Informationsdefizite im Mittelstand

 
Diente das Internet noch vor einigen Jahren als reines Informations- und Kommunikationsmedium, gewinnen aufwändigere Anwendungen zunehmend an Bedeutung. 

Das zeigt die aktuelle Studie „Elektronischer Geschäftsverkehr im Mittelstand und Handwerk“. So nutzen beispielsweise 93,9 Prozent der Befragten das Internet zumindest gelegentlich zur Beschaffung, 89,9 Prozent zum Datenaustausch und 71,0 Prozent für den Kundenservice.

Jedoch werden die Potenziale vieler Internetoptionen erst ansatzweise ausgeschöpft: So verkauft derzeit nur jedes zweite Unternehmen online, etwa ein Drittel beteiligt sich an elektronischen Ausschreibungen und rund die Hälfte nutzt die Möglichkeiten des Mobile Business.

Der Informationsbedarf der kleinen und mittelständischen Unternehmen zum E-Business ist sehr heterogen: Das Interesse beschränkt sich nicht auf einige wenige Themen, sondern verteilt sich auf zahlreiche unterschiedliche Aspekte.

Die „Netz- und Informationssicherheit“ wird von den Befragten durchgängig als wichtigstes Thema angesehen, gefolgt von den Themen „Online-Recht“ und „Datenaustausch mit Externen“. Die Ergebnisse spiegeln die bestehenden Unsicherheiten der kleineren Unternehmen bezüglich des Internets wider. Eine branchenspezifische Analyse zeigt, dass der Informationsbedarf der befragten Handwerksunternehmen sehr viel geringer ausfällt als bei Unternehmen anderer Wirtschaftszweige.

Das Informationsbedürfnis bei Handelsunternehmen weist zu beinahe allen Themenbereichen eine deutlich steigende Tendenz im Vergleich zu den Vorjahren auf. Im Dienstleistungssektor werden Informationen zu eher technischen Themen, wie spezielle Softwarelösungen, überdurchschnittlich oft benötigt. Bei den Themen „Datenaustausch mit Externen“ und „elektronischer Beschaffung“ haben Industrieunternehmen hingegen das größte Interesse.

„Die Untersuchungsergebnisse verdeutlichen, dass kleinere und mittlere Unternehmen noch erhebliche Informationsdefizite aufweisen“, erläutert Dr. Kai Hudetz, Leiter des E-Commerce-Center Handel, das die Studie federführend durchgeführt hat. „Insbesondere das Thema Web 2.0 wird in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Daher sollten sich auch kleinere Unternehmen bereits jetzt mit den entsprechenden Möglichkeiten auseinandersetzen.“

Quelle: MyLogistics

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