Energieeffizienz im Focus der Intralogistik
Staatliche Auflagen und langfristig steigende Energiekosten erfordern von der Intralogistik-Branche die Entwicklung hocheffizienter Anlagen. Ansätze bieten sich vor allem in der Steuerung, der Gewichtsoptimierung sowie in der Skalierbarkeit. Entsprechend diesem Grundprinzip funktioniert heute jeder Personenaufzug: Gegengewichte sorgen hier für eine hohe Energieeffizienz. Umso erstaunlicher ist es, dass Gegengewichte nicht überall dort eingesetzt werden, wo Lasten gehoben und gesenkt werden. Viele der am Markt angebotenen Regalbediengeräte verzichten noch völlig auf diese Möglichkeit. Daifuku rüstet seine Geräte schon seit vielen Jahren standardmäßig mit Gegengewichten aus – und senkt damit den Stromverbrauch. Diese Art der Konstruktion ist ein kleiner Teil der "Basic Environmental Policy", mit der Daifuku den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen schon im Jahre 1999 als konkretes Unternehmensziel festgeschrieben hat. Damit waren die Intralogistik-Spezialisten ihrer Zeit um rund zehn Jahre voraus. Denn in der Branche setzt sich der schonende Umgang mit Energie erst jetzt auf breiter Front durch. Einen zusätzlichen Schub erfährt diese Entwicklung durch aktuelle Entscheidungen und Beschlüsse der Politik. So fordert der energiepolitische Aktionsplan der Europäischen Union das Reduzieren des CO²-Ausstoßes bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent – bezogen auf das Niveau von 1990. Als wesentliche Maßnahme zur Umsetzung dieses Zieles wurde die Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent festgeschrieben. Bewertung fällt schwer Reduzierte Gewichte In den vergangenen Jahren hat Daifuku deshalb das Eigengewicht von Regalbediengeräten drastisch reduziert. Dadurch konnte bei gleichen oder besseren dynamischen Werten die Antriebsleistung der eingesetzten Motore und damit der Energieverbrauch minimiert werden. Ein konkretes Beispiel liefern die Paletten-Regalbediengeräte der H-Klasse, die bis zu einer Gerätehöhe von 40 Metern gebaut werden – hier wurden 25 Prozent der Masse eingespart. Erreicht wurde dies unter anderem durch ein vollkommen überarbeitetes Mastdesign. Diese Lösung besteht aus einer Kombination von Gittermast und Stahlrohrprofilen. Ergänzt werden diese konstruktiven Maßnahmen durch ausgeklügelte Steuerungskonzepte, die zum Beispiel den Mastschwingungen beim Beschleunigen und Verzögern aktiv entgegenwirken. Jederzeit nachrüsten Strom statt Wärme Einen weiteren Ansatzpunkt zum Sparen bietet die Energierückgewinnung. Daifuku Regalbediengeräte verfügen schon seit Jahren über Antriebssysteme, mit denen die beim Bremsen entstehende kinetische Energie in Strom umgewandelt und zurückgespeist wird. "Diese Technik ist mittlerweile weit fortgeschritten und ausgereift", betont Thomas Balluff und ergänzt: "Negative Netzrückwirkungen, die außerhalb der zulässigen Grenzwerte der EMC-Normen liegen, werden sicher ausgeschlossen." Der Einsatz lohnt sich: Je nach Masse und Dynamik können durch die Energierückspeiseeinheiten Einsparungen zwischen zehn und 25 Prozent erzielt werden. Einsparpotenziale sieht Energieexperte Gubesch schließlich auch in der bedarfsorientierten Steuerung von Material-Handling-Lösungen: "Die Systeme müssen sich schnell umstellen können – gefordert ist eine hohe Dynamik in Spitzenzeiten und eine geringe Dynamik im Normalbetrieb." Hier liefert Duosys ein Beispiel. Die Leichtgewichte können dank ihrer modernen Steuerung die Gerätedynamik selektiv reduzieren oder erhöhen. Durch leistungsabhängige Sollwertvorgaben wird die Stromaufnahme der Antriebsaggregate wesentlich optimiert. Das Ergebnis dieser und weiterer Maßnahmen ist eine Leistungsaufnahme von rund 30 kVA. Dieser Wert gilt wohlgemerkt für eine einzelne Duosys-Gasse mit vier AKL-Geräten, die auf zwei Ebenen einer Gasse verteilt sind. Das sind etwa 30 Prozent weniger als bei einem konventionellen AKL. Für das "Retrofitting" bestehender Anlagen gehören moderne Steuerungssysteme zu den wichtigsten Komponenten auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz. Denn die intelligente Software kann vergleichsweise einfach und individuell nachgerüstet werden. Das Modernisierungsgeschäft bietet hier also weit reichende Chancen – für Betreiber, Anlagenbauer und die Umwelt. Quelle: MyLogistics |