Lufthansa Cargo startet mit neuem Frachter in Richtung Zukunft

Geschichte wiederholt sich: 41 Jahre nach dem weltweiten Erstflug des legendären Jumbo-Frachters startet Lufthansa Cargo erneut mit einem Flug nach New York in eine neue Ära des Fliegens. Der erste Boeing 777-Frachter von Lufthansa Cargo hebt am Dienstagabend das erste Mal im Linienbetrieb von Europas führender Frachtairline ab. Lufthansa Cargo hat bei dem USamerikanischen Flugzeugbauer Boeing insgesamt fünf fabrikneue Frachter bestellt (Listenpreis je Flugzeug: 270 Millionen Dollar). Mit dieser Großinvestition setzt Lufthansa Cargo auf Wachstum und eine Modernisierung der Flotte.

Der Vorstandsvorsitzende Karl Ulrich Garnadt unterstrich bei der Willkommenszeremonie für das neue Flugzeug die Bedeutung der Flotteninvestition: „Die Boeing 777F ist nicht nur der leistungsstärkste, effizienteste und ökologisch beste Frachter der Welt, sondern darüber hinaus ein weithin sichtbares Zeichen unseres Zukunftsprogramms ‚Lufthansa Cargo 2020‘.“

Mit dem Einsatz des zweistrahligen Boeing-Frachters sei ein wichtiger Meilenstein erreicht „auf unserem Weg, ein Unternehmen für die nächste Generation zu formen“, betonte Garnadt. Die Airline hat mit der Strategie „Lufthansa Cargo 2020“ vor zwei Jahren ein umfassendes Zukunftsprogramm aufgelegt.

Einige der strategischen Projekte befinden sich bereits in der Umsetzungsphase, neben der Modernisierung der Frachterflotte auch Investitionen in neue IT im Volumen von 100 Millionen Euro. Darüber hinaus plant Lufthansa Cargo in Frankfurt den Bau eines neuen, leistungsfähigen Logistikzentrums, treibt die Digitalisierung der gesamten Prozesskette voran und stärkt gemeinsam mit den Partnern am Standort Frankfurt das wichtigste deutsche Luftfrachtdrehkreuz.

Boeing 777F fliegt zunächst in die USA
Die erste „Triple Seven“ im Lufthansa-Design wird heute zum ersten Mal im Linienverkehr eingesetzt. Seit der Landung nach dem technischen Überführungsflug aus Everett/Washington am 9. November wurden die dafür notwendigen, letzten Vorbereitungen getroffen. Unter anderem wurde das sogenannte Electronic Flight Bag System eingebaut. Alle wichtigen Informationen wie Navigationskarten werden so im Cockpit elektronisch bereitstellt.

Der kommerzielle Erstflug führt das Flugzeug nach New York/JFK und anschließend nach Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Der Abflug ist für 17:50 Uhr unter der Flugnummer LH8170 geplant. Das nächste Ziel der Boeing 777F ist am Mittwoch Chicago. „Mit der Boeing 777F läuten wir eine neue Ära des Fliegens bei Lufthansa Cargo ein“, betonte der Vorstandsvorsitzende Garnadt.

Kunden von Lufthansa Cargo würden von der enormen Reichweite des Zweistrahlers profitieren. Bei voller Nutzlast von 103 Tonnen ist das Flugzeug in der Lage, zehneinhalb Stunden in der Luft zu bleiben. Dabei schafft es eine Strecke von mehr als 9.000 Kilometern nonstop, was Lufthansa Cargo zum Beispiel Direktflüge von Frankfurt an den weltgrößten Frachtflughafen Hongkong ermöglicht.

Weniger Lärm und Treibstoff
Die Flottenmodernisierung trägt darüber hinaus zu einer deutlichen Entlastung der Umwelt bei. Garnadt: „Die spezifischen CO2-Emissionen der Boeing 777F sind um fast 20 Prozent geringer als die unserer bestehenden MD-11-Frachter. Damit unternehmen wir den nächsten großen Schritt, um unsere ehrgeizigen Umweltziele zu erreichen.“ Bis 2020 will Lufthansa Cargo die spezifischen CO2-Emissionen um ein Viertel reduzieren.

Auch für die Anwohner in Flughafennähe ist der Einsatz der „Triple Seven“ ine gute Nachricht. Der fabrikneue Jet ist wesentlich leiser als andere Frachtflugzeuge seiner Klasse. „Wir stehen zu unserer Zusage, die Lärmbelastungen für die Anwohner spürbar zu senken“, unterstrich Garnadt.

Der Lufthansa Cargo-Manager hob zudem die wirtschaftliche Bedeutung der Milliardeninvestition – eine Boeing 777F hat einen Listenpreis von rund 270 Millionen US Dollar – hervor: „Die neuen Flugzeuge werden fest in Frankfurt stationiert, unserem mit Abstand wichtigsten Drehkreuz. Damit sind sie eine wichtige Investition in den Standort und sichern hunderte Arbeitsplätze, nicht nur bei Lufthansa Cargo, sondern auch bei Partnerunternehmen.“

Boeing auf den Namen „Good Day, USA“ getauft
Die Boeing 777F, die das Kennzeichen D-ALFA trägt, hat als erstes Flugzeug der aktuellen Flotte einen Taufnamen erhalten. Ein offener Ideenwettbewerb zur Namensgebung der Lufthansa Cargo Frachter hatte bereits in den vergangenen Wochen für hohe Aufmerksamkeit vor allem unter Luftfahrtbegeisterten gesorgt. Die Airline hatte in einem Kreativwettbewerb online dazu aufgerufen, der gesamten Flotte von Lufthansa Cargo Namen zu geben. Innerhalb von sechs Wochen wurden dabei mehr als 40.000 Vorschläge eingereicht – und damit weit mehr potenzielle Namen als weltweit Zivilflugzeuge am Himmel operieren. Die Flugzeuge werden künftig die wichtigsten Zielländer der Frachtairline in der Landessprache begrüßen. Die erste „Triple Seven“, die zunächst Ziele in den Vereinigten Staaten anfliegen wird, wurde entsprechend auf den Namen
„Good Day, USA“ getauft. Der zweite 777-Frachter soll den Namen „Jambo Kenya“ tragen, der dritte auf die Begrüßungsformel „Ni Hao, China“ getauft werden: „Wir verbinden mit unseren Flugzeugen die Welt der Wirtschaft, wir führen Städte, Länder und ganze Kontinente zusammen“, so Karl Ulrich Garnadt. „Diese wichtige Rolle der zivilen Luftfahrt unterstreichen wir, in dem wir die Menschen an unseren wichtigsten Flugzielen freundschaftlich und sympathisch in ihrer Landessprache begrüßen.“

Die zweite Boeing 777F von Lufthansa Cargo wird Ende November ausgeliefert. Zwei weitere Jets folgen in der ersten Jahreshälfte 2014, ein fünftes Flugzeug 2015. Bislang betreibt Lufthansa Cargo eine Frachterflotte von 18 eigenen MD-11F-Flugzeugen. Die neuen Flugzeuge sollen sowohl Wachstum als auch eine Modernisierung der Flotte ermöglichen, betonte Garnadt. Nach derzeitiger Planung werden die beiden ältesten MD-11F im Laufe des Jahres 2014 aus der Flotte genommen.

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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