Druckereien satteln auf Ressourcenschutz um
Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und der Probleme des Klimawandels gewinnt eine umwelt- und ressourcenschonende Produktion für Wirtschaft und Industrie immer mehr an Bedeutung. Viele Betriebe der Druckindustrie hätten deshalb den Klimaschutz zu einem Bestandteil des Unternehmensziels gemacht, meldet der Bundesverband Druck und Medien (BVDM).
Mit Erfolg, denn der deutsche Nachhaltigkeitstag, der Anfang November in Düsseldorf stattfand, brachte der Druckindustrie eine erfreuliche Botschaft: Verbraucher und Kunden nehmen Print-Erzeugnisse mittlerweile als besonders nachhaltig wahr. Und „ökologisch ist auch ökonomisch“, dieses Fazit zog Werner Drechsler, Geschäftsführer des Druckstudios Düsseldorf, auf dem Podium des Kongresses. Er hatte sein Unternehmen auf Energieeinsparung und Umweltschutz ausgerichtet, spart somit Stromkosten und gewinnt neue Kunden.
Die Evers-Frank Druck- und Mediengruppe hat zeitgleich den Druck und Medien Award 2011 gewonnen – in der Kategorie „Umweltorientiertes Unternehmen des Jahres“. Um klimaneutral zu produzieren, kaufen Druckereien gewöhnlich Emissionszertifikate, die meist in Projekte außerhalb Europas fließen. Evers-Frank hingegen setzt sich für den Wald vor der eigenen Haustür ein, gründete im Januar das Projekt Evers-ReForest, und überzeugte damit die Jury.
Das Unternehmen pflanzte im Jahr 2009 rund 15.000 Bäume in Dithmarschen. Anfang dieses Jahres pflanzte man 13.000 Eichen, Buchen, Linden und Eschen im Kreis Plön und weitere 15.000 Bäume bei Bad Segeberg. Sogar die Mitarbeiter restaurieren seit Sommer die Heide- und Moorlandschaft in Altenkattbek. Thomas Fasold, Chefredakteur der Fachzeitschrift Druck und Medien, erklärte anlässlich der Preisverleihung: „Erneut haben die Einreichungen gezeigt, wie vielseitig das Leistungsspektrum deutsche Druck- und Mediendienstleister ist, und dass es Jahr für Jahr um neue Produkt- und Dienstleistungsangebote erweitert wird.“
Der Ressourcenschutz sei auch für Bizerba ein ernstes Anliegen, erklärt der Etikettenspezialist Marc Büttgenbach. In der Produktion setze man mitunter auf so genannte Linerless-Etiketten. „Herkömmliche Klebeetiketten benötigen ein Trägerband, die Linerless-Technik verzichtet darauf. Stattdessen ist das Papier mit einem speziellen Oberflächenstoff bezogen, so dass die Etiketten schichtweise aufeinander haften“. Und das spare enorm viel Müll.
Ressourcenschonung sei in der deutschen Druckindustrie ein bedeutendes Thema, bestätigt auch der Betriebliche Umweltschutz in Baden-Württemberg. Schließlich würden neben Folien, Weißblech und Aluminium jährlich weit mehr als 10 Millionen Tonnen graphische Papiere und ein Teil der knapp sieben Millionen Tonnen Papiere, Kartons und Pappen für Verpackungen bedruckt. Hinzu kämen mehr als 200.000 Tonnen Druckfarbe pro Jahr. Der stündliche Rohstoffverbrauch läge somit schon ohne Verpackungsmaterial bei über 1000 Tonnen.
Quelle. Klartext GmbH