Ein gesunder, attraktiver Arbeitsplatz bringt die Logistik zum Leuchten

Demografischer Wandel und der daraus resultierende Fachkräftemangel ist die zentrale Herausforderung der Logistikbranche. Wie gehen Führungskräfte im Unternehmen damit um und wie steht es um die Arbeitskräfte von morgen? Auf der Fachtagung „Menschen machen Logistik“ wurden diese und weitere Personalthemen diskutiert. „Die Logistik als Arbeitgeber muss leuchten“, forderte Hans Stapelfeldt, Vorstand der Logistik-Initiative Hamburg.

„Noch ist Hamburg nicht vom Erwerbspersonenrückgang bedroht“, erklärte Julian Frohnecke von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration auf der Fachtagung. Der Zuzug von Personen aus dem Inland und aus Europa stelle sicher, dass in der Hansestadt noch ausreichend Fachkräfte vorhanden sind. Damit dies auch so bleibt, müssen Angebote für Neubürger geschaffen und konsequent weiterentwickelt werden. Aber auch der Übergang von der Schule in die Ausbildung oder vom Studium in den Beruf muss für junge Menschen attraktiver gestaltet werden. Schulabgänger entscheiden sich heute immer öfter für ein Studium, als für eine Ausbildung. Grund dafür ist die generelle Anforderung, sich höher zu qualifizieren, betonte Dr. Oliver Brandt von der Süderelbe AG. Doch das, was die Logistik braucht, sind nicht nur Menschen mit akademischer Ausbildung, sondern auch Menschen, die im Lager arbeiten oder als Berufskraftfahrer tätig sind. Laut Brandt ist letztere Berufsgruppe besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen. Hier müssen gemeinsame Anreize entwickelt werden, um für diese Berufsgruppe Interessenten zu mobilisieren und sie dann langfristig im Job zu halten.

In der Gesundheitsförderung von Berufskraftfahrern geht Herr Stephan Gustke, Geschäftsführer der Spedition Heinrich Gustke, mit gutem Beispiel voran: Er ließ Fitnessgeräte in LKWs einbauen. Und auch weitere Maßnahmen wie einen Gesundheitstag und eine Mitarbeiterzeitschrift, die Gesundheitsthemen aufgreift, gehören zum Engagement des Unternehmens. „Jeder vierte Beschäftigte geht krankheitsbedingt in den Ruhestand“, sagte Birgit Pruß vom Fürstenberg Institut. Gründe dafür sind Depressionen, Stress oder Burnout. Wichtig sei es, einen Treiber im Unternehmen zu benennen, der sich zentral des Themas Gesundheitsmanagement annimmt, betonte Pruß. „Dann kann ein betriebliches Gesundheitsmanagement hervorragend funktionieren.“ Wichtig sei aber auch, bei sich selbst anzufangen, sich Freiräume zu schaffen und eine gesunde Work-Life-Balance zu entwickeln. Auch mal ’nein‘ zu sagen und eine gesunde ‚egoistische‘ Haltung einzunehmen, kann Teil der persönlichen Strategie sein. „Niemand sollte davor Angst haben, dadurch seine Wertschöpfung für das Unternehmen zu schmälern“, betonte Insa Baden, die die Teilnehmer zu einer gesunden Selbstführung ermunterte.

Das Thema ‚Führung von Mitarbeitern‘ wurde ebenfalls von Herrn Zopp, Geschäftsführer der Zopp Organisationsberatung, aufgegriffen, der den Arbeitskreis Generationenvielfalt der Logistik-Initiative Hamburg vorstellte. „Die ‚Alten‘ sollten auf die ‚Jungen‘ zugehen und anstreben, eine Einheit zu werden“, empfiehlt Zopp. Menschen haben unterschiedliche Potenziale, die genutzt werden können und müssen. Auch Holger Ihme, Inhaber der consult IHME, stellte die unterschiedlichen Werte der Generationen in den Fokus. „Jeder ist so, wie er ist“, betonte Ihme. Wichtig sei, gegenseitige Erwartungen zu klären, regelmäßige Personalgespräche zu führen sowie Vertrauen zu den Mitarbeitern aufzubauen. „Um als Arbeitgeber zu leuchten, müssen die heute aufgezeigten Maßnahmen umgesetzt und für potenzielle Bewerber erlebbar gemacht werden“, resümierte Anna Schönal, bei der Logistik-Initiative Projektmanagerin für Personal und Qualifizierung, zum Abschluss der Veranstaltung

Referenten der Veranstaltung:

  • Hans Stapelfeld, Vorstandsmitglied der Logistik-Initiative Hamburg
  • Julian Frohnecke, Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Referat Fachkräftesicherung und Arbeitsmarktpolitik für besondere Zielgruppen
  • Oliver Brandt, Süderelbe AG
  • Holger Ihme, Autor, consult IHME
  • Rainer Zopp, Zopp Organisationsberatung
  • Elke Miersch, KWB e.V.
  • Brigit Pruß, Fürstenberg Institut
  • Insa Baden, business meets motion
  • Moderator: Bernard Hector, Redakteur für Management und Recht, DVZ.

Quelle: Logistik-Initiative Hamburg

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