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Bad Bank – Bad Idea

Nun ist es also doch so gekommen, die Hypo Alpe-Adria International wird über eine Abbaugesellschaft abgewickelt, die Insolvenz – vor der vor allem Taskforce-Chef Ewald Nowotny, Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, eindringlich gewarnt hatte – ist vom Tisch.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit knallten daher in etlichen Großbank-Chefetagen am 14. März die Sektkorken, als diese Entscheidung veröffentlicht wurde. Denn diese Anleger machen einen fetten Gewinn, auch wenn die Bank baden geht. Finanzministerium und Bank hatten ein Geheimnis aus den Namen der Profiteuren – den Inhabern der umfassenden Anleihepapiere etwa – gemacht, Stichwort „Bankgeheimnis“. Wer allerdings das Bloomberg-Finanzinformationssystem kennt, wird schnell fündig: kaum ein Akteur der nationalen und internationalen Banken- und Fondslandschaft, der sich nicht unter den Anleihegläubigern findet.

Am 24. Jänner 2017 werden fünf Milliarden Euro Rückzahlung für die Anleihe A0G-0JA fällig, die mit stattlichen 4,375 Prozent verzinst wird. Ein gebundenes Sparbuch bringt nicht mal zwei Prozent… Diese Anleihe findet sich beispielsweise in Fonds von Blackrock, Allianz, UniCredit, der Deutschen Bank, der BAWAG PSK Invest, der Raiffeisen KAG, …. schon verblüffend, dass die Banken eine Beteiligung an der Abwicklung der Bank abgelehnt haben, oder? Wer hätte das gedacht…. Übrigens, aktuell notiert die Anleihe unter ihrem Nennwert, wer also jetzt zuschlägt, macht noch mehr Gewinn! Scheinbar hat niemand von den Politikern, die der Auffassung sind, dass Anleihen in jedem Fall zu 100 Prozent zu bedienen sind, die gesetzlich vorgeschriebenen Emissionsprospekte gelesen, in denen ausdrücklich geschrieben steht, dass im Falle einer Bankinsolvenz das Land nur für jenen Betrag haftet, der nach Geltendmachung „aller Rechtsmittel gegen den Erstschuldner“ übrig bleibt.

Das bedeutet: Kärnten wäre nicht sofort pleite, zuerst müsste die Hypo durch sämtliche Instanzen geklagt werden. Und sieht man sich aktuelle Monsterprozesse an, kann das ganz schön lange dauern…. Die Banken würden vieeel Geld verlieren. Aber so weit wird es nicht kommen…. schließlich gibt es ja uns brave Steuerzahler. Danke Spindi!

Quelle: Logistik express Fachmagazin 1/2014

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