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Die Wichtigkeit von Österreich als Transitland für LKWs

Wer einmal auf den Autobahnen Österreichs unterwegs ist, dem werden vermutlich viele LKWs und Großtransporte entgegenkommen. Ihr Ziel ist dabei vermutlich nicht das Land selbst, sondern eines der vielen Nachbarländer. Österreich ist ein unheimlich wichtiges Transitland für Transporte aller Art. Seine Lage inmitten von Europa sollten Sie dabei keineswegs unterschätzen. Doch warum hat sich besonders Österreich als ein solch wichtiges Land für die Logistik durchgesetzt? Und was für eine Rolle spielt dabei das Autobahnsystem und die Maut? Werfen wir einmal einen genaueren Blick auf das Land.

Das Autobahnsystem Österreichs

Den meisten ist sicher bekannt, dass das Autofahren in Österreich einige wesentliche Unterschiede zu Deutschland aufweist. Der wohl wichtigste Punkt ist dabei die Mautgebühren, die während einer Fahrt nach oder durch das Land bezahlt werden müssen. Dies liegt daran, dass die Straßen nicht vom Staat, sondern von einer separaten Firma gebaut und repariert werden. Dabei handelt es sich um die ASFINAG, die 1982 gegründet wurde und bis heute für den Ausbau von Österreichs Straßen verantwortlich ist.

Besonderheiten des österreichischen Autobahnsystems:

  • Maut- und Grenzgebühren
  • private Instandhaltung
  • hohes Transitaufkommen
  • viele Tunnelstrecken

Das wohl wichtigste Mittel ist dabei die Österreich Vignette, die zeigt, dass Sie auch mit Ihrem Fahrzeug über die Schnellstraßen und Autobahnen Österreichs fahren dürfen. Mit den Einnahmen dieser Gebühren für die Vignette finanziert sich die ASFINAG und sorgt dafür, dass die Straßen Österreichs auch immer gut erhalten sind. Dasselbe gilt übrigens auch für die vielen Tunnel, die sich im Gebiet von Österreich befinden. Diese müssen wegen des hohen Verkehrsaufkommens besonders gewartet werden.

Ein geografisch wichtiger Standpunkt Europas

Österreich ist ein Binnenland und somit auf allen Seiten von Land umschlossen. Ringsherum liegen die Länder Deutschland, Schweiz, Italien, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, Liechtenstein und Ungarn. Es gibt keinen direkten Zugang zum Meer, was Österreich auf einen Import von außen abhängig macht. Österreich selbst ist zwar nicht das wirtschaftlich stärkste Land in Europa, aber ein wichtiger Zugangspunkt für Länder wie Deutschland oder auch Frankreich. Vor allem Güter aus dem Osten und Süden Europas müssen immer zwingend durch Österreich fahren.

Daher ist das Land so ein wichtiger Standpunkt für die Logistik und Ihnen werden auf Ihrer Reise wahrscheinlich viele LKWs aus ganz Europa entgegenkommen. Dank der EU gibt es auch keine Transportzölle, weshalb ein Transport mit Großfahrzeugen immer noch die beste Möglichkeit ist, Güter von A nach B zu bringen. Durch die vielen Tunnel ist es einfach, auch mit großen LKWs durch das Land zu reisen.

Mit Großstädten wie Wien, Graz oder Innsbruck ist Österreich dennoch ein wichtiges Land für die Herstellung und den Export von Waren. Auch das sollte man definitiv nicht unterschätzen. Das Land ist zudem ein wichtiger Standpunkt für die Herstellung von Holz und Papier, dank der natürlichen Ressourcen und den vielen Wäldern.

Das gilt speziell für Großfahrzeuge

Für LKWs und Großfahrzeuge ab einem Gewicht von 3,5 Tonnen sieht die ASFINAG eine separate Vignette vor. Diese nennt sich GO-Maut und richtet sich an Fahrerinnen und Fahrer im Logistikwesen. Fahrer erhalten eine entsprechende GO-Box, mit der die Überfahrten und Mautstellen gespeichert werden. Die Bezahlung erfolgt entweder vorher oder später, nachdem alle Strecken berechnet wurden. Tarife gibt es natürlich auch, vor allem für Firmen, für die Österreich ein wichtiges Transitland ist.

Neben der speziellen GO-Maut gibt es auch große Unterschiede im Transporter selbst. Je größer der LKW und je mehr Emission, desto teurer werden auch die Mautgebühren. PKW-Fahrer müssen sich darüber keine Gedanken machen, aber für die Logistik ist das ein wichtiger Punkt und entscheidet über die Kosten, die für eine Fahrt nach oder durch Österreich in Frage kommen.

Aufkommende Probleme 

Das Umweltbewusstsein ist natürlich auch in Österreich ein wichtiger Punkt, vor allem mit einem so hohen Transitverkehr. Das Problem liegt dabei nicht nur in der CO₂-Emission der Fahrzeuge, sondern auch in der Auslastung der Autobahnen und Schnellstraßen. Immer wieder kommt es zu Engpässen, vor allem an den großen Tunneln. Dadurch kommt es auch zu Versorgungsengpässen und zu Lieferschwierigkeiten. Staus sind bei einer Reise nach Österreich eigentlich schon vorprogrammiert.

Bisher gibt es noch keine universelle Lösung für das Problem, aber Österreich arbeitet daran, den Transitverkehr der Logistik besser zu handhaben. LKWs mit einer höheren Emission müssen entsprechend mehr zahlen, einige Straßen werden mittlerweile nur noch limitiert für den Verkehr von großen Fahrzeugen zugelassen. Auch verschiedene Tunnel sollen spezielle Strecken nur für Warentransporte erhalten, damit diese nicht den normalen Verkehr aufhalten.

Fazit

Wenn Sie eine Reise nach Österreich planen, schauen Sie aufmerksam auf all die LKWs, die Sie auf Ihrem Weg sehen. Als Transitland sollte Österreich keinesfalls unterschätzt werden. Genau wie Urlaubsreisende sind die Autobahnen und Schnellstraßen eine wichtige Route zwischen den Ländern Europas. Eine gesonderte GO-Maut sorgt dafür, dass der Transit auch reibungslos abläuft.

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