Austrian Quality – heute und morgen

Seit 66 Jahren gibt es das Austria Gütezeichen der ÖQA. Seit über 25 Jahren gibt es die Qualitätsmanagementnorm ISO 9001. Branchenspezifische Derivate haben sich in den letzten beiden Jahrzehnten herauskristallisiert. Exzellente Leistungen von Unternehmen werden seit fast 20 vom Wirtschaftsministerium mit dem Staatspreis Unternehmensqualität gewürdigt. Quality Austria hat durch Ausbildungen, Personen- und Systemzertifizierungen, Publikationen und Foren das Qualitätsbild und –verständnis nachhaltig geprägt.

Aus den Schatten treten
Österreich ist im internationalen Vergleich eine kleine Volkswirtschaft. Quality made in Austria und Innovationen sind wesentliche Treiber und Erfolgsfaktoren für den Wirtschaftsstandort Österreich. Das ist unbestritten. Viele österreichische Unternehmen werden aufgrund ihrer Produkt- und Dienstleistungsqualität, Zuverlässigkeit hoch geschätzt. Trotzdem werden andere Länder im Nation Branding stärker mit Qualität assoziiert, z.B. die Schweiz oder made in Germany. Besonders auffallend ist die jüngste Initiative in Deutschland, angestoßen beim letzten Kongress der European Organization for Quality (EOQ) in Frankfurt, die öffentliche Diskussion um ein Qualitätsleitbild für Deutschland, um „made in Germany“ im Bewußtsein der Köpfe zu halten. Österreich braucht sich hier aber nicht verstecken, allerdings wird Österreich international immer noch stärker mit schöner Landschaft, Tourismus und Mozartkugel assoziiert.

Seit über 20 Jahren konsequentes zertifiziertes Qualitätsmanagement
Die ausgezeichneten Unternehmen haben mit ihrer kontinuierlichen Integration der der anspruchsvollen ISO Grundsätze Ausdauer, Konsequenz und der Willen, ständig am Erfolg zu arbeiten gezeigt. Als Qualitätspioniere sind sie damit auch ein wesentlicher Teil der großen Bewegung, die weltweit mehr als 1,1 Million zertifizierter Unternehmen hervorgebracht hat. In Österreich sind es laut ISO Survey 2011 über 4.100 Unternehmen.

Zu den österreichischen ISO 9001 Pionieren und qualityaustria Kunden zählen Philips Speech Processing, Wild, Salzburg Schokolade, Zumtobel, Becom, Häusermann, Artesyn, Aluminium Lend, Vishay, Flextronics Austria, Mondi , Norske Skog Bruck GmbH, ATB Motorenwerke, cms electronics gmbh, Intercargo, HTP-High Tech, ACC Austria GmbH, Aweco GmbH & Co KG, Tupack, Andritz AG, Leitz GesmbH & Co KG, Phoenix Contact, Senoplast sowie die Traktionssysteme Austria GmbH. Vamed, Worthington Cylinders, Infineon Technologies Austria gehören zu den Siegern des Staatspreises Unternehmensqualität der letzten Jahre und setzen Maßstäbe für exzellente Leistungen in der gesamten Organisation. All diese Unternehmen stehen für Austrian Quality – und viele mehr. Auch heuer wird die Quality Austria besondere Ausdauer und Spitzenleistungen würdigen und auszeichnen. Es braucht diese Leuchttürme.

Qualitätsmanagement ist wie ein Marathon und bleibt eine ständige Herausforderung
Das durchgängig hohe Gesamtniveau in allen Bereichen der Excellence bei Infineon, das über die Jahre noch stark gesteigert wurde, war in diesem Jahr ausschlaggebend für die Auszeichnung mit dem Staatspreis. Seit 1998 wird bei Infineon entlang der Grundsätze des EFQM-Excellence-Modells gearbeitet. „Die Würdigung durch die Jury im Jahr 2011 war für uns unter anderem ein Grund, unsere Bemühungen noch zu verstärken und noch bessere Ergebnisse zu erreichen. Wir freuen uns besonders über die Bestätigung unabhängiger Expertinnen und Experten, dass sich unter Unternehmen zum Nutzen aller Interessenspartner hervorragend entwickelt hat“, so Mag. Dr. h.c. Monika Kircher, Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria. Die nachhaltigen Beziehungen zu allen Interessensgruppen fördern die Identifikation mit Vision und Mission. Für Mitarbeiter präsentiert sich Infineon als exzellenter Arbeitergeber durch das Angebot vielfältiger Programme, Projekte und Maßnahmen, die gemeinsam geplant und umgesetzt werden. „Ein gelernter Teamgeist, ein familiäres Umfeld sowie eine hochgradig positive Kultur ist bei Infineon von hoher Bedeutung und in allen Bereichen des Unternehmens stark spürbar. Infineon bietet dahingehend zahlreiche Arbeits- und Dienstmodelle an, durch die sich Beruf, Karriere und Privatleben besser vereinbaren lassen. Im Vordergrund steht vor allem die Innovationskultur, die von der Firmenleitung gefördert wird, um die Kreativität zu heben“, so die Staatspreis-Jury. Darüber hinaus steht bei Infineon die ständige Verbesserung der Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsschutzleistungen im Mittelpunkt.

Qualität hat viele Stimmen
Dr. Matthias Wilhelm, Qualitätsmanager bei Tupack: „Die steigenden Marktanforderungen ist nur einer der Gründe, warum Qualitätsmanagement in Zukunft unerlässlich sein wird. Qualität wird aber nicht einfach nur implementiert, sie muss vom gesamten Unternehmen gelebt werden“. „Die Herausforderung der ISO 9001 immer wieder aufs Neue zu entsprechen sehen wir nicht nur auf der Kunden- und Lieferantenseite, sondern auch in der laufenden Optimierung unserer Prozesse“, so Helfried Mooshammer, Geschäftsführer der Intercargo.

„Als sehr technikgetriebenes und produzierender Unternehmen ist es für uns enorm wichtig, den Anschluss nicht zu verlieren. Das geht nur mit einer konsequenten Ausrichtung nach Qualitätsstandards, die ständige Selbstreflexion und Verbesserung einfordern. Wir sagen immer: Am Ziel sind wir nie, aber immer kurz davor‘“, so Dr. Günter Eichhübl, Geschäftsführer Traktionssysteme Austria GmbH. Ing. Stefan Czernuschka, Qualitätsmanager bei Aweco GmbH & Co KG: „Um in den nächsten 10 bis 20 Jahren den Herausforderungen des Marktes gewachsen zu sein, braucht es Innovation. Wir müssen mit unseren Produkten bei Kunden immer first on market sein, um im Wettbewerb bestehen zu können. Das schafft man nur mit kontinuierlichem Qualitätsmanagement“.

Auch beim Preisträger Senoplast zählt der Vorteil gegenüber Mitbewerbern am Markt im Vordergrund: „Für uns ist es wichtig, der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein. Das schaffen wir mit hoch motivierten Mitarbeitern, die den Qualitätsgedanken voll mittragen“, so Anton Höller, Leitung des Qualitätsmanagements bei Senoplast. „In der Automobilbranche gewinnt der Leichtbau an immer größerer Bedeutung. Die hohen Anforderungen die in unserer Produktion durch die Produktkombination aus Aluminium und Kunststoff entstehen, machen Qualitätsmanagement nach festgelegten Normen zum Um und Auf einer guten Unternehmenspolitik“, so Ing. Michael Kober, Leiter des Qualitätsmanagements bei HTP-High Tech.

„Eine der großen Herausforderungen im Qualitätsmanagement ist es, auf allen Ebenen zu vermitteln, dass es sich nicht um ein Kontrollinstrument handelt, sondern eine Möglichkeit ist, die Prozesse und somit auch die Erfolge zu optimieren“, so Harald Hamedinger, verantwortlich für Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsmanagement bei Leitz GesmbH & Co KG. „Die größte Herausforderung sehen wir darin, die unterschiedlichen Anforderungen in ein Integriertes Managementsystem so zusammenzufassen und der Organisation zur Verfügung zu stellen, dass sich jeder Mitarbeiter leicht darin zurechtfindet und es ohne Probleme anwenden kann“, so Peter Müller, Director für das Total Quality Management bei Flextronics. Ing. Harald Rom, Head of Quality Management bei cms electronics zu den zukünftigen Anforderungen am Markt: „Die ständige Verbesserung und Vereinheitlichung von Systemen, Methoden und der Kommunikation über die gesamte Lieferkette eines Produktes beziehungsweise einer Dienstleistung ist aus unserer Sicht die zentrale Herausforderung der kommenden Jahre“.

Zukunft gehört den Integrierten Managementsystemen

qualityaustria zertifizierte Unternehmen profitieren durch die Effizienz und Nachhaltigkeit von Kunden-, Prozess- und Mitarbeiterorientierung. Bereiche wie Kontinuität in der Planung, Steigerung der Führungsqualität, konsequente Ausrichtung der Prozesse am Kunden sowie Investitionen in Weiterentwicklung und Qualifikation der Mitarbeiter an internen und vor allem an externen Kundenkontaktpunkten stehen dabei im Vordergrund.

Zukünftig geht der Trend klar in Richtung Integrierte Managementsysteme und der Integration von branchenspezifischen Anforderungen, Umweltaspekten und Fragen der Arbeitssicherheit sowie des Gesundheitsschutzes ebenso wie dem Riskmanagement und der CSR. Der prozessorientierte Ansatz bleibt als Grundgerüst und Fundament. Das Qualitätsmanagement wirkt als zentrale Integrationsplattform. Damit wird Qualitätsmanagement heute und in Zukunft noch wichtiger, um für die kommenden Herausforderungen in zunehmend dynamischen und globalisierten Märkten gerüstet zu sein und Österreich als Qualitätsführer zu positionieren.

Schattenseiten in der österreichischen Wirtschaft:
KSV 1870 – Pleiten 2010: weniger Vorsatz, mehr internes Chaos. Mangelnde strategische Planung, Organisationsmängel, zu geringe Kundenorientierung, kaum Prozessverbesserungen, keine zeitgemäße Buchführung, operative Planungsfehler, Ignorieren der Zahlungsmoral, Vertriebsdefizite und Konflikte mit Eigentümern stellen die internen Ursachen dar. Die KSV Analyse 2011 fällt hier noch gravierender aus. Waren im Jahr 1991 noch 21% der Insolvenzen auf innerbetriebliche Ursachen zurückzuführen, stieg der Wert auf 33% im Jahr 2000, auf 38% im Jahr 2005, auf 42% im Jahr 2009 und nun auf 44% an. 2011 liegt dieser Wert über 50%!!! Seit 20 Jahren wächst diese Ursache stetig an. In 20 Jahren hat sich damit dieser Insolvenzfaktor mehr als verdoppelt, während der Faktor externe Ursachen nahezu konstant blieb, der Faktor Kapitalmangel von 21% auf 13% gesunken ist. Das regt doch zum Nachdenken an?! Viele der genannten Ursachen könnten mit der ISO 9001 als Management-Werkzeug in den Griff bekommen werden.

Unzufriedene Kunden sind oft hausgemacht. Mängel am Produkt oder bei der Dienstleistung sind die häufigsten Ursachen für Konsumentenbeschwerden, gefolgt von irreführenden oder unzureichenden Informationen und Lieferverzug. Mit Reklamationen wird in der Hälfte der Fälle unprofessionell umgegangen, sie werden nämlich ignoriert.

Nutzen liegt auf der Hand

Was heißt Qualitätsmanagement in einfachen Worten:

Zufriedene und loyale Kunden
Weniger Reibungsverluste in den Abläufen
Geringere Kosten, da weniger Fehler, weniger Reklamationen
Besseres Image
Zufriedene Mitarbeiter
Hohe Wirtschaftlichkeit
Veränderungsprozesse können besser gemanagt werden.

Es braucht aber auch klare Ziele, Ausdauer und Konsequenz, Begeisterungsfähigkeit für Qualität und ein starkes Committment. Es stellt sich die Frage, was wir heute tun müssen, damit sich Austrian Quality auch 2020 am Markt behaupten kann? Es gibt also noch genug zu tun. Quality ist eine „never ending story“. Welche Erfolgsgeschichte wollen Sie erzählen?

Quality Austria
Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH (www.qualityaustria.com) ist nationaler Marktführer und Ansprechpartner in den Bereichen der Integrierten Managementsysteme und Branchenstandards betreffend Qualität, Umwelt und Sicherheit. Die Leistungen der Quality Austria reichen von der Aus- und Weiterbildung im Bereich internationaler Managementtrends, der Zertifizierung von Qualitäts- und Managementsystemen bis zur Vergabe des Austria Gütezeichens. Die Prämierung österreichischer Organisationen mit dem Staatspreis Unternehmensqualität erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und der AFQM. Die Zusammenarbeit der Quality Austria mit IQNet, EOQ, EFQM und weiteren internationalen Organisationen sichert die Vermittlung von globalem Know-how und macht das Unternehmen zu einem kompetenten Partner. Im Bereich FSC CoC ist Quality Austria Partner der SQS in der Schweiz. Weltweit kooperiert Quality Austria mit rund 100 Mitgliederorganisationen. Über 11.000 Organisationen in knapp 50 Ländern profitieren bereits davon. Quality Austria ist ein stabiler Faktor für wertvolle Synergien am Wirtschaftsstandort Österreich.

Information
Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH
Axel Dick,
Prokurist Marketing
Tel.: 01-274 87 47-126
axel.dick@qualityaustria.com
www.qualityaustria.com

 

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