Deutsch-Russisches Businessforum präsentiert Fährlinie zum Anfassen

Gute Rahmenbedingungen für die Route Sassnitz – Baltijsk

Sassnitz, 4. Dezember 2007 – Ende November veranstaltete die Fährhafen Sassnitz GmbH gemeinsam mit der Reederei DFDS Lisco ein Deutsch-Russisches Business-Forum. Anlass war der Start der Fährlinie Sassnitz – Baltijsk (Kaliningrader Gebiet). Insgesamt 40 deutsche und 70 russische Logistiker und Industrievertreter trafen sich am Hafen Baltijsk zu Gesprächen an Bord der Eisenbahnfähre „Vilnius“, die seit 18. Oktober 2007 die Linie bedient.

Vor Ort konnten sich die deutschen Spediteure ein Bild von den Be- und Entladeprozessen in Sassnitz und Baltijsk machen. Auch von dem Potenzial des modernen Autoterminals im russischen Hafen inklusive Stellplätzen und Auffahrrampe konnten sie sich überzeugen. Die notwendigen Spezialwaggons für den Pkw-Transport können unter anderem von dem Schienentransport- und Speditionsunternehmen Apparel zur Verfügung gestellt werden.

Die deutschen Teilnehmer des Forums reisten direkt mit der Fähre an. Während der Überfahrt präsentierten sich die Unternehmen Railion Deutschland AG und DFDS Lisco sowie die Fährhafen Sassnitz GmbH. In einer Diskussionsrunde konnten die Gäste Fragen zur Eisenbahnfährlinie stellen, die anschließend in kleineren persönlichen Gesprächsrunden vertieft wurden.

„Die Reise und das Business-Forum waren für uns interessant und lohnenswert.“, so Karl-Heinz Schmidt, Prokurist und Abteilungsleiter Raillogistik, Kühne + Nagel (AG & Co.) KG. „Wir konnten sowohl vom Hafen Baltijsk als auch von den Abläufen einen guten Eindruck gewinnen. Die Gespräche an Bord, unter anderem mit der russischen und speziell der Kaliningrader Eisenbahn waren für die zukünftige Transportplanung von Kühne + Nagel und für das gegenseitige Verständnis sehr bedeutend.“

„Die Rahmenbedingungen der neuen Linie stimmen – sowohl in wirtschaftlicher als auch in politischer Hinsicht. Wir transportieren derzeit Lebensmittel über Baltijsk nach Nowosibirsk.“, so Tino Gerschler, Geschäftsführer der Russian Rail Logistics GmbH.

Auch Vertreter der Railion Deutschland waren an Bord und stellten sich den Fragen der Spediteure. 

Hans-Dieter Strandt, International Rail Management bei Railion, zieht ein Resümee: „Es ist in kürzester Zeit gelungen, einen Großteil der wichtigen Spediteure im GUS-Verkehr für diese Reise zu gewinnen. Alleine das zeigt das große Interesse an dieser neuen Direktverbindung zwischen Deutschland und Russland. Die intensiven Gespräche haben uns gezeigt, welches Potenzial die Linie hat und welche Voraussetzungen wir noch schaffen müssen. Diese Anregungen werden bei unserer weiteren Projektarbeit mit der russischen Eisenbahn eine große Rolle spielen.“

Im kommenden Jahr sind weitere Kooperations-Veranstaltungen Deutschland-Russland geplant. Weitere Stimmen im Rahmen des Business-Forums zur Fährverbindung Sassnitz – Baltijsk:

Folke Grammerstorf, Marketing & Sales Manager der DFDS LISCO GmbH: „Wir sind sicher, dass die eingeladenen Gäste unserer Informationsreise nach Baltijsk einen positiven Eindruck erhielten und sich davon überzeugen konnten, dass hier ein modernes Terminal entstanden ist, welches heute bereits den Bedürfnissen der Kunden voll entspricht. Das Terminal wird sich darüber hinaus proportional mit dem zunehmenden Ladungsfluss weiter entwickeln.“

Karsten Liefländer, Leiter der Geschäftsstelle Nordvorpommern/Rügen der Industrie- und Handelskammer zu Rostock: „Dieses Businessforum war eine großartige Idee. Die anschauliche Art der Präsentation der Vorteile der neuen Verbindung hat Vertrauen geschaffen und Interesse bei Verladern und Spediteuren geweckt. Die Gespräche an Bord haben verdeutlicht, dass alle Seiten hinter der Fährlinie stehen und diese weiterentwickeln wollen. Besonders beeindruckt hat mich dabei das Engagement auch der russischen Gesprächspartner aus Wirtschaft und Politik.“ 

„Die gesamte Gruppe konnte erleben, dass Bewegung im Hafen Baltijsk ist.“

Dirk Hein, Geschäftsführer der CIS-Cargo GmbH: „CIS-Cargo transportiert bereits seit Start der Linie Eisenbahnladung über Sassnitz-Baltijsk. Durch die Reise konnten wir noch einmal die technischen Abläufe sehen und mit Speditionskollegen und den Machern der Linie – der Reederei und der Bahn – in persönlichen Kontakt treten. Derzeit sind wir in Gesprächen, das Ladungsspektrum über Baltijsk über den Bahntransport hinaus auch auf RoRo und Mafi-Ladung zu erweitern.“

Thomas Georgi, Abteilungsleiter Internationale & Seehafenspedition bei Fa. Homtrans Service GmbH Rostock: „Der persönliche Kontakt zu russischen Zoll- und Frachtspediteuren ist eines der wichtigsten Ergebnisse dieser Reise.“

„Die Linie erlaubt Spediteuren, dem Markt ein neues und auf die russische Exklave Kaliningrad orientiertes Serviceprodukt mit hoher Zuverlässigkeit anzubieten.“

Jürgen-Michael Köper, Prokurist und Leiter Internationale Verkehre, Seatrader Speditionsgesellschaft mbH: „Von besonderer Bedeutung war im Rahmen dieses Business-Forums der persönliche Kontakt zu Ansprechpartnern, die man sonst nicht alle Tage trifft. Für Seatrader Logistics ist die Route Sassnitz-Baltijsk vor allem mit der Perspektive einer Verlängerung nach Ust Luga sehr interessant.“

Karl-Heinz Schmidt, Prokurist und Abteilungsleiter Raillogistik, Kühne+Nagel (AG & Co.) KG: „Die Fährverbindung Sassnitz-Baltijsk stellt für Kühne + Nagel, insbesondere bei Transporten von Industriegütern, eine sehr gute Alternative zum Landweg dar. Von besonderem Vorteil ist dabei die Möglichkeit, in Baltijsk die Einfuhrzollabfertigung für Russland zu erhalten. In Baltijsk erhalten wir außerdem wesentlich besseren Zugang zu gedeckten Wagen der russischen Breitspur.“

Tino Gerschler, Geschäftsführer der Russian Rail Logistics GmbH: „Für zukünftige Transporte eröffnete das Business-Forum die Möglichkeit, direkte Kontakte mit russischen Geschäftspartnern zu vertiefen. Ich würde mir wünschen, dass es noch weitere Gelegenheiten gibt, in tiefer gehenden Diskussionen Fragen und Probleme anzusprechen.“

Der Fährhafen Sassnitz ist der einziger Hafenstandort Westeuropas mit Gleis- und Umschlagsanlagen für Eisenbahnwaggons der russischen Breitspur und wird daher häufig als westlichster Cargo-Bahnhof der Transsibirischen Eisenbahn bezeichnet. Dieses Alleinstellungsmerkmal des Fährhafens gestattet den Umschlag und die Verpackung von Gütern nach und aus den GUS Staaten sowie dem Baltikum und Finnland. 

Mit einem jährlichen Bruttoumschlagvolumen von über 5 Millionen Tonnen ist Sassnitz-Mukran der drittgrößte deutsche Ostseehafen. Zum Einzugsgebiet gehören Kunden mit Warenströmen aus Mittel- und Südosteuropa, die Dank der günstigen geographischen Lage die regelmäßigen Fährverbindungen nach Schweden (Trelleborg), Litauen (Klaipeda/Memel), Russland (Baltijsk und St. Petersburg) sowie Dänemark (Rønne) in Anspruch nehmen.

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