Diplomatic Council: Zoll mit viel Potenzial zur Kostensenkung
Zölle machen mit über 21 Mrd Euro etwa 13 Prozent der gesamten Einnahmen der Europäischen Union aus. Was die EU erfreut, bildet für die internationale Wirtschaft einen der größten Kostenblöcke, der letztlich überwiegend von den Verbrauchern in der EU getragen werden muss. Die rechtlich korrekte Optimierung von Zöllen stellt für internationale Firmen ein großes Kostensenkungspotenzial dar, das von den meisten Unternehmen vernachlässigt wird. Zu dieser Schlussfolgerung gelangt das Global Logistics Forum im Diplomatic Council (DC) in seinem neuen White Paper „Customs compliance within international trade“. „Selbst Großunternehmen sind sich häufig nicht bewusst, dass die Zolloptimierung schon bei der Produktentwicklung beginnt und sich die gesamte Supply Chain hindurchzieht“, erklärt Petra Herrmann, internationale Zollexpertin im Diplomatic Council. Das White Paper steht kostenfrei bereit unter www.diplomatic-council.org/de/forums/logistics.
Zollspezialistin Petra Herrmann gibt ein Beispiel: Die Zollgebühren für eine Digitalkamera bei der Einfuhr in die EU variieren je nach technischen Spezifikationen. Abhängig vom Funktionsumfang, der Bildqualität und der Aufnahmedauer ist das Gerät zollfrei oder wird mit einem Zoll von 4,9 oder gar 14 Prozent belegt. Weiteres Beispiel: Für ein voll funktionsfähiges DVD-Heimkino fällt ein EU-Importzoll von 13,9 Prozent an. Wird die optische DVD-Einheit separat importiert und das Komplettsystem erst innerhalb der EU zusammengebaut, reduziert sich der Zoll auf 9 Prozent. Geht die Empfangseinheit den gleichen Weg, bleiben sogar nur 4 Prozent Zoll übrig. Neben technischen Aspekten und der Herkunft einzelner Komponenten können auch Lizenzabkommen, Verpackungsfragen, Kredit-, Transferpreis- und Kommissionsvereinbarungen unmittelbaren Einfluss auf die Zollhöhe haben, erläutert die DC-Expertin Petra Herrmann.
„Die Weltwirtschaft verschenkt jährlich Millionen, weil sie mit dem Thema Zoll zu nachlässig umgeht“, erklärt Steffen Rabus, Chairman des Global Logistics Forum im Diplomatic Council. Das weltweit agierende Fachforum befasst sich mit allen Fragen rund um die Themen Supply Chain Management und Logistik. Zielgruppe sind Logistikanbieter aller Ebenen mit grenzübergreifenden Geschäftsinteressen. Das von Botschaftern und Konsuln rund um den Globus getragene Diplomatic Council versteht sich als Schnittstelle zwischen Diplomatie und Wirtschaft. „Neben den weltweit agierenden Logistikkonzernen sind uns gerne auch mittelständische Logistikfirmen als Mitglieder willkommen“, betont Chairman Steffen Rabus.
Das Diplomatic Council (www.diplomatic-council.org) mit Hauptsitz in Den Haag ist ein globaler Think Tank zur Förderung der internationalen Völkerverständigung und handelt gemäß der Charta der Vereinten Nationen. Als Mitglieder sind ausdrücklich nicht nur Diplomaten willkommen, sondern auch Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft. In Fachforen widmet sich das Diplomatic Council wichtigen Themen von weltweiter Bedeutung, z.B. Logistik, Gesundheitswesen, Informationstechnologie, Medien und Marketing.
Quelle: Diplomatic Council