Flächenmangel bremst hohe Nachfrage

Der Flächenumsatz auf dem Markt für Logistik- und Industrieflächen  in Hamburg hat im ersten Halbjahr 2012 mit rd. 207.000 qm im Vergleich zum außergewöhnlichen Vorjahresergebnis (rd. 380.000 qm) deutlich an Dynamik verloren. „Die hohe Nachfrage nach funktionellen Logistik- und Industrieflächen kann aufgrund der vorherrschenden Grundstücks- und Objektknappheit nicht bedient werden“, begründet Erik Peuschel, Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Hamburg, den Rückgang des Flächenumsatzes um 45,5 %.   
   
Logistikmarkt auf stabilem Niveau   
Die konjunkturellen Aussichten der Logistikbranche in Deutschland haben sich gegenwärtig auf einem hohen Niveau stabilisiert und befinden sich weiter auf  Wachstumskurs. Hintergrund dafür ist eine gute Kapazitätsauslastung durch gestiegene Auftragseingänge aus dem In- und Ausland. Das sehr gute inländische Konsumklima sowie die erfreulichen Nachfrage Impulse aus z.B. den USA und China sind gegenwärtig Wachstumstreiber in Deutschland. „Aufgrund der hohen Flächennachfrage des Logistiksektors wurde der Leerstand bereits im vergangenen Jahr deutlich reduziert und in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres in allen Flächensegmenten weiter abgebaut“, so Peuschel über den Mangel an adäquaten Flächen. Trotz der dynamischen Nachfrage, die sich bereits im vergangenen Jahr abzeichnete, wurde in Hamburg bis auf wenige Ausnahmen nicht auf Vorrat gebaut. „Der Flächenumsatz könnte deutlich höher ausfallen, wenn es wieder Objekte geben würde“, vermutet Peuschel.   
   
Größte Umsätze im Norden   
Der größte Abschluss im ersten Halbjahr 2012 war der Verkauf eines bisher von C&A genutzten Objekts mit rd. 30.000 qm an den Textilhersteller Wellensteyn in Norderstedt. Durch insgesamt vier Umsätze über 10.000 qm erreichte diese Größenklasse einen Anteil am Gesamtflächenumsatz von rund 48 %, aber nur 5 % der Gesamtzahl der Abschlüsse. „Da im nördlichen Umland Hamburgs im Vergleich zu den anderen Teilmärkten derzeit die größten Flächen vorhanden sind, wurde hier im 5-Jahres-Vergleich ungewöhnlich viel Fläche umgesetzt.“, resümiert Peuschel.   
   
Jeweils 14 % der vermarkten Fläche liegt in der Größenklasse zwischen 2.500 und 5.000 qm (12 % der Verträge) und der Klasse zwischen 5.000 und 10.000 qm (7 % der Verträge). Auf die Größenordnung zwischen 1.000 und 2.500 qm  entfielen rd. 13 % des gesamten Flächenumsatzes (26 % der Verträge). Lediglich 6 % der vermarkteten Fläche entfiel auf die Größenklasse zwischen 500 und 1.000 qm (22 % der Verträge).   
   
Kaum Neugeschäfte   
„In Hamburg haben wir kaum noch tatsächliches Neugeschäft. Während es im ersten Halbjahr fast nur Erweiterungen oder Umsiedlungen gab, kamen neue nationale und internationale Logistiker sowie Industrieunternehmen gar nicht erst zum Zuge“, so Peuschel über die Nachfrageseite. Aufgrund der gegenwärtigen Marktsituation gehen Mieter mehr Kompromisse bezüglich der Flächenanforderungen als in den vergangenen Jahren ein, ziehen aber auch an Hamburg vorbei, um sich anderswo niederzulassen.    
   
„Aufgrund der beschriebenen derzeitigen Situation am Markt erwarten wir für das Gesamtjahr 2012 einen Flächenumsatz von 550.000 bis 600.000 qm“, prognostiziert Peuschel optimistisch.   

Quelle: Engel & Völkers
 

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