Container Terminal Enns als neue intermodale Drehscheibe

Die Kaindl Invest (Salzburg) und die Deutsche Bahn bereiten ab November die Erweiterung und Modernisierung des Container Terminal Enns (CTE) vor, nachdem das Land Oberösterreich den Zuschlag erteilt hatte und der Pachtvertrag in der vergangenen Woche gezeichnet wurde.

Die neue Betreibergesellschaft aus Kaindl Invest (51 Prozent) und DB Mobility Logistics AG (49 Prozent) wird den Betrieb zum 1. April 2015 aufnehmen. Ziel ist, das intermodale Transportgeschäft am Standort auszuweiten und regelmäßige Zugverbindungen zu den Seehäfen und zu europäischen Wirtschaftszentren im Norden, Süden und Westen Europas aufzubauen. Mit Investitionen in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages wird die Anlage modernisiert und erweitert. Damit steht dann eine hoch leistungsfähige Infrastruktur an einem Standort mit großem Potenzial zur Verfügung. Geschäftsführer des CTE sind Otto Hawlicek (Kaindl) und Michael Heinemann (DB Intermodal Services), beide Experten für den Kombinierten Verkehr.

Die M. Kaindl KG stellt einen Teil ihrer Grundstücke für die Erweiterung des CTE zur Verfügung. „Die gesamte Anlage auf rund 160.000 Quadratmetern ist auf 320.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) pro Jahr ausgelegt, das bedeutet einen Zuwachs von rund 30 Prozent gegenüber den aktuellen Kapazitäten“, erläutert Konrad Grünwald, CEO der M.Kaindl KG. Die neuen Anlagen sollen im Herbst 2015 in den Regelbetrieb integriert werden.

Neben der Erweiterung liegt der Fokus auf der Modernisierung der bestehenden Anlagen. Damit wird die Infrastruktur technisch und logistisch auf den neuesten Stand gebracht und die Wirtschaftlichkeit des Terminals erhöht. Der Erweiterungsbau des CTE schließt direkt an die bestehenden Gleisanlagen an. Es werden fünf neue Gleise mit je 700 Meter Länge zusätzlich zu den vier bestehenden errichtet, für das Handling der Container stehen dann 6.300 Meter Gleisfläche zur Verfügung. Zwei zusätzliche Portalkräne werden gebaut, so dass drei Kräne zum Hub der Container eingesetzt werden können. Die Anlagen werden auch technisch auf den neuesten Stand gebracht, beispielsweise durch eine vollständige elektrische Überspannung der Zuführungsgleise, die den Betrieb mit E-Loks ermöglicht.

Ziel der Modernisierung des CTE ist es, ein attraktives Bündelungszentrum (Gateway) für die Seehäfen und Industriezentren Europas zu werden, betont Michael Heinemann, DB Intermodal Services. „CTE soll alle Voraussetzungen erfüllen, um in Zukunft als „Extended Port“ für europäische Seehäfen dienen zu können. Denn dorthin lagern die großen Häfen jene Aufgaben aus, die sie nicht mehr zeitnah bewältigen können und die deshalb besser im Hinterland erfüllt werden. Der Trend in der Seefahrt geht in Richtung Megaliner, die bereits jetzt bis zu 18.000 TEU transportieren. Um die Umschlagsqualität im Seehafen-terminal aufrechtzuerhalten, ist eine Verlagerung von Logistikfunktionen vom Seehafen ins Hinterland zweckmäßig. Enns hat dabei großes Potenzial als intermodale Drehscheibe.“

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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