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Interview mit Dkfm. Heinz Pechek, Geschäftsführender


2008/2009 Interview mit Dkfm. Heinz Pechek, Geschäftsführender
 
Bis zum Sommer verlief die Konjunktur wunderbar, niemand erwartete so abrupt eine Realwirtschaftskrise, dementsprechend unvorbereitet hat sie viele getroffen. In schwierigen Zeiten muss der Einkauf für die Unternehmen noch mehr leisten, als zu „normalen“ Zeiten, auch die Ethik ist immer mehr gefordert. Europa muss sich anstrengen, um im globalen Wettbewerb durch Innovationsleistungen bestehen zu können. Es zeichnet sich ab, dass der Einkauf auch mehr und mehr für die Innovationen zuständig ist. Die Krise ist besonders für die Zulieferer ein Problem. Der Einkauf hat die Verpflichtung, hier Maßnahmen zu setzen, um den Lieferanten auch das Überleben zu sichern, etwa über Kooperationen, Beteiligungen oder kürzere Zahlungsziele. Man sollte einen gemeinsamen Weg aus der Misere suchen.

Positiv war in diesem Jahr unser 10jähriges Jubiläum, bei dem namhafte Experten sich zu Einkauf und Supply Chain äußerten. Für das Jahr 2009 entwickelt der BMÖ für seine Mitglieder Pakete zur Hebelwirkung, etwa  Frühwarnindizes. Leider sparen Unternehmen in schlechten Zeiten zuallererst bei der Ausbildung und der Werbung. Daher ist es so wichtig, die Aus- und Weiterbildung staatlich zu fördern. Denn mit guten Qualifikationen im Einkauf kann ich im  Unternehmen etwas bewegen, hier sind Schulungen äußerst sinnvoll. Wir werden diesbezüglich unser Spitzenprodukt, den MBA, noch mehr auf den Wertbeitrag des Unternehmens ausrichten. Zudem führen wir eine Studie durch, welche Maßnahmen oder Aktivitäten sich in der aktuellen Situation bewähren. Interessant wird auch sein, wie sich das Spannungsfeld CSR, Green Procurement und wirtschaftliche Schwierigkeiten im kommenden Jahr verhält.

Ich glaube, dass wir eine Renaissance der Wertanalyse erleben werden, neben Bestandsreduktionen und dem „design to cost“ bei Nebenprodukten könnten manche Produkte „entschlackt“, auf ihre wesentlichen Funktionen eingeschränkt werden. Zu Weihnachten wünsche ich mir viel Schnee und Zeit zum Ausspannen.

Quelle: Logistik Express Online-Journal – Nr.4

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