Logistiker arbeiten enger zusammen

Virtuelle Kontakte in „Face-to-Face“-Begegnungen zu überführen, das war das Hauptziel der Vortragsveranstaltung für Logistik-Entscheider. „Wer enge persönliche Verbindungen besitzt, findet auch bei schwierigen Aufgaben Kooperationspartner, auf die er sich verlassen kann“, verdeutlichte Kurt Bührmann, CEO der Logistic Analytic Service Group GmbH den Nutzen des Kongresses. „Wir können alle gegenseitig aus unseren Erfahrungen lernen“, betonte der Logistikberater. Einen ganzen Nachmittag lang hatten die Teilnehmer aus Logistikunternehmen und Speditionen sowie von Dienstleistern aus der Branche reichlich Zeit zum Austausch untereinander. Das vielfältige Vortragsprogramm bot ihnen eine Reihe von Anknüpfungspunkten.

Vorträge bieten inhaltliche Impulse
Zu Beginn appellierte Dr. Zoltan Henneberg von der Dr. Hörmann GmbH an die Teilnehmer aus produzierenden Unternehmen, sich ein „apdatives“ Lieferantennetzwerk zu schaffen. Wer einzelne Komponenten nur bei einem Lieferanten einkaufe, riskiere den Stillstand seiner Supply Chain. „Das Beispiel Fukushima hat gezeigt, wie rasch die Produktionsanlagen stillstehen, wenn einzelne Lieferanten ausfallen“, mahnte der Referent.

Anschließend gaben Klaus Piechotta und Thomas Friedrich von der Jota GmbH Einblicke in die Gründung eines High-Tech-Netzwerks, das unter dem Label „Drigel“ einen geschlossen RFID-basierten Pfandkreislauf für die Getränkeindustrie entwickelt hat. „Nur im Zusammenschluss konnten wir alle Technologien so zusammenfügen, dass die Automatisierung der gesamten Prozesskette möglich wurde“, berichteten die Prozess- und Technologie-Experten.

Vor den Fallstricken im Interim-Management warnte Andreas Riedel. „Wer externe Berater in sein Organigramm integriert, riskiert, dass sie arbeits- und sozialrechtlich als seine Mitarbeiter gelten“, warnte der Fachanwalt für Arbeitsrecht. Bernd Müller-Dauppert von der Miebach Consulting GmbH und Prof. Dr. Thomas Mühlencoert berichteten beide aus unterschiedlichen Blickwinkeln über Ausschreibungen in der Kontraktlogistik. Der Miebach-Berater empfahl, Ausschreibungen nicht zu breit anzugehen: „Treffen Sie eine Vorauswahl von maximal zehn Dienstleistern und übermitteln Sie ihnen unter Geheimhalteabkommen ihre Anforderung.“ Der Hochschullehrer vom RheinAhr Campus der Fachhochschule Koblenz riet dagegen, das Pflichtenheft für Dienstleister nicht zu eng zu formulieren. „Wer die Prozesse exakt vordefiniert, schließt das Expertenwissen seines Dienstleisters aus“, verdeutlichte er die Folgen.

Netzwerken als Grundlage für Neugeschäft
Für den Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hielt Kay Lied ein flammendes Plädoyer für die aktive Nutzung von Netzwerken: „Wer Geduld investiert, findet in den Kontakten von heute die Geschäfte von morgen.“ Allein im BVMW seien über 160.000 Unternehmen zusammengeschlossen, für die es jährlich rund 1.800 Veranstaltungen gebe.
Mit viel Humor erklärte Beraterin Edith Storck anschließend, wie Unternehmen ihre Büroorganisation vereinfachen können. Sie empfahl die Einführung standardisierter Ordnungskriterien. „Fast zwei Stunden täglich verbringen wir ansonsten mit Suchen – pro Mitarbeiter macht das immerhin zwischen 200 und 300 Arbeitsstunden im Jahr“, verdeutlichte sie das Einsparpotenzial.

Am Ende des Kongresstags erklärte Kurt Bührmann, wie er –ausgehend von den praktischen Erfordernissen der Logistic Analytic Service Group – ein immer breiteres Netzwerk geknüpft hat. „Auf der Internetplattform www.logistics.ag stellen wir mittlerweile neben unserer Jobbörse und dem Beraterpool auch einen Dienstleisterkatalog sowie Informationsvideos, Grafiken und Präsentationen bereit“, erklärte er das hauseigene Portal. Um diese Angebote ausführlicher darzustellen, zeigte der CEO des Veranstalters anschließend erstmals öffentlich das neue Imagevideo der Logistic Analytic Service Group.

Quelle: logistics.ag

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