Logwin: 360 Tonnen Luftfracht von Schweden nach Chile

Logwin: Maßarbeit bei der Verladung von  Schwergut in eine Antonov. Klappe auf, Fracht rein?  Ganz so einfach ist die Beladung der vier Antonov-Flugzeuge mit den überlangen Rohrsystemen nicht.

  • Schwergut: vier Antonov-Flugzeuge mit jeweils rund 100 Tonnen Fracht
  • Überlänge: Rohrsysteme messen mehr als 21 Meter
  • Zentimeterarbeit: Beladung braucht Fingerspitzengefühl

Zwei Spezialkräne stehen auf dem Rollfeld bereit, um die tonnenschwere Fracht vom Tieflader auf den Verladeschlitten der Antonov zu hieven.
 

Klappe auf, Fracht rein? Ganz so einfach ist die Beladung der vier Antonov-Flugzeuge mit den überlangen Rohrsystemen für den Logistikdienstleister Logwin nicht.

Hier ist Maßarbeit gefragt: Die 5,75 Meter breite und 3,20 Meter hohe Konstruktion ist exakt an den Flugzeugrumpf der Antonov AN-124 angepasst.

Ein gigantisches Transportprojekt hat der Logistikdienstleister Logwin in Zusammenarbeit mit Chapman Freeborn im Oktober 2010 durch-geführt: Für einen langjährigen Luftfracht-Kunden aus Chile wurden Rohrsysteme mit einem Gesamt-gewicht von 360 Tonnen über 13.000 Kilometer vom schwedischen Göteborg nach Santiago de Chile geflogen. Im Auftrag von Logwin orderte der Frankfurter Air Charter Spezialist Chapman Freeborn dafür vier Antonov-Frachtflieger vom Typ 124. Drei Flugzeuge nahmen am 15., 16. und 17. Oktober Kurs auf Chile, eine Maschine war bereits Anfang Oktober mit den ersten Transport-gütern in Santiago de Chile gelandet.

Auf dem Rollfeld stehen zwei Antonov AN-124 bereit. Die eine Maschine ist bereits fertig beladen und hebt in Kürze Richtung Südamerika ab. Am zweiten Frachtflieger ist die Arbeit noch in vollem Gange: die Rampe wird aufgebaut und genau justiert, Tieflader, Spezialkräne und Verladeequipment stehen bereit, der Loadmaster und zehn Techniker steuern und überwachen die Beladung im Flugzeug. Insgesamt sind mehr als 30 Personen innerhalb und außerhalb der Maschine im Einsatz.

Die Antonov AN-124 ist das zweitgrößte Frachtflugzeug der Welt. Das Besondere: Bug und Heck der Antonov lassen sich hydraulisch öffnen.

Maßanzug aus Stahl

In Göteborg nimmt jede Antonov rund 100 Tonnen Fracht an Bord, die Ladung besteht aus Rohrsystemen für eine Wärmetauschanlage. Für den Transport sind die Rohrbündel in speziell angefertigten Stahlrahmen verpackt. Die überbreite Konstruktion ist exakt auf die Maße des Antonov-Flugzeugrumpfes angepasst und mit den notwendigen Ladungssicherungselementen ausgestattet. Die Fracht: pro Flugzeug drei Bauteile, jedes 21,10 Meter lang und 30 Tonnen schwer.

Bei der Verladung ist Maßarbeit gefragt. Zwei Spezialkräne hieven die tonnenschweren Bauteile auf den Verladeschlitten des Flugzeugs. Techniker innerhalb und außerhalb der Maschine überwachen kontinuierlich die korrekte Position der Fracht. Immer wieder ausmessen, ausrichten, justieren und zum Schluss mittig aufsetzen, Zentimeterarbeit per Kran. Die Anweisungen der russischen Verladetechniker werden den beiden Kranführern auf Schwedisch weitergegeben. Der Lademeister nimmt letztes Augenmaß, bevor die Kräne die Bauteile millimetergenau auf dem Schlitten positionieren. Sitzt – passt. Gesichert über mehrere Ketten zieht eine Seilwinde die Fracht langsam ins Flugzeug.

Alles drin
Nach sechs Stunden harter Arbeit ist es geschafft, die Fracht ist sicher im Innenraum verstaut. Die Techniker bauen die Rampe ab. Damit ist auch die Beladung der dritten Maschine abgeschlossen, die besonderen Herausforderungen sind nun fast schon Routine für die Beladung der vierten und letzten Maschine.

Nun noch betanken, rund 45 Tonnen Kerosin bis zum ersten Zwischenstopp in Lissabon. Bis zur endgültigen Ankunft muss die Antonov insgesamt viermal zum Betanken landen. Die über 13.000 Kilometer lange Route führt über Lissabon/Portugal, Sal/Kapverdische Inseln, Recife/Brasilien und Rio de Janeiro/Brasilien zum Zielort Santiago de Chile.

Dann doch noch eine Verzögerung: Die aus Leipzig erwartete vierte Maschine ist defekt. Der Abflug dort und damit die Ankunft in Göteborg verschieben sich um sechs Stunden. Damit ist der minutiöse Zeitplan nicht zu halten. Es heißt umdisponieren, denn die Aufstellung des benötigten Krans ist in Göteborg bei Nacht nicht erlaubt. Also Sondergenehmigung einholen, damit der Flieger wie geplant am Sonntagmorgen um 8 Uhr starten kann. Und es klappt: Auch die letzte der insgesamt vier Antonovs hebt planmäßig Richtung Chile ab. Nach zweieinhalb Tagen, am Dienstagnachmittag, dem 19. Oktober, kommt auch diese Maschine pünktlich am Zielort an.

Planung bis ins Detail
Dieses Mammutprojekt setzte eine präzise Vorbereitung von Logwin voraus. Welche speditionellen und logistischen Bedingungen sind zu beachten? Wie müssen die Stahlrahmen beschaffen sein? Wie kann der Beladungsvorgang im Einzelnen ablaufen? Zusammen mit dem Charterspezialisten Chapman Freeborn, mit dem Logwin bereits zahlreiche außergewöhnliche Transportprojekte realisiert hat, legten die Luftfrachtexperten die einzelnen Arbeitsschritte fest. Es folgten zahlreiche Abstimmungsgespräche mit allen anderen Beteiligten – dem Göteborger Unternehmen Metso Power AB, Hersteller der Rohrsysteme und der Transport-Stahlkonstruktion, der Airlines Volga Dnepr sowie dem Antonov Design Büro.

Auch das Logwin-Partnerunternehmen für Skandinavien, Trust Forwarding, war im Vorfeld eingebunden und zusammen mit Logwin-Mitarbeitern aus Deutschland und Chile sowie Experten von Chapman Freeborn bei jeder Antonov-Beladung vor Ort. Über seinen Skandinavien-Partner organisierte Logwin die Anlieferung der Fracht und die Formalitäten am Flughafen Göteborg. Insgesamt zwölf Schwerlast-Transporter schickte Trust Forwarding zum Flughafen. Die gelieferten Rohrsysteme kommen als Wärmetauscher in Chile zum Einsatz. Das schwere Erdbeben im Februar 2010 hat die dort in Betrieb befindliche Anlage fast völlig zerstört. Nach der pünktlichen Ankunft der letzten Bauteile in Santiago sind alle Beteiligten erleichtert: „Wir sind glücklich, dass dieser außergewöhnliche Transportauftrag derart reibungslos geklappt hat“, freut sich Eduardo Vergara, Country Director Logwin Chile, der alle vier Verladungen sowohl in Göteborg als auch bei der Ankunft in Chile begleitet hat. „Dies ist dem großen Engagement all derer zu verdanken, die mit Know-how und tatkräftiger Unterstützung in dieses Projekt eingebunden waren.“

Chapman Freeborn Airmarketing GmbH

Chapman Freeborn ist der weltweit führende Anbieter für Flugzeugcharter. Das Unternehmen wurde im Jahr 1973 gegründet und verfügt über ein weltweites Netzwerk von 32 Standorten in 22 Ländern. Im Jahr 2009 realisierte Chapman Freeborn über 5000 Charterflüge im Passagier- und Frachtbereich. Der jährliche Umsatz liegt bei etwa USD $ 475 Millionen. Unser Frachtservice wurde in den Jahren 2007, 2008, 2009 und 2010 mit dem Air Cargo Charter Broker of the Year im Rahmen der World Air Cargo Awards ausgezeichnet.

Neben dem Kerngeschäft des Charters bietet Chapman Freeborn seinen Kunden spezielle Kauf- und Leasingangebote für Flugzeuge. Die Tochtergesellschaften Air Dispatch und Wings 24 ergänzen das Leistungsprofil und stellen sicher, dass Chapman Freeborn in allen Bereichen des Luftverkehrs einen ganzheitlichen Support anbieten kann.

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