Japan: Unternehmen richten Krisenstäbe ein
Die Einkäufer sind derzeit mehr denn je gefordert: Wer Materialien aus Japan importiert, hat nicht nur die Frage alternativer Bezugsquellen zu beantworten. Er muss sich auch mit dem ungelösten Problem möglicher Strahlenbelastung auseinandersetzen. Betroffen sind insbesondere die Branchen Automotive, IT und Elektrotechnik/Elektronik. Alle großen Kfz-Hersteller und Zulieferer haben bereits Krisenstäbe eingerichtet. "Es gilt, durch schnelles Prozess- und Risikomanagement auf die sich beinahe täglich ändernden Entwicklungen zu reagieren", so Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), am Freitag in Frankfurt. Automobilzulieferer berichten dem BME bereits von Lieferschwierigkeiten. Wer beispielsweise Stahl, Elektro-/Elektronikteile oder auch Fahrwerksteile wie Federn von japanischen Herstellern bezogen hat, muss umgehend andere Quellen im Großraum Asien aktivieren. Das geht allerdings nicht von heute auf morgen. In der Heimat muss umgedacht werden: "Im Unternehmen braucht man jetzt dringend verkürzte Freigaben für alternative Hersteller und Produkte", so Hildebrandt. Offen ist auch die Frage der Strahlenbelastung. Von den Krisenstäben unter anderem zu klären:
"Die Frage möglicher Kontamination japanischer Lieferungen kann nicht alleine das Problem der Einkäufer sein", sagt BME-Hauptgeschäftsführer Hildebrandt. Er appelliert an Wirtschaft und Politik, gemeinschaftlich nach Lösungen zu suchen, um ins Stocken geratene Lieferketten nicht reißen zu lassen. Quelle: MyLogistics |