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Hafenabend der Hanse-Häfen: Gute Beziehungen zu baltischen Partnern bekräftigt

Gateway ins BaltikumZur Informationsveranstaltung „Gateway ins Baltikum“ am 5. Oktober am Travemünder Ostpreußenkai strömten wieder zahlreiche Gäste aus Logistik, Wirtschaft und Politik. Gastgeber der alljährlich stattfindenden Veranstaltung waren Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM), der Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft und die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG). Themen der Veranstaltung waren Hafenpolitik und das Baltikum.

Nach der Begrüßung durch HHM-Vorstand Ingo Egloff und LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens folgte ein Impulsvortrag des schleswig-holsteinischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Buchholz.

Buchholz betonte in seiner Rede die Bedeutung der schleswig-holsteinischen Häfen für das Bundesland. Er bezeichnete das Zusammenspiel der Häfen, auch zwischen Hamburg und Lübeck, als „zukunftsweisend“. Es sei besonders wichtig, die Häfen zum einen in der öffentlichen Wahrnehmung voranzubringen und zum anderen die Infrastruktur im Hinterland auszubauen. Hier müsse die Landesregierung tätig werden. Der Wirtschaftsminister bezeichnete das Baltikum als Vorbild in der Digitalisierung und betonte, dass uns dies nicht ruhen lassen dürfe, sondern dass Schleswig-Holstein und auch Deutschland aktiv an der Digitalisierung arbeiten sollten. Hier würde die Landesregierung durch den Glasfaser-Ausbau in wirtschaftlich starken Regionen des Bundeslandes notwendige Rahmenbedingungen schaffen.

Im Anschluss sprach Sebastian Jürgens über die Bedeutung Lübecks als multimodaler Bündelungspunkt für Osteuropa. In Anwesenheit von Janis Lapins, Geschäftsführer der Liepāja Special Economic Zone, hob er dabei insbesondere die fruchtbare Partnerschaft der Häfen Lübeck und Liepaja und die erfreulichen Mengensteigerungen auf dieser Relation hervor. Die beiden Ostseehäfen hatten Ende 2016 eine Zusammenarbeit vereinbart. Kritisch äußerte sich Jürgens zu den fortlaufenden Sanktionen, die den Handelsbeziehungen schadeten. Ein Wandel durch Abschottung könne nach aller historischen Erfahrung auf Dauer nicht funktionieren.

Der Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft betonte die Wichtigkeit der mittleren und kleinen Unternehmen, die mit den baltischen Ländern sehr gut im Geschäft seien. In diesem Zusammenhang berichtete Thomas Nielsen von SaareYachts über das Baltikum als Wirtschaftspartner aus unternehmerischer Sicht. Abschließend trafen Buchholz, Jürgens und Nielsen in einer lebhaften Diskussionsrunde auf den Geschäftsführer der Lübecker Bruhn Spedition, Marco Lütz. In dieser kamen nicht nur das Thema „Feste Fehmarnbelt-Querung“, sondern auch das Zukunftspotenzial des Handels mit den drei baltischen Ländern zur Sprache, die trotz begrenzter Märkte wirtschaftliches Wachstum vorweisen können. Jürgens, Lütz und Nielsen betonten, dass die Politik im Blick auf die baltischen Länder die Kontakte stärken solle und somit Türen für die Wirtschaft öffnen müsse.

In dieser Hinsicht ist der Lübecker Hafen mit den östlichen Ostseeanrainern durch wöchentlich 13 Abfahrten in die Baltischen Staaten und Russland bereits gut vernetzt. Nachdem die Mengen durch die Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland 2015 zunächst spürbar zurückgingen, zeichnet sich nun eine allmähliche Erholung ab. Diese ist vor allem das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit mit den regionalen Partnern.

„So besteht die Partnerschaft mit dem Hafen Liepāja nicht nur auf dem Papier, sie wird aktiv gelebt, und beide Seiten profitieren davon – nicht nur durch das Mengenwachstum auf dieser Verbindung“, erläuterte LHG-Geschäftsführer Jürgens. Ingo Egloff, HHM-Vorstand, fügte hinzu: „Lübeck hat vielfältige Verbindungen ins Baltikum, und in Hamburg sind die drei baltischen Staaten, wenn man den Umschlag zusammen betrachtet, unter den ersten acht Handelspartnern des Hamburger Hafens zu finden.“

Auch der Hamburger Hafen kann eine signifikante Erholung der Mengen in diesem Fahrtgebiet bestätigen. Bei den Containerverkehren zwischen Hamburg und den baltischen Häfen konnte im ersten Halbjahr eine Steigerung von über 24 % verzeichnet werden. Russland ist aktuell der wichtigste Handelspartner für den Hamburger Hafen, hinter China. Im Containerverkehr zwischen Hamburg und Russland konnte im ersten Halbjahr 2017, wie auch schon in 2016, ein Zuwachs verzeichnet werden. Der Hamburger Hafen ist eine wichtige Drehscheibe für den Ostseeverkehr und Verteilerpunkt für Güter, ob über Feeder- und Binnenschiff, oder mit dem Schienenverkehr.

Quelle: LHG/ Bildquelle: Bernd Pagel

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