Ersteinschätzung zur Umsatzentwicklung im Wiener Handel
Coronabedingte Umsatzeinbrüche im Handel haben sich durch den Wiener Terroranschlag verstärkt. Der Einzelhandel hofft nun auf ein Comeback. Umsatzausfälle von bis zu -100% am Tag nach dem Anschlag in Wien, bis zu -80% am Folgetag. Leichte Umsatzzuwächse im Lebensmitteleinzelhandel.
Am Tag nach dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt haben viele Wiener Händler bzw. Filialen – vom KMU bis zum Konzern – Umsatzrückgänge bis zu 100% und damit einen Totalausfall verzeichnet. Dies gilt insbesondere für jene Händler, die von Shoppingcenter Schließungen betroffen waren oder ihre Geschäftsfläche(n) im 1. Bezirk haben. Zahlreiche Shoppingcenter hatten am 3. November kurzfristig und eigenmächtig geschlossen und die Händler damit vor vollendete Tatsachen gestellt. Hierbei stellt sich u.a. die Frage der Kostentragung für Mieten, Personalaufwände etc. für diesen Zeitraum, da viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor verschlossenen Türen standen. Die bereits durch die Coronakrise finanziell angeschlagenen Händler hoffen daher auf Verständnis und einvernehmliche Lösungen.
Meldungen aus dem Wiener Textilhandel mit Umsatzrückgängen von -60% bis -100% am Dienstag und -30% bis -80% am Mittwoch erreichen den Handelsverband und zeichnen ein katastrophales Bild, was Umsätze und Kundenfrequenzen betrifft. Viele KMU-Händler melden für den Mittwoch (4.11.) ebenfalls Verluste zwischen -60% und -70%. Der Wiener Buchhandel hatte am Dienstag ebenfalls mit zahlreichen Geschäftsschließungen und damit Totalausfällen zu kämpfen. Jene Wiener Standorte, die am Tag nach dem Anschlag offen hatten, verzeichneten Umsätze von -50% bis -75% im Vergleich zum Vorjahr. Auch am Mittwoch waren immer noch deutliche Umsatzrückgänge zwischen – 35% und -45% bemerkbar. Auch der Möbelhandel musste diese Woche in Wien massive Umsatzrückgänge von durchschnittlich -30% hinnehmen.
Viele Shoppingcenter aber auch diverse Einkaufsstraßen wirken seit dem Anschlag sowie seit dem Inkrafttreten des zweiten Lockdowns zudem wie verlassen, da mit dem Entfall der Gastronomie ein wesentliches, belebendes Element weggefallen ist. Daher ist auch der Ausblick der Umsatzentwicklung weiter verhalten.
Einzig der Lebensmitteleinzelhandel, der das Mandat der Grundversorgung inne hat, meldet konstante Umsätze bzw. leichte Steigerungen im mehrwöchigen Vergleich. Dies ist insbesondere auf die Betretungsverbote in der Gastronomie zurückzuführen, da der Außerhaus-Verzehr zumindest bis Ende November nur eingeschränkt möglich ist. Hier ist festzuhalten, dass die Versorgungssicherheit der Bevölkerung stets gewährleistet war und ist. Wenn in der Krise etwas funktioniert, dann die Nahversorgung durch den Lebensmittelhandel.
WIR SIND WIEN #wienhandelt
Der Handelsverband hat als Reaktion auf den Anschlag in der Bundeshauptstadt die Initiative „Wir sind Wien“ mit dem #wienhandelt gestartet, um im Kollektiv das Comeback anzutreten und der Bevölkerung ein klares Signal zu senden. Denn mehr denn je braucht es jetzt ein Klima der Zuversicht, Solidarität und des Zusammenhalts. Gemeinsam schaffen wir das Comeback in der Wiener Innenstadt und in ganz Österreich. Jeder Händler kann kostenfrei mitmachen und alle Österreicherinnen und Österreicher können die Initiative gerne unterstützen: www.wienhandelt.at
Mag. Gerald Kühberger, MA
Pressesprecher
Handelsverband
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