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Europa braucht eine zeitgemäße Infrastruktur

Mehr als 1.000 angemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren beim 39. Logistik Dialog 2024 der Bundesvereinigung Logistik Österreich (BVL) im Office Park 4 des Flughafens Wien mit dabei. Das bedeutet einen neuen Rekord. Auch die Zahl der registrierten Kompetenzpartner lag heuer mit 110 so hoch wie nie zuvor.

Gesteigertes Interesse an dem Kongress, der unter dem Motto „(Re)Design Today“ steht, verzeichnet die BVL Österreich als Veranstalter auch von Schülerinnen und Schülern. Sieben Schulen aus ganz Österreich, meist Höhere Technische Lehranstalten, entsandten insgesamt mehr als 200 Schülerinnen und Schüler, um die Kontaktebene zu Logistikunternehmen zu nutzen.

In seiner Eröffnungsrede zum Logistik Dialog fand BVL-Präsident Roman Stiftner mahnende Worte: „Angesichts der geopolitischen Rahmenbedingungen können wir uns nicht mehr wünschenswerten Optimierungen widmen, sondern müssen uns darauf konzentrieren, resilient zu werden und mit diesen neuen Rahmenbedingungen zu leben. Wir müssen darauf achten, jene hausgemachten Faktoren zu verändern, die uns in unseren Aktivitäten benachteiligen.“

Und er fordert zu raschem Handeln auf: „Ich sehe es als unsere Verantwortung an, wieder an Wettbewerbsstärke gewinnen. Wesentlich für Europa ist eine zeitgemäße Infrastruktur. Wir haben in Europa in den letzten 20 bis 30 Jahren die Infrastruktur – damit meine ich in erster Linie Straße und Schiene, aber auch die Energieversorgung, die Digitalisierung und die Breitbandversorgung – in Besorgnis erregendem Ausmaß vernachlässigt. Eine störungsfreie Infrastruktur ist die Basis für leistungsstarke Logistikleistungen – und Logistik ist der Katalysator für Wettbewerbsfähigkeit!“

Der dringendste Bedarf für eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas besteht aus Sicht der BVL Österreich in

  • verlässlicher Energieversorgung zu global wettbewerbsfähigen Preisen,
  • einer umfassenden und nachhaltigen Entbürokratisierung auf Ebene der EU,
  • umfangreiche Investitionen in die Wiederherstellung bzw. der Errichtung einer leistungsfähigen Infrastruktur im analogen wie im digitalen Bereich
  • sowie politische Maßnahmen, um die Produktivität der Arbeitskräfte auf ein international vergleichbares Niveau anzuheben.

Ein inhaltlicher Höhepunkt am ersten Tag des Logistikdialogs war die Präsentation der „Mission Vorwärts“ durch die Bundesministerin für Landesverteidigung, Klaudia Tanner. Sie hob das Erfordernis der Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Logistikprozessen hervor, um gesamtheitlich Sicherheit zu gewährleisten.

Besonders gewürdigt wurde das Familienunternehmen LKW Walter, das seit 100 Jahren durch Kriege und Krisen hinweg erfolgreich seine Selbständigkeit behaupten und kontinuierlich wachsen konnte. Große Aufmerksamkeit genoss auch der Vortrag von Peter Sutterlüti, CEO von cargo sous terrain, über das Konzept des unterirdischen digitalen Gesamtlogistiksystems in der Schweiz.

www.bvl.at

Quelle: OEVZ

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