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DB Cargo: GDL-Streik ist ein Risiko für ganz Europa

Der gestern angekündigte mehrtägige GDL-Streik ab 23. Jänner um 18 Uhr belastet die deutsche Wirtschaft inmitten einer ohnehin schweren Rezessionsphase und gefährdet die Sicherheit der Energieversorgung während der Heizperiode. Die Arbeitsniederlegung trifft DB Cargo und damit die deutsche Wirtschaft besonders.

Europas größte Güterbahn ist insbesondere mit dem Einzelwagenverkehr im engen Produktionstakt von Industriebetrieben, Fabriken, Stahl-Hochöfen oder Kraftwerken unterwegs. Zudem arbeitet DB Cargo im Netzwerk mit zahlreichen anderen Logistikern partnerschaftlich zusammen.

Ein mehrtägiger Streik gefährde mittelfristig die Versorgung von rund 15 deutschen Großkraftwerken mit Steinkohle während der Heizperiode im Frühjahr. Aber auch die Versorgung mit Mineralöl an die Raffinerien und Tanklager in Deutschland werde durch einen GDL-Streik tangiert, warnt die Deutsche Bahn (DB) in einer Pressemitteilung.

Ebenso können die meisten Massengüter für die Stahl- und Chemieindustrie nicht ad hoc auf die Straße umgeladen werden. Dazu zählen insbesondere Chemie-Gefahrguttransporte, Rohstofflieferungen für die Stahlindustrie und Exporte der Automobilwirtschaft an Seehäfen – aufgrund von Volumen und Sicherheit. Bei Stahlwerken kann das kurzfristig zum Komplettausfall von Hochöfen führen.

Ebenso werden Lieferketten für die Automobilindustrie nachhaltig gestört. Auch die Paketbranche ist von den Streikmaßnahmen betroffen. Die Folge: Züge, beladen mit tausenden Lieferungen, erreichen nicht fristgerecht ihre Empfangsorte. Insgesamt fährt die DB Cargo bis zu 20.000 Güterzüge pro Woche in ihrem europäischen Netzwerk auf der klimafreundlichen Schiene.

Sechs von zehn europäischen Güterverkehrskorridoren auf der Schiene führen mitten durch Deutschland, zwei Drittel der Züge von DB Cargo rollen über mindestens eine nationale Grenze. Im Güterverkehr werde es auch nach einem Streikende mehrere Tage bis Wochen dauern, bis das europäische Netzwerk in Schwung kommt, so die Einschätzung der Deutschen Bahn.

DB Cargo versucht mit allen Kräften, die genannten Folgen für die Kunden in der Wirtschaft und Industrie abzumildern. Insbesondere versorgungsrelevante Züge (beispielsweise für Kraftwerke, für Raffinerien oder andere Schlüsselbranchen) stehen dabei im Fokus.

Die DB Cargo ist die größte Güterbahn Europas und betreibt mit 30.000 Mitarbeitenden in 18 Ländern wöchentlich rund 20.000 Güterzüge. Rund 4.200 Zugangspunkte in ganz Europa (Güterbahnhöfe, Häfen, Terminals, Gleisanschlüsse) fährt das Unternehmen für Kunden aus Industrie und Wirtschaft an. 

www.deutschebahn.com

Quelle: OEVZ

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