Lkw droht auf Europastraße E 552 rote Ampel

„Grünes Licht“ hat das Verkehrsressort des Landes Oberöserreich zu einem beabsichtigten Lkw-Fahrverbot auf der B148 nahe Altheim gegeben und stellt damit die Ampel für den Güter-verkehr auf Rot. Damit sei beabsichtigt, den Lkw-Verkehr in dieser Region um rund ein Drittel zu verringern.

„Mit einer derartigen Maßnahme wird allerdings ignoriert, dass der Lkw-Verkehr nur Spiegelbild eines regen Güteraustausches im Raum Oberösterreich–Bayern ist und somit seine Ursache in der positiven Entwicklung gerade dieses Wirtschaftsraums hat“, zeigt der Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der WKOÖ KommR Johannes Hödlmayr MBA keinerlei Verständnis für dieses Ansinnen.

„Immerhin ist die B148 auch gemeinsam mit dem Bayrischen Streckenanteil als Europastraße E 552 ausgewiesen. Und Zweck derartiger Europastraßen ist es, taugliche Achsen auch für überregionale Verkehre zu bieten“, gibt Hödlmayr weiter zu bedenken, der auch keineswegs in Abrede stellt, dass die bereits zugesagten Ausbaumaßnahmen auf der B148, wie etwa die Umfahrung St. Peter/Hart dringend notwendig sind. Es kann aber nicht sein, dass bestimmte Gruppen nun von der Benutzung dieser Infrastruktur ausgeschlossen werden, weil derartige überfällige Ausbaumaßnahmen noch nicht realisiert sind und sich Anrainer deshalb beeinträchtigt fühlen.

Das Fahrverbot auf der B148 geht in der beabsichtigten Form sogar so weit, dass selbst Fahrzeuge von in der Region ansässigen Betrieben nur mehr dann ihren Firmenstandort anfahren dürfen, wenn dabei unmittelbar eine Be-/oder Entladung erfolgt. Zum Tanken, zu Reparatur-/oder Servicearbeiten, Abholen von Frachtpapieren oder wenn für ein Fahrzeug einmal keine Retourladung zu bekommen ist  – in all diesen Fällen soll es dem Wortlaut der Regelung entsprechend den Lenkern dann nicht mehr erlaubt sein, mit ihren Fahrzeugen auf der B148 heimzufahren, da eben keine generelle Ausnahme für Ziel-/und Quellverkehr vorgesehen ist.

Auch ein an der Strecke ansässiger Tankstellenbetrieb, dessen Areal besonders für die Zielgruppe der Lkw-Lenker adaptiert wurde, wäre arg betroffen. Lkw-Lenker suchen oft erfolglos nach geeigneten Autohöfen, die ihnen neben einem sicheren Parkplatz auch entsprechende Infrastruktureinrichtungen bieten. Diese Tankstelle bietet das alles, dürfte aber dann von den Lenkern nicht mehr angefahren werden, was folglich auch für den Betreiber betriebswirtschaftlich negative, wenn nicht gar existenzbedrohende Konsequenzen hätte.

Mit einem Fahrverbot, wie derzeit geplant, würde erheblich über das Ziel geschossen. „Ich hoffe, dass sich die Verantwortlichen all diese Auswirkungen eines solchen Schrittes genau vor Augen führen und gemeinsam eine andere Lösung erarbeitet wird, mit der alle Betroffenen leben können“, appelliert Verkehrsspartenobmann Hödlmayr mit allem Nachdruck an die oö. Verkehrspolitik.

Quelle: Wirtschaftskammer Oberösterreich

 

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