DB Schenker spürt Margendruck in Österreich und Südosteuropa

Rückgang des Bahnvolumens und wachsende Transportmengen in den Sparten Landverkehr, Luft- und Seefracht bei der Schenker & Co AG:

Das Geschäftsjahr 2010 war bei der Schenker & Co AG (Wien) von schwierigen Rahmenbedingungen geprägt. Vorstandsvorsitzender Mag. Elmar Wieland berichtete bei einem Pressegespräch von einem Trend hin zu kleineren Sendungseinheiten bei gleichzeitig zunehmender Lademittelknappheit, steigenden Dieselpreisen und Ratenerhöhungen der Transporteure. Auch bei den Luft- und Seefrachtraten herrschte im Berichtszeitraum laut seiner Einschätzung eine enorme Volatilität.

In der wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung von Finanzvorstand Michael Meyer ergab das „ein Übergangsjahr mit einem guten Umsatzwachstum und einer unbefriedigenden Ertragsentwicklung“. Die Schenker & Co AG erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010 in Südosteuropa mit 5.240 Mitarbeitern in 72 Niederlassungen in 16 Ländern 1,4 Mrd. Euro Umsatz und lag damit um 12 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Wachstum beim Rohertrag betrug 7,4 Prozent. Das abgefertigte Sendungsvolumen stieg von 2009 auf 2010 um 10 Prozent auf insgesamt 7,4 Mio. Sendungen mit 13 Mio. Tonnen Gesamtgewicht (plus 3 Prozent). Im laufenden Geschäftsjahr sind die abgefertigten Volumina bislang weiter steigend bei einer gleichzeitig leicht verbesserten Margensituation.

DB Schenker spedierte 2010 im nationalen Landverkehr 3,7 Mio. Sendungen, um 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der internationale Landverkehr der Geschäftsstellen in Südosteuropa wuchs um 12,9 Prozent auf 2,6 Mio. Sendungen. Das Bahnvolumen sackte in der Region als Folge der anhaltenden Wirtschaftskrise in einigen wichtigen Märkten in Südosteuropa um 11,8 Prozent auf 4,7 Mio. Tonnen ab. Die Zahl der im Ganzzugsnetzwerk „PowerRail“ gemeinsam mit Partnern organisierten Verkehre verringerte sich um 5,7 Prozent auf 2.260 Züge. Das Geschäftsfeld Kontraktlogistik steuerte trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiter auf Wachstumskurs.

Im Überseeverkehr gelang DB Schenker in der Region Südosteuropa dank der Umstellung auf ein Hubsystem ein erfreuliches „Comeback“. Dokumentiert wird das mit der Zunahme des FCL-Volumens um 18 Prozent auf 232.600 TEU und dem im LCL-Geschäft mit 73,500 Kubikmeter erzielten Mengenrekord. Auf das Konto der Luftfracht gingen 73.400 Tonnen.

Im Jahr 2011 hat die Schenker & Co AG für die Region Südosteuropa ein Investitionsvolumen von rund 30 Mio. Euro budgetiert. In der kroatischen Hauptstadt Zagreb wurde vor kurzem ein neues Logistiklager mit 3.000 m² Fläche und 6.200 Palettenstellplätzen eröffnet. Die Anlage fungiert als Distributionszentrum für einen namhaften deutschen Sportartikelhersteller. In Rudna bei Prag startet demnächst der mit 24 Mio. Euro Gesamtaufwand veranschlagte Bau eines Terminals. Die DB Schenker-Niederlassung in Mazedonien bezieht im November einen neuen Terminal in Skopje. In Österreich steht die Implementierung der neuen Speditionssoftware „STAR“ für den Landverkehr vor der Umsetzung. „Durch sie erhalten die Kunden künftig eine schnellere Angebotslegung bei Preisanfragen“, verkündeten Elmar Wieland und Michael Meyer.

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung
Portal:www.logistik-express.com

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