Genug Platz für die Zukunft schaffen
Das Unternehmen hat den Produktionsprozess, getrieben von kontinuierlichem Wachstum, laufend optimiert. Für die Herstellung stehen modernste Anlagen im Einsatz. Nicht optimal hat sich dagegen die Logistik präsentiert: Die Abläufe waren kompliziert und aufwändig, die nicht wertschöpfenden Tätigkeiten nahmen laufend zu und fehlende Lagerkapazität deckte das Unternehmen mit einem Aussenlager ab. Die Lagerverwaltung erfolgte manuell mittels Karteikarten. Zudem fehlte ein durchgängiger Informationsfluss. Basierend auf einer umfassenden Analyse haben sich folgende Anforderungen an die Logistik ergeben: • Die Produktionsfläche von 1’200 m2 auf 2’400 m2 zu vergrössern. Die Firma Nahrin verfügt im Industriegebiet Sarnen über ein Areal mit einer Fläche von ca. 7’500 m2. Es beinhaltet neben dem gut erhaltenen Hauptgebäude (Baujahr 1980) weitere Bauten, die aus der Gründungszeit um 1950 stammen und den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen. Das Areal ist zwar genügend gross, wird aber nicht optimal genutzt. Der Produktionstrakt wurde auf den bestehenden Ebenen Untergeschoss (Garderoben), Erdgeschoss (Spedition und Exportaufträge) sowie dem ersten und zweiten Obergeschoss (Fabrikation) ausgebaut. Dadurch kann die Firma Nahrin die Produktion klar nach pulverförmigen, flüssigen und pasteusen Produkten gliedern. Das neue Hochregallager mit einer Lagerkapazität von 2’600 Paletten besteht aus zwei Lagergassen mit automatischen Regalbediengeräten. Letztere sind mit Teleskop-Lastaufnahmemitteln ausgerüstet. Die erste Gasse ist dabei für die doppeltiefe Lagerung, die zweite für die einfachtiefe Lagerung von Euro-Paletten ausgelegt. Das Hochregallager ist mittels Fördertechnik über die Kopfzone an den Wareneingang und -ausgang, die zwei Produktionsebenen sowie das Kühllager im Untergeschoss angeschlossen. Der Zwischenbau ist das Bindeglied zwischen dem Lager- und dem Produktionstrakt. Im Erdgeschoss umfasst der Zwischenbau die Warenumschlagszone mit drei Rampen, den I-Punkt sowie die Förderanlage für die Ein- und Auslagerung – und auf den Produktionsebenen neben der Förderanlage auch die Wasch- und Lagerräume. Diese dezentralen Lagerräume ermöglichen es Anwendern im Produktionsbereich, direkt auf eingelagerte Ware wie z.B. Kleinmengen Rohmaterial oder Etiketten zuzugreifen. Das Kommissionieren der Artikel erfolgt aus einem Durchlaufregal, das neu mit einer passiven Rollenbahn ausgerüstet ist. Schnell-Läufer werden nun direkt ab Palette kommissioniert. Am Ende des Durchlaufregals werden die Kommissionierbehälter einer angetriebenen Rollenbahn übergeben und zu den Packplätzen transportiert. Die leeren Behälter gelangen über eine zweite Ebene automatisch zum Startpunkt der Kommissionierung. Die Pakete werden von den Packplätzen über die Rollenbahn zur Bindemaschine gefördert und von dort in die Postrollis abgelegt. Ein neues Materialfluss- und Lagerleitsystem steuert das gesamte Lager und optimiert die Versorgung der Produktion mit Roh- und Packmaterial sowie die Auslagerung von Ganzpaletten für die Kommissionierung und den Export. Das neue System ist über eine Standardschnittstelle mit dem übergeordneten IT-System SAP R/3 verbunden. Im Wareneingang werden die angelieferten Paletten im SAP erfasst und mit einem Barcode-Etikett versehen. SAP übergibt dem LVS mittels I-Docs alle benötigten Informationen zur erfassten Transporteinheit. Diese lässt sich mittels Fördertechnik automatisch einlagern. Das BC-Etikett (eindeutige TE-ID) bleibt solange auf der Palette, bis diese aus dem System entfernt wird. Nutzen klar bezifferbar Dank einer intensiven Schulung der Mitarbeiter in der Umsetzungsphase sind für sie die neuen Abläufe und der Umgang mit den neuen Logistiksystemen bereits kurze Zeit nach der Inbetriebnahme Routine. Ein grosser Schritt in der Unternehmensentwicklung der Nahrin AG ist damit erfolgreich abgeschlossen.
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