| |

Eurogate Gruppe dreht massiv an der Kostenschraube

Starke operative Verluste – sie betrugen am Ende des dritten Quartals bereits über 23 Mio. Euro – zwingen die Eurogate Gruppe zu einem einschneidenden Veränderungsprozess.

Mit dem Maßnahmenpaket „Zukunft Eurogate“ werden die Personal- und Sachkosten an den Containerterminals in Bremerhaven und Hamburg um dauerhaft 84 Mio. Euro reduziert. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in Digitalisierung und zeitgemäße Technik, um eine höhere Produktivität zu sichern und an Dynamik zu gewinnen.

Thomas Eckelmann und Michael Blach, Vorsitzende der Gruppengeschäftsführung von Eurogate: „Die nächsten Monate entscheiden über die Zukunft von Eurogate. Wir müssen uns jetzt verändern, Strukturen in erheblicher Weise verbessern und unsere Umschlagprozesse beschleunigen. Nur dann können wir unsere Eigenständigkeit bewahren und aus eigener Kraft unternehmerische Entscheidungen treffen.“

Insgesamt besteht das jetzt den Arbeitnehmervertretungen vorgestellte Maßnahmenpaket aus mehr als 100 verschiedenen Einzelmaßnahmen. Einsparungen bei Personal- und Sachkosten, neue, optimierte Führungsstrukturen und mehr Kundenorientierung beim Personaleinsatz auf den Terminals, auch am Wochenende, sind nur drei wesentliche Bausteine. Betriebliche Pausen- und Ablösezeiten sollen auf ein vertretbares Maß reduziert werden.

Insgesamt besteht die Notwendigkeit, in den Umschlagprozessen der Eurogate-Gruppe erhebliche Produktivitätssteigerungen zu erreichen. Die Digitalisierung von Prozessen, beispielsweise durch verbesserte Software-Lösungen in der Verwaltung oder auch bei der Lkw-Abfertigung am Gate, ist ein weiterer Kernpunkt von „Zukunft Eurogate“.

Der Umfang des Stellenabbaus wird wesentlich durch die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen in den kommenden Monaten bestimmt. Der Abbau soll so weit wie möglich sozialverträglich erfolgen. Ziel des Unternehmens ist, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, auch wenn sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden können.

Starke Veränderungen in der von Allianzen geprägten internationalen Containerschifffahrt und ein erheblicher Marktdruck durch europäische Wettbewerber stellen Deutschlands Häfen vor existenzielle Herausforderungen. Im Wettbewerbs-Vergleich verlieren Hamburg und Bremerhaven insbesondere gegenüber den europäischen Konkurrenzhäfen Antwerpen und Rotterdam, sowohl bei Personalkosten, in der Produktivität der Containerbrücken als auch beim Personaleinsatz bei der Container-Abfertigung eines Schiffes, der sogenannten „Gangstruktur“.

Zudem führt der stetige Ausbau der Containerterminal-Kapazitäten zu Unterauslastungen und Preiskämpfen. Gleichzeitig verändern sich Warenströme, beispielsweise im Mittelmeer und in der Ostsee, und erweitern das Feld der Wettbewerber zusätzlich.

www.eurogate.de

Ähnliche Beiträge