Hamburg entwickelt zwei attraktive Industriegebiete

Nach der Erweiterung der Innenstadt durch die HafenCity, der Erneuerung der Elbinseln und des Harburger Binnenhafens mit dem Sprung über die Elbe rückt Hamburg in einer dritten großen Kraftanstrengung die urbanen Räume stromaufwärts im Osten Hamburgs wieder näher an die Stadt. Im Konzept “Stromaufwärts an Elbe und Bille” werden Billbrook und Rothenburgsort mit ihrem Industriegebiet in den Modernisierungsprozess einbezogen.

Entwicklungsperspektiven für Billbrook und Rothenburgsort

Die wirtschaftliche Dynamik des Standortes soll weiter gestärkt werden und moderne und zukunftsfähige Arbeitsplätze generieren. Für die Industrie- und Gewerbelagen Rothenburgsort und Billbrook sollen neue Unternehmen durch Profilierung und bessere stadträumliche Qualitäten gewonnen werden, damit das Industriegebiet Billbrook/Rothenburgsort auch zukünftig ein Magnet für moderne Industrieunternehmen ist.

Zukunftssicherung und Neuansiedlung

Im Frühjahr 2015 wurden die HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH sowie die IBA Hamburg GmbH durch die Behörde für Wirtschaft Verkehr und Innovation (BWVI) mit der Erstellung eines Handlungskonzepts zur Modernisierung und Revitalisierung des Industriegebietes Billbrook/Rothenburgsort beauftragt. Aufgabe dabei ist, die Bestandssicherung sowie die Schaffung von Erweiterungsmöglichkeiten vorhandener Unternehmen. Neuansiedlungen wertschöpfungsstarker, arbeitsplatzintensiver Unternehmen in Zukunftsbranchen sollen generiert werden. Das Handlungskonzept wird Ende April 2016 vorliegen. Es wird Handlungsempfehlungen zur zukünftigen Entwicklung des Industriestandorts Billbrook/Rothenburgsort liefern und unter Einbindung der Unternehmen und lokalen Akteure erstellt.

Projektgebiet mit Vergangenheit

Billbrook entstand Anfang des letzten Jahrhunderts durch Anlage von Kanälen und Geländeerhöhungen, um zusätzlichen Raum für die rasch wachsende Hamburger Industrie zu schaffen. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts dehnte sich das Industriegebiet rasch vom Billbrookdeich nach Süden aus. Auch im nördlichen Teil von Rothenburgsort, dem Billwerder Ausschlag, siedelten sich Industrieunternehmen an. Diese frühe Industrialisierung ging oft mit einer sehr hohen Umweltbelastung für Luft, Wasser und Boden einher.

Durch die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg wurden Rothenburgsort und Billbrook stark zerstört. Auch nach dem Krieg wurden Geländeerhöhungen – vielfach mit Trümmerschutt – vorgenommen. Die Nutzung blieb weiter industriell geprägt, die Umweltbelastungen gingen aber entsprechend der fortschreitenden Kenntnisse, Gesetzgebungen und Industriestandards deutlich zurück.

Norddeutschlands größtes Industriegebiet

Heute bilden der nördlich zur S-Bahn liegende Teil von Rothenburgsort und Billbrook zusammen das größte zusammenhängende Industriegebiet Norddeutschlands – außerhalb des Hamburger Hafens. Auf einer Fläche von rund 770 Hektar bieten die mehr als 1.000 ansässigen Betriebe Arbeitsplätze für mehr als 20.000 Beschäftigte.

In dem Industriegebiet sind zahlreiche Speditionen, Lagerei- und Versorgungsunternehmen angesiedelt, die von der Nähe zur Innenstadt und zum Hafen profitieren und die Außenwahrnehmung des Gebietes bestimmen. Daneben prägen vor allem die Baubranche, die Chemie- und Kunststoffproduktion, der Großhandel, der Maschinenbau sowie die Lebensmittelproduktion das Gebiet. Vor Ort sind sowohl traditionsreiche als auch jüngere Industrieunternehmen und Dienstleister vertreten, die zum Teil auch auf internationalen Märkten eine hohe Bedeutung haben, wie z.B. Still, Darboven, Rofin-Sinar und Albis Plastic.

Quelle und weitere Informationen:
www.industriestandort-billbrook.de

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