Chance für Prozessoptimierung und Wettbewerbsvorteile

Green Logistics – Innovationen, die sich lohnen. Bereits in der Intralogistik lassen sich mit modernen Lösungen für effizienten Umwelt- und Ressourcenschutz jenseits der Effizienzvorteile Einsparungen im zweistelligen Bereich erzielen. Nachhaltige Konzepte für Green Logistics fokussieren dabei gleichermaßen ökologische wie ökonomische und soziale Aspekte.

Zahlreiche Effekte führen nicht nur zur schnellen Amortisation entsprechender Investitionen; sie fördern auch ein positives Image. „’Umwelt und Logistik’ ist kein Modethema, sondern führt zu langfristigen Änderungen in der logistischen Wertschöpfung“, urteilt die Studie „Trends und Strategien in der Logistik – Globale Netzwerke im Wandel“ der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Danach sind die steigenden Energie- und Ressourcenkosten wesentliche Treiber der Logistikkosten. Die Optimierung der Energie- und Ressourcennutzung in der Logistik bilde eine beachtliche Herausforderung für die Zukunft. Wer nicht rechtzeitig reagiere, müsse für die Zukunft mit hohen finanziellen Einbußen rechnen.

Gleichwohl befindet sich der Umsetzungsstand von Umweltmaßnahmen trotz steigender Energie- und Ressourcenkosten in rund 70 Prozent der deutschen Unternehmen noch weitgehend in den Anfängen. In den Unternehmen fehlt es vielfach an Grundlagen für strategisch ausgelegte Konzepte. Als solche gelten Kosten-Nutzen-Berechnungen, Integrations- und Implementierungskonzepte sowie Implementierungstools, die eine effiziente Umsetzung ermöglichen. Überdies wird „Grüne Logistik“, die nachhaltig ökologische Ausrichtung eines Unternehmens, oft noch reduziert auf die reine Transport-Logistik. Doch gerade auch in der Intralogistik lassen sich mit Green Logistics deutliche Potenziale heben. Sie können den vermeintlichen Gegensatz von Ökonomie und Ökologie nicht nur nivellieren, sondern in ergebnisorientiert positive Entwicklungen wenden. „Die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen aufs Spiel zu setzen“, so der Anspruch der von der Gro-Harlem-Brundtland-Kommission geprägten, ökologisch ausgerichteten Definition von Nachhaltigkeit. In der Intralogistik kann er mit modernen Lösungen auch hinsichtlich der ökonomischen Anforderungen moderner Unternehmensstrategien eingelöst werden.

So hat das Dortmunder Fraunhofer Institut für Materialfluss (IML) unlängst dargelegt, dass in innerbetrieblichen Logistiksystemen etwa 40 Prozent der Gesamtkosten für Energie aufgebracht werden. Bis zu ein Drittel allein dieser Kosten ließe sich, so das IML, mit Ansätzen der Green Logistics einsparen. Solarmodule auf dem Lagerdach, Optimierung der Heiz- oder Kühlkosten, der Verpackungen, Prozesse und der innerbetrieblichen Warentransporte – Ansätze, die nicht nur die CO2-Bilanz verbessern, sondern Durchsätze erhöhen, Kosten senken und nicht zuletzt auch dem Image eines Unternehmens zugute kommen.

Vor diesem Hintergrund betrachtet SSI Schäfer die Grundsätze der Nachhaltigkeit unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten nicht nur als unternehmerische Aufgabe. Mit dem Angebot ganzheitlicher „Green Logistics“-Prozesse, der entsprechenden Technik und dem erforderlichen Know-how bietet SSI Schäfer als Generalunternehmer im Bereich der Intralogistik auch den Kunden die Möglichkeit, sich auf die neuen Anforderungen optimal auszurichten. Nachhaltigkeit ist der Leitgedanke für Systemkonzeptionen unter Berücksichtigung der Anforderungen von Green Logistics. Mit Hilfe von neuen technischen Innovationen entstehen dabei wirtschaftliche und energieeffiziente Lösungen. Eine ergonomische und fortschrittliche Arbeitsplatzgestaltung reflektiert überdies die soziale Komponente von Nachhaltigkeit.

Man kann dem Markt allerdings nichts verkaufen, was man nicht selbst nutzt beziehungsweise lebt. Daher wird die Ausrichtung der eigenen Produktionsprozesse und innerbetrieblichen Abläufe bei SSI Schäfer kontinuierlich vorangetrieben und konsequent auf Green Logistics umgestellt. Die SSI Schäfer-Welt ist bereits seit vielen Jahren nicht allein gelb, sondern zu weiten Teilen grün: Umweltfreundliche Produktionsverfahren sorgen für hohe Umweltverträglichkeit bei Entwicklung, Fertigung und Entsorgung. Neben den eigenen Mitarbeitern fördert SSI Schäfer überdies unter anderem Forschungsprojekte der Europäischen Gemeinschaft – etwa zur Aufbereitung von Mischlacken sowie zur Entwicklung der Wasserlack-Oberflächenbeschichtung für Großserienfertigung. Die Bemühungen zielen auf ökologisch verträgliche Lackierungen ohne Emission und Sondermüll.

Die Ergebnisse solcher Engagements wirken sich durch ihre Einbindung bei den Neuentwicklungen von SSI Schäfer in den Bereichen Bau und Technik direkt positiv für die Kunden aus. Systemlösungen wie beispielsweise das Schäfer Caroussel System (SCS) oder das Schäfer Case Picking (SCP) erfolgen unter den Aspekten wirtschaftlicher Flächen- und Gebäudenutzung. Dabei werden moderne technische Konzepte von ökologischer Bedeutung – etwa das zur Energierückgewinnung – konsequent eingebunden. Weitere Beispiele dafür sind unter anderem energieeffiziente Fördersysteme, Regalbediengeräte mit Netzrückspeisung generatorisch gewonnener Energie, wirkungsgradoptimierte Antriebssysteme oder Optionen für verbrauch- und verschleißmindernden Schwachlastbetrieb, bei dem Fahr- und Hubantriebe synchron fahren. Solche konkreten Maßnahmen, die die Systeme von SSI Schäfer charakterisieren, bieten den Anwendern eine Reduzierung der Energiekosten und eine verbesserte CO2-Bilanz. Das gilt gleichermaßen für Neuanlagen wie für das Retrofitting, die Modernisierung, Nach- und Umrüstung vorhandener Gebäude und Systeme.

Seit 1986 ist SSI Schäfer erfolgreich mit WMS-Lösungen im Markt. Sie leisten bei den Anwendern inzwischen einen zunehmenden Beitrag im Sinne von Green Logistics: umweltschonend und zugleich effizient und Kosten senkend arbeiten. Denn bei den Anwendern sorgen die Lösungen für energieeffiziente Steuerung und die Entfaltung hoch dynamischer Prozesse, für transparente Warenströme sowie optimierte Nutzung der Ressourcen und Kapazitäten. Hinsichtlich unternehmensübergreifender Aspekte kommen die Optimierung von Beladereihenfolgen oder die Gestaltung multimodaler Prozesse und Transporte zum Tragen. Dabei ermitteln softwaregestützte Simulationen den bestmöglichen Raumnutzungsgrad der Ladeeinheiten und senken so gleichermaßen die Zahl der Ladungsträger wie die Menge des benötigten Verpackungsmaterials. Softwarebasierte Tourenplanung und Routenoptimierung ermöglichen optimale Laderaumnutzung und eine Senkung der Energie- und Transportkosten.

In der Verantwortung als Generalunternehmer berücksichtigt SSI Schäfer zudem bereits in der Planung und Konzipierung die Aspekte der Green Logistics. So können im Rahmen der Gesamtkonzeption und unter Nutzung aktueller Förderprogramme nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Konzepte für die Nutzung regenerativer Energien wie zum Beispiel die Solar- und Geothermie erarbeitet werden. Beim Bau der Dach- und Wandkonstruktionen von Distributionszentren und Tiefkühllägern werden darüber hinaus ausschließlich hochwertige Baustoffe eingesetzt. Das senkt den Energiebedarf und schont Umwelt wie Ressourcen.

Am Ende der Supply Chain steht schließlich das Entsorgungsproblem. Mit einem ganzheitlichen Anspruch bei Green Logistics bietet SSI Schäfer den Kunden daher vielfältige Konzepte für umweltgerechte Lösungen. Das Spektrum reicht von Müllbändern, die innerhalb des Systems etwa Entpackstationen flankieren, bis hin zu komplexen Wertstoffverwertungs- und Mehrwegkonzepten. Mit Blick auf die soziale Komponente nachhaltiger Konzepte stellt SSI Schäfer darüber hinaus die Mitarbeiter der Auftraggeber in den Fokus. „Ergonomics@work“ heißt das Programm, mit dem nicht nur lärmreduzierende Techniken wie die flüsterleise Fördertechnik entwickelt wurden. Es zielt vor allem auch auf die ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen. Die Reduzierung von physischen Anstrengungen und von Bewegungen, die nichts zur eigentlichen logistischen Aufgabe beitragen, sorgt für motivierte Mitarbeiter und verringerten Krankenstand. Überdies steigen Leistung und Qualität der operativen Prozesse.

Zweifellos sind nachhaltige Bemühungen im Bereich des Umwelt- und Ressourcenschutzes nicht zum Nulltarif erhältlich. Aufwendungen und Investitionen in Prozessplanungen sowie neue Prozessabläufe und Technologien sind kurz bis mittelfristig mit höheren Kosten in der beziehungsweise für die Logistik verbunden. Gleichwohl sind diese Lasten mit Skaleneffekten verbunden, die nicht nur für einen berechenbaren Return of Invest (ROI) sorgen, sondern mit weiterführenden Kosten- und Wettbewerbsvorteilen verknüpft sind. Dies betrifft insbesondere Bereiche mit hohem Automatisierungsgrad. Die unter den Aspekten der Nachhaltigkeit verbesserten Prozessabläufe erwirken dabei nicht nur optimierte Auslastung und Einsparungen. Sie lassen sich zudem – auch gegenüber Kunden – öffentlichkeitswirksam darstellen.

Die Herausforderungen nachhaltiger, umweltgerechter Logistik, das zeigen die genannten Beispiele, sollten nicht allein als Last oder als lästige Pflicht betrachtet werden. Sie bieten vielmehr die Chance, durch konsequente Einbindung in innovative Lösungskonzepte deutliche Potenziale bei der Prozessoptimierung sowie Wettbewerbsvorteile zu erschließen. Diese leiten ergebnisorientiert positive Entwicklungen ein und stärken das positive Image bei der Positionierung im Marktumfeld. Mit seinem Produkt- und Leistungsportfolio deckt SSI Schäfer das Anforderungsprofil dafür weitgehend ab. Bei der Forschung und Entwicklung neuer Technologien und Informationssysteme, die die Umsetzung von Green Logistics und Nachhaltigkeit weiter vorantreiben, wird SSI Schäfer auch künftig in maßgeblicher Funktion eingebunden sein. Die daraus resultierenden Innovationen erschließen Anwendern insbesondere im Segment der Intralogistik deutliche Optimierungspotenziale der innerbetrieblichen Wertschöpfungsketten. Bezüglich der Intralogistik kann damit der hohe Anspruch von Green Logistics mit den ökonomischen Anforderungen moderner Unternehmensstrategien in Einklang gebracht werden. Investitionen, die sich lohnen. Es liegt an den Entscheidern in den Unternehmen, diese Option zu nutzen.

Rudolf Muhlfinger, Projektmanager Vertrieb der SSI Schäfer Automation Group, Giebelstadt
 
Quelle: SSI Schäfer Noell GmbH

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