EU-Forschungsprojekt inTime will Marktversagen überwinden

Ein Konsortium bestehend aus jeweils vier Forschungs- und Industriepartnern, einer Beteiligung von zwei Verbänden und dem DIN e.V. startete zum 01. September 2009 das Forschungsprojekt inTime.

Ziel des Projekts ist, die Lieferterminzuverlässigkeit jedes Kunden-Lieferanten-Verhältnisses zu erhöhen und dadurch Schwankungen in Produktionsnetzwerken verringern zu können.

Die Konzentration der Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen hat zu einer erheblichen Verringerung der Entwicklungs-, Produktions- und Logistiktiefe geführt. Die damit einhergehende Verlagerung der Wertschöpfung an die Lieferanten stellt insbesondere für den europäischen Maschinen- und Anlagenbau die Herausforderung in der überbetrieblichen Auftragsabwicklung dar.

Während in der Automobilindustrie und im Handel eine hohe Liefertermintreue durch Konzepte wie das Just-in-Time (JIT) oder das Vendor-Managed-Inventory (VMI) bereits erreicht wird, liegt die Liefertermintreue bei der kundenindividuellen Fertigung teilweise immer noch bei ungefähr 60 Prozent. Neben möglichen Vertragsstrafen gegenüber den eigenen Kunden, führt eine niedrige Termintreue zu erhöhten Sicherheitsbeständen, zu erhöhter Durchlaufzeit und somit zu einem geringeren Servicegrad.

Ziel des EU-Forschungsprojekts inTime ist es, dieses Marktversagen durch eine neue Herangehensweise zu überwinden, indem die Liefertermintreue ein freihandelbarer Bestandteil der Lieferantenleistung wird. Neben der monetären Bewertung der Liefertermintreue werden ebenso darauf aufbauende Verhandlungsmechanismen sowie eine Verhandlungsplattform auf Basis der bestehenden myOpenFactory-Technologie entwickelt. MyOpenFactory ist ein bereits bestehenden nationaler DIN Standard als PAS 1074 – Prozess- und Datenstandard für die überbetriebliche Auftragsabwicklung. Neben dem Kriterium zur Verbesserung der Liefertermintreue, gilt es auch die Transaktionskosten zu senken. Aufbauend auf dem nationalen Standard PAS 1074 soll die Projektarbeit einschließlich der geplanten Projektergebnisse in eine europäische Standardisierung überführt werden.

Für die Verbesserung und um die Herausforderungen heutiger Beschaffungsprozesse zu identifizieren, hat das Projektkonsortium eine anonmye Online-Umfrage erstellt.

Projekttitel:
InTime Delivery in non-hierarchical Manufacturing Networks of Machinery and Equipment Industry
Laufzeit:
01.09.2009 – 31.08.2012

Volumen:
ca. 3,2 Mio. €

Forschungsziel:
Integration der Beschaffungskette(n) und Echtzeit-Entscheidungen in nicht hierarchischen Produktionsnetzwerken

Beteiligte:
AFM (Asociacion Espanola de Fabricantes de Maquinas-Herramienta)
DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
ESTARTA S.Coop.
FIDIA S.p.A.
Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) e.V. an der RWTH Aachen
Fujitsu Technology Solutions GmbH
Ideko S. Coop.
Otto Junker GmbH
Politecnico di Milano
SAP AG
UCIMU-Sistemi per Produrre
Werkzeugmaschinenlabor (WZL) an der RWTH Aachen

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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