Badische Stahlwerke bestellt umfassende Modernisierungslösung für Drahtwalzwerk bei Siemens

Siemens VAI Metals Technologies hat von der Badische Stahlwerke GmbH in Kehl den Auftrag erhalten, das Drahtwalzwerk des Unternehmens grundlegend zu modernisieren. Das Automatisierungssystem der zweiadrigen Drahtstraße wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht und die Anlage mit zwei neuen Drahtauslässen ausgerüstet. Ziel der Modernisierung ist es, die Anlageneffizienz zu erhöhen und das Werk den Erfordernissen des Marktes anzupassen. Das Auftragsvolumen liegt im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Das Projekt wird in drei Phasen durchgeführt und soll Anfang 2014 abgeschlossen sein.

Die Drahtstraße der Badische Stahlwerke GmbH (BSW) produziert hauptsächlich Vormaterial für Betonstahl. Nach der Modernisierung durch Siemens VAI wird die Kapazität der Anlage bei ausgeweiteter Qualitäts- und Abmessungsstruktur anwachsen. Erreicht wird dies durch einen erhöhten Automatisierungsgrad und die Möglichkeit des thermomechanischen Walzens. Um Stillstandszeiten zu minimieren, wird das Modernisierungsprojekt in drei Stufen von 2011 bis 2014 unter Nutzung der geplanten Jahresstillstände durchgeführt. In der ersten Phase wird das bestehende Automatisierungssystem für die 13 Gerüste der Vor- und der Zwischenstraße ersetzt. Als neue Automatisierungsplattform kommt die für Langprodukte bewährte Siemens- Lösung Siroll LR auf der Basis des Prozessleitsystems Simatic PCS7 zum Einsatz. Dieses durchgängige Automatisierungssystem ermöglicht eine vollautomatische Steuerung der gesamten Anlage und eine deutlich einfachere Instandhaltung.

In der zweiten Phase errichtet Siemens VAI die beiden neuen Drahtauslässe. Diese umfassen jeweils eine sechsgerüstige und eine viergerüstige Morgan-No-Twist-Mill, zehn Morgan-Treiber, Hochgeschwindigkeits-Besäumscheren, einen Morgan-Hochgeschwindigkeits-Legekopf, ein Morgan-Stelmor-Fördersystem und ein vertikales Bundhandhabungssystem. Dies ist die Vorbereitung für die dritte Phase Anfang 2014, wenn die neuen Anlagenteile mit der in der ersten Phase umgebauten Linie verbunden werden. Damit entsteht eine durchgängige Automatisierungslösung über die gesamte Walzlinie – inklusive aller Mechatronikpakete.

Die Walzgeschwindigkeit des modernisierten Drahtwalzwerks liegt bei bis zu 110 Metern pro Sekunde. Alle 20 Sekunden verlässt ein Bund das Bundtransportsystem. Damit erreicht die Produktionsmenge bis zu 300 Tonnen pro Stunde. Siemens ist für die schlüsselfertige Errichtung und Inbetriebnahme der elektrischen und mechanischen Anlagenkomponenten verantwortlich. Die Planung und Realisierung der erforderlichen Infrastruktur- und Baumaßnahmen, sowie die der Nebenanlagen, wie zum Beispiel die Wasserwirtschaft, übernimmt BSW.

Quelle: Siemens

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar