Bargeldlogistik: Mehr Schutz für Geldautomaten

Einführung von GS1 Standards soll illegalen Zugriff auf elektronische Schließsysteme in der Wertlogistik und auf Geldautomaten verhindern

Der Einsatz von elektronischen Schlössern an Wertschutzschränken, wie Geldautomaten, ist seit Jahren etabliert. So werden bei über 95 Prozent der Systeme statische Code-Kombinationen genutzt. „Die Markterfahrungen zeigen, dass statische Codes die auf unbestimmte Zeit an einem Schloss hinterlegt werden, Sicherheitsrisiken bergen“, weiß Christian Fischer, Senior Branchenmanager Cash Logistics bei GS1 Germany. „Es gibt immer wieder Beispiele in denen unbekannte Täter durch Insiderwissen an die statischen Codes gelangen und diese nutzen, um illegal Geldautomaten zu entleeren. So können innerhalb von kurzer Zeit Schäden in Millionenhöhe entstehen“, erklärt Fischer weiter.

Um Sicherheitslücken zu schließen und ihre Prozesse weiter zu optimieren, haben sich Hersteller von elektronischen Schließsystemen und weitere Akteure des Bargeldkreislaufs unter dem Dach von GS1 Germany auf den Einsatz des „Einmal-Code-Verfahrens“ und von elektronischen Nachrichten auf Basis der GS1 Standards verständigt. Bei diesem Verfahren wird pro Auftrag, wie zum Beispiel der Leerung eines Geldautomaten, ein Code generiert und per elektronischer Nachricht ausgetauscht. Der Code ist zudem nur für bestimmte Personen in einem definierbaren Zeitraum autorisiert und erlischt nach Abschluss des Auftrags. Darüber hinaus wird über einen abschließenden Bestätigungscode die Schließung des betreffenden Wertbehältnisses gewährleistet.

„Die Standardisierung des Öffnungsprozesses mit Einmal-Codes ermöglicht für diesen Vorgang ein Maximum an Sicherheit und Flexibilität.“, begrüßt Detlef Lücke, Bereichsleiter bei INSYS locks das Ergebnis. „Zudem erleichtert der Einsatz der GS1 Standards die Kommunikation zwischen Herstellern von Schließsystemen, Dienstleister und Kunden im gesamten Bargeldkreislauf“, so Detlef Lücke weiter. Dadurch können auch unterschiedliche Herstellersysteme mit den vorhandenen Kundensystemen bei der Übermittlung der Auftrags- und Zugangsdaten digital verbunden werden. Ein Schritt zu mehr Einfachheit in der Integration von Schlössern, zu beschleunigter Servicedurchführung an Geldautomaten und zu mehr Sicherheit durch die Vergabe von auftragsbezogenen Einmal-Codes.

„Der Austausch mit unseren Kunden und Branchenexperten bestätigt uns, dass wir als Hersteller gemeinsam mit GS1 Germany auf dem richtigen Weg sind. Wir setzen die für die Branche entwickelten GS1 Standards in die Einmal-Code Vergabe um und können dem Markt so eine topaktuelle, sichere Lösung im Tresorschlossbereich bieten“, erklärt Daniela Kaiser, Leitung Vertrieb des Unternehmens Lock Your World.

Quelle: GS1

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