für Einsatzkräfte könnten Drohnen neue Möglichkeiten bieten. Die Vermessung von größeren Unfallstellen findet teilweise von einem Hubschrauber aus statt. Drohnen wären schneller einsatzfähig und auch kostengünstiger.

Rückfragen & Kontakt:
ASFINAG
Walter Mocnik
Pressesprecher Steiermark und Kärnten
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