EffizienzCluster LogistikRuhr geht an den Start

Wirtschaft und Wissenschaft forschen gemeinsam für mehr Effizienz in der Logistik //  Feierlicher Auftaktveranstaltung in Schwerte // 4000 neue Arbeitsplätze für die Metropole Ruhr und 25 Prozent Ressourceneinsparung in der Logistik angestrebt.

 

Am 1. Juli fiel im Rahmen einer feierlichen Auftaktveranstaltung im nordrhein-westfälischen Schwerte der Startschuss zu Europas größtem Logistikforschungsprojekt, dem EffizienzCluster LogistikRuhr. 120 Unternehmen und 11 Forschungseinrichtungen werden in den nächsten fünf Jahren gemeinsam Verbesserungspotenziale in der Logistik erarbeiten und ihre Ergebnisse in die Praxis umsetzen. Mehr als 100 innovative Produkte und Patente mit rund zwei Milliarden Euro Marktpotenzial sowie 4000 neue qualifizierte Arbeitsplätze in der Region sollen aus dem Megaprojekt hervorgehen. Insgesamt fließen 100 Millionen Euro in das Vorhaben.
 

„Ein solches Megaprojekt ist einmalig. Das Zentrum der Logistik-Spitzenforschung ist damit unbestritten Nordrhein-Westfalen, sagte Prof. Dr. Michael ten Hompel, Geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML und Vorsitzender des Clusterboards vor rund 250 geladenen Ehrengästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Ziel sei es, eine Ressourceneinsparung von 25 Prozent in der Logistik zu erreichen. "Unsere Forschungsergebnisse werden den Menschen individuelle Mobilität sichern und der Wirtschaft Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich verschaffen“. 
 

Beim Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) konnte der EffizienzCluster LogistikRuhr als einziges Projekt in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus als einziges Logistikprojekt im Februar die Jury überzeugen und sicherte sich damit Fördermittel des BMBF in Höhe von bis zu 40 Millionen Euro. „Deutschlands Exportstärke hängt entscheidend davon ab, dass die richtigen Güter zur richtigen Zeit mit möglichst wenig Energie an die richtige Stelle im Produktionsprozess kommen. Effiziente Logistik ist deshalb eine zentrale Voraussetzung für unsere Wirtschaftskraft“ sagte Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan bei der Bekanntgabe der Gewinner des Spitzenclusterwettbewerbs im März diesen Jahres. „Der Spitzencluster Logistik sorgt dafür, dass die Branche auch in Zukunft durch neueste Technologie eine führende Position einnimmt.“
 

Die gesellschaftliche Bedeutung technischer Innovationen in der Logistik betonte Prof. Dr. Claus Leggewie, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen, in seiner Auftaktrede. „Früher haben wir technische Innovationen oft ohne die Menschen geplant und durchgesetzt, denen sie dienen sollten. Mittlerweile setzt sich die Ansicht durch, dass der kulturelle Rahmen technischer Innovation für ihren Erfolg ganz entscheidend ist." Menschen müssten als Mitwirkende und Mitwissende von vornherein berücksichtigt werden.
 

Die 131 Partner des Clusters arbeiten in sieben Leitthemen und insgesamt 30 Einzelprojekten. Die Palette der Forschungsfelder deckt die gesamte Themenvielfalt der Logistik ab und reicht vom Lager der Zukunft über die Entwicklung „intelligenter“ Verpackung bis hin zur Entwicklung neuartiger Logistik-Navigationslösungen. Allein 18 Projekte befassen sich mit Themen der Grünen Logistik. Allen voran ein Vorhaben, das erstmalig die ökologischen Wirkungen logistischer Prozesse und Systeme verursachungsgerecht und standardisiert bewertet, der so genannte CO2-Footprint. Koordiniert werden die Aktivitäten der Clusterpartner sowie die Vermarktung der daraus entstehenden Produkte und Dienstleistungen von der EffizienzCluster Management GmbH. „Die Vermarktung der Innovationen ist ein zentrales Anliegen der Initiative“, sagte Dr. Christian Jacobi, Geschäftsführer der Gesellschaft, „nur mit innovativen und nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen bleibt Deutschland auch in Zukunft Logistikweltmeister.“

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