Hapag-Lloyd und Hamburg Süd führen Gespräche

Am 18. Dezember 2012 überraschte die Logistikbranche eine kurze und knappe Nachricht: "Gespräche zwischen Hapag-Lloyd und Hamburg Süd. Der Vorstand der Hapag-Lloyd AG sowie die Geschäftsführung der Hamburg Südamerikanischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft KG (Hamburg Süd) prüfen im Einvernehmen mit ihren Gesellschaftern, ob und unter welchen Bedingungen ein Zusammenschluss beider Unternehmen sinnvoll ist". 
 
Sowohl Hapag-Lloyd als auch Hamburg Süd veröffentlichten dieses Statement auf ihren Internetseiten. Weitere Erläuterungen fehlen, werden aber sicherlich noch folgen. Solch eine Fusion wäre eine interessante Entwicklung für die komplette Schifffahrt und würde viel auf dem Markt bewegen. Gemeinsam hätten Hapag-Lloyd und Hamburg Süd mehr als 250 Schiffe und würden damit – gemessen an der Transportkapazität – auf einen der Vorreiterplätze rutschen, hinter Maersk und den anderen Weltmarktführern. 
 
Sowohl Hapag-Lloyd und Hamburg Süd haben in den letzten Jahren die Wirtschaftskrise gut gemeistert. Rückschläge gab es genauso wie positive Entwicklungen. Noch sind die „Krisenzeiten“ nicht vorbei, so muss jeder am Markt kämpfen. 
 
Wie zufrieden die Kunden mit den Unternehmen aber sind – und dies ist schließlich ein wichtiger Faktor – sieht man an den zahlreichen Auszeichnungen. 
 
Die Hamburg-Süd-Gruppe wurde in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet, beispielsweise für ihr Umwelt-Engagement, ihre hohe Qualität und Zuverlässigkeit. 2012 erhielt das Unternehmen den „Best Green Service Provider Shipping Line Award”. Auch Hapag-Lloyd wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Gleich vier international führende Speditionen haben Hapag-Lloyd zu ihrem besten Partner gekürt. Nach Kühne + Nagel („Best Carrier Award“) und DB Schenker („Ocean Carrier of the Year“) haben jetzt auch Hellmann Worldwide Logistics („Global Carrier Award“) und Panalpina („Global Ocean Freight Carrier Survey“) Hapag-Lloyd mit Höchstnoten bei Qualität und Kundenservice ausgezeichnet. 
 
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (von Hapag-Lloyd) stieg die durchschnittliche Frachtrate von um 2,2 Prozent auf 1.574 USD/TEU und das Transportvolumen um 2,3 Prozent auf 3,96 Mio. TEU. Der Umsatz legte auf 5,16 Mrd. Euro zu, ein Plus von 14,6 Prozent. Das EBITDA betrug nach neun Monaten 245 Mio. Euro, das bereinigte EBIT 17,9 Mio. Euro. Das Konzernergebnis belief sich auf -94,1 Mio. Euro. Die deutlich gestiegenen Kosten für Energie sorgen weiterhin für starke Belastungen. Das vierte Quartal steht im Zeichen der sich verschärfenden Auswirkungen der Schuldenkrise im Euro-Raum. Händler und produzierendes Gewerbe füllen ihre Lager aufgrund knapper Liquidität und einer nachlassenden Konsumneigung nicht auf, sondern bauen Bestände ab. Dadurch nimmt die Nachfrage nach Transportdienstleistungen in diesen Märkten, insbesondere in den südeuropäischen Ländern, spürbar ab. Hapag-Lloyd beschäftigt derzeit rund 7.000 Mitarbeiter an 300 Standorten in 114 Ländern. Die Flotte umfasste zum 30. September 2012 146 Schiffe (davon 81 Charter-Schiffe) mit einer Gesamtkapazität von 675.000 TEU. Die Hamburg-Süd hatte, laut Angaben auf ihrer Internetseite, Ende 2011 107 Containerschiffe zur Verfügung. Die Entwicklungen auf dem Weltmarkt waren in den vergangenen Jahren für die komplette Schifffahrt schwierig. Wie sich die Zahlen für das Jahr 2012 entwickeln, wird sich Anfang 2013 zeigen, sicherlich wird es dann auch noch weitere Informationen zu den "Verhandlungen" zwischen Hamburg Süd und Hapag Lloyd geben. 

Quelle: MyLogistics

Portal: www.logistik-express.com

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