Grünbuch der nachhaltigen Logistik

Das BVL- Handbuch zur ressourcenschonenden Gestaltung logistischer Prozesse // Das 230 Seiten umfassende Grünbuch wird am 27. Logistik-Dialog der BVL ausgelegt.

 

Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Gerald Gregori und dem Competence Center für Nachhaltige Logistik sowie in Kooperation mit der Bundesvereinigung Deutschland hat ein 50-köpfiges Autorenteam an der Erstellung des Grünbuchs mitgewirkt und Themen und Anforderungen der Nachhaltigen Logistik aus allen Logistikbereichen erarbeitet. Das BVL-Handbuch wird als Praxisleitfaden für eine nachhaltige Gestaltung von Logistikstrukturen Anregungen geben, wie Infrastruktur- und Standortentscheidungen logistisch sinnvoll und ökologisch verträglich gestaltet werden können.

 

„Es ist das erste Buch im deutschen Sprachraum, das die Themen und Anforderungen an eine nachhaltige Gestaltung aller relevanten Logistikbereiche gemeinsam beschreibt und konsequent auf die Betrachtung ganzer Logistikketten abzielt. Der Begriff „Grünbuch“ wurde bewusst gewählt, um einerseits auf den ökologischen Aspekt der Nachhaltigkeit hinzu-weisen, andererseits um auf die offiziellen Grünbücher der Europäischen Kommission zu verweisen, die als Thesenpapiere öffentliche und wissenschaftliche Diskussionen herbeiführen und letztlich in Weißbüchern münden sollen“, informiert Dipl.-Ing. Gerald Gregori, Leiter des BVL Competence Centers für Nachhaltige Logistik und Initiator des Projektes.

 

Als Handbuch konzipiert, liefert das 230 Seiten umfassende Grünbuch, Praktikern und Entscheidern konkrete, in der Praxis erprobte Umsetzungshinweise und Entscheidungs-hilfen, um logistische Prozesse schlank, effizient und vor allem ressourcenschonend zu gestalten. Im Sinne der drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – werden auch konkrete Maßnahmen zur humanen Gestaltung von Arbeitsplätzen in der Logistik dargelegt. Die Kapitel Grundlagen, Intralogistik, Verkehrsträger, Standortplanung und Immobilien werden ergänzt um das Kapitel Erfolgsstorys mit Lösungskonzepten, die von namhaften internationalen Unternehmungen erprobt wurden und nachweislich Unternehmenswerte gesteigert haben.

 

Das Grünbuch ist eine Idee der BVL Österreich, die in Kooperation mit der BVL Deutschland verwirklicht werden konnte. Als Co-Herausgeber hat die BVL Deutschland konkrete Beispiele von namhaften Unternehmen wie Audi, Deutsche Post, DB Schenker oder Hermes eingebracht und dem Projekt damit einen noch stärkeren Praxisbezug verliehen.

 

Ein engagiertes 50-köpfiges Autorenteam – Experten aus allen Bereichen der Logistik, davon über 30 aus Österreich – hat in zeitintensiven Arbeitssitzungen mit viel Engagement und Know-how Inhalte und Anforderungen der nachhaltigen Logistik branchenübergreifend erarbeitet. Dass dabei auf klassisches „Kirchturm-Denken“ verzichtet wurde, zeigt das gemeinsame Engagement von Unternehmen, die am Markt im direkten Mitbewerb stehen. Die im Grünbuch erstmals veröffentliche Studie von SPAR und REWE über Einsparungs-potentiale beim LKW-Transport im Verteilerverkehr steht als signifikantes Beispiel dafür.

 

Kein Verkehrsträger wurde vergessen

Aus der Perspektive eines Logistikdienstleisters resümiert Dr. Ferdinand Koch von der cargo-partner GmbH: „Das Grünbuch liefert konkrete Anleitungen, Hinweise, Informationen und Ideen, die auf individuelle Unternehmensanforderungen angepasst und in der Praxis umgesetzt werden können. Kein Verkehrsträger wurde vergessen! Der Bogen spannt sich vom LKW über die Bahn bis hin zu Luft-, Binnenschiff – und Seefahrt.

 

Konkrete Handlungsanleitungen und gerade die richtige Anzahl an einfachen Vergleichs-daten finden sich aufgelistet in übersichtlichen Tabellen im Grünbuch und geben Orientierungshilfen für das eigene Unternehmen. So liegt das Optimierungspotential am Beispiel „LKW“ bei theoretisch 70 Prozent. Maßnahmen wie Fahrertrainings, geringfügige Geschwindigkeitsreduktionen oder optimaler Reifendruck können rasch, einfach und mit sofort wirksamen Ergebnissen umgesetzt werden. Über Alternativtreibstoffe wie Pflanzenöl und Biogas, aber auch den visionären Ansatz, Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft einzusetzen und die gesamte Produktionskette zu betrachten, informiert das Grünbuch ebenfalls.

 

Auf den Punkt gebracht: Das Grünbuch vermittelt konkrete Hinweise zur nachhaltigeren Gestaltung der Logistik, praxisorientierte Möglichkeiten zur Umsetzung und ausreichend Hintergrundinformationen, um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

 

Green Supply Chain Management und Intralogistik

„Tatsächliche Kundenbedürfnisse, unternehmensübergreifende Kooperationen, höchste Informationsintegration und -bereitstellung, hohe Standardisierung der Ladungsträger, Dezentralisierung in Netzwerken und intermodale Verkehre – die „grüne“ Lieferkette holt die umweltrelevanten und gesellschaftlichen Wirkungen von logistischen Konzepten und Systemen in den Fokus der Betrachtung,“ erklärt Univ. Prof. Dr. Gronalt, Institut für Produktionswirtschaft und Logistik der BOKU Wien, verantwortlich für das Grünbuch-Kapitel „Prozesse, Standards und Intralogistik“.

 

Inhalt dieses Kapitels ist unter anderem die Planung von nachhaltigen Intralogistiksystemen. Wiederverwendbare bzw. wiederverwertbare Ladungsträger sowie die Art der Lagerbewirtschaftung rücken in den Mittelpunkt. Volumennutzung, energietechnisch verbesserter Lagerbetrieb, Optimierung der innerbetrieblichen Transporte durch Softwaretechnologie oder der Einsatz von CO2-freien Flurfördersystemen, steigern die Energieeffizienz und schonen Ressourcen.

 

Eine nachhaltige Logistik arbeitet ökologisch und ökonomisch, strebt also danach, die erstellten Leistungen mit möglichst großer Effizienz zu erbringen. Die Betrachtung liegt dabei nicht nur bei den endlichen Ressourcen wie Öl und Landflächen, sondern beachtet auch die Wirkungen auf nachwachsende und nicht regenerierbaren Ressourcen und deren Beanspruchung. Unter diesem Blickwinkel gewinnen ein Ansatz der Kreislaufwirtschaft und die Betrachtung von Stoffströmen an Wichtigkeit. Sie wird in der Logistik der Zukunft eine maßgebliche Bedeutung erlangen.

 

 

Ihre Ansprechpartner für Rückfragen:

Dipl.-Ing. Roman Stiftner
Präsident der BVL Österreich

Jochen Rindt-Straße 33, 1230 Wien
Tel.: +43 1 615 70 55
Email: r.stiftner@bvl.at

 

Mag. (FH) Stefan Ulz
Geschäftsführer der BVL Österreich

Jochen Rindt-Straße 33, 1230 Wien
Tel: +43 1 615 70 55
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Dipl.-Ing. Gerald Gregori
Leiter des CC Nachhaltige Logistik der BVL Österreich

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Tel: +43-1-615 70 50
Email: g.gregori@econsult.at

 

 

Pressekontakt:

Sabine Lukas
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
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Über die Bundesvereinigung Logistik Österreich

Die BVL Österreich ist Österreichs größtes Logistiker-Netzwerk. Logistik-Spezialisten aus der Praxis und Wissenschaft, Interessierte bis Quereinsteiger profitieren seit Jahren als Personen- oder Firmenmitglieder von den Vorteilen eines grenzüberschreitenden Kompetenz-Forums. Öffentliche Institutionen, aus Bildung und Politik, treffen auf Unternehmen aus der Logistikbranche. Wissen, aktuelle Informationen werden in Unternehmen transferiert, Meinungen und Interessen werden auf den verschiedenen BVL-Plattformen ausgetauscht. Vor allem der einmal jährlich stattfindende Logistik-Dialog bietet Auftraggebern und Auftragnehmern Raum um gemeinsame Ideen und Projekte zu entwickeln. Beziehungen werden intensiviert, Netzwerke geknüpft, Visionen Wirklichkeit. Gemeinsam ans Ziel, in der Bundesvereinigung Logistik Österreich.

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