Messer, Gabel, Schere … ex Asien

Das Logistikunternehmen Panalpina managed für die Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) die Transportströme über Asien. Das erklärte Ziel von WMF ist es, die Produktions- und Logistikprozesse konzernweit zu synchronisieren und nachhaltig zu vereinfachen. Um der Erfüllung dieses Ziels in der globalen Supply Chain Rechnung zu tragen, setzen beide Unternehmen auf die internetbasierte Logistikplattform AX4 der Frankenthaler AXIT AG.

Die WMF – mit Stammsitz im württembergischen Geislingen – ist ein international führender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen mit Schwerpunkt Tisch und Küche sowie vollautomatischen Kaffeemaschinen im privaten und gewerblichen Bereich. Mit weltweit 5.951 Mitarbeitern (2008) und davon acht Prozent in den Produktionsstandorten in Asien erschließt WMF auch internationale Märkte.

Die Produkte sollen durch Optimierungen in der Logistik auch in weit entfernten Absatzmärkten konkurrenzfähiger gemacht werden. Ein wesentlicher Bereich davon ist das Management der Transportströme vom Lieferanten über Asien in das WMF-Logistikzentrum in Geislingen. Mit Panalpina fand WMF den passenden Partner für diese Aufgabenstellung. Um die unternehmensweiten Logistikprozesse systematisch weiter zu vereinheitlichen und zu optimieren, setzt Panalpina seit 2006 die internetbasierte Logistikplattform PAN AX4 ein, so auch um die Transportprozesse in Asien für WMF zu steuern und zu optimieren. PAN AX4 ist eine auf Panalpina zugeschnittene Weiterentwicklung der Logistikplattform AX4, entstanden aus der Zusammenarbeit zwischen PANALPINA und AXIT.

Herausforderung: Was ist im Container?
Eine der dringlichen Herausforderungen lautete die Herstellung einer durchgängigen Transparenz in der Lieferkette der WMF-Lieferanten in Asien bis zur Ankunft im Zentrallager in Geislingen. Ein wesentliches Ziel hierbei war die Transparenz hinsichtlich Inhalt und Verlauf des Containers, der früher oft einer Black Box glich. Insbesondere für die effiziente Nachlaufsteuerung vom Empfangshafen in Deutschland bis zum Zentrallager in Geislingen, war es WMF wichtig, gezielt priorisieren zu können. Die Voraussetzung hierfür besteht in dem Wissen, welche Bestellungen und Artikel sich in welchem Container aus Asien befinden.

Ein weiteres Ziel bestand darin, durch ‚vorauseilende’ und vollständige Informationen den Transportverlauf zu beschleunigen, z.B. durch kürzere Verzollungszeiten. Eine Zusammenführung bereits vorhandener Daten, ihre Prüfung auf Vollständigkeit und richtigen Inhalt sollte zudem die Basis für wichtige Statistiken zur besseren Steuerung und Planung der Supply Chain geben.

Mit PAN AX4 zum „Gläsernen Container“
Mit dem Einsatz von PAN AX4 konnte Panalpina für seinen Kunden WMF den „gläsernen Container“ realisieren. Er erspart WMF aufwändige Recherche, welche Artikel und Bestellungen sich in welchem Container befinden und ermöglicht die gezielte Priorisierung bestimmter Waren und die gewünschte optimierte Nachlaufsteuerung des Landverkehrs, was letztlich reibungslose Wareneingangprozesse in Geislingen unterstützt.

Um die Idee einer komplett transparenten Supply Chain umzusetzen, beginnt der Prozess mit der Übermittlung von Bestellungen aus dem SAP System von WMF an die Plattform PAN AX4. Diese stellt die Daten den Lieferanten in Asien in jeweils personalisierten Web-Accounts zur weiteren Bearbeitung bereit. Die Lieferanten bestätigen, lehnen ab oder übermitteln Änderungen (z.B. Preis, Menge, etc.). Auf Basis dieser überarbeiteten Bestelldaten erstellen sie anschließend Lieferscheine und Sendungen, die wiederum sofort an die acht angebundenen Panalpina-Niederlassungen in Asien und Deutschland übermittelt werden. Neben Panalpina sind auch weitere Logistikdienstleister in den Prozess eingebunden. Sie empfangen Sendungen via PAN AX4 Webaccount oder auch direkt per Schnittstelle. Zudem melden sie Trackingdaten zum kompletten Transportverlauf aus ihren Systemen an PAN AX4 zurück, welche diese vereinheitlicht und WMF zur Verfügung stellt. Somit ist sofort bei allen Beteiligten bekannt, wann die Ware beim Lieferanten abgegangen ist und voraussichtlich am Empfangshafen ankommen wird. Bereits lange vor Ankunft werden frühzeitig und automatisch Zollreferenzen übermittelt, was die Verzollung und letztendlich den Nachlauf vom Hafen zum Logistikzentrum deutlich beschleunigt.

Besondere Managementfunktionen ermöglichen die Vogelperspektive zur permanenten Verbesserung der Supply Chain: Ein Supply Chain Event Management (SCEM)-Modul benachrichtigt proaktiv bei auftretenden Problemen wie zum Beispiel bei Verzögerungen oder wenn ein Lieferant eine Bestellung ändert oder ablehnt. WMF erhält verschiedene Statistiken, zum Beispiel Entlade-Reports, Zoll-Reports, Abgleiche zwischen theoretischem Zustelldatum, bestätigtem Zustelldatum, tatsächlichem Zustelldatum, etc.

Der Einsatz von PAN AX4 bringt gleichermaßen Vorteile für WMF als Kunde und für Panalpina als Logistics Provider. Transparenz und Steuerungs-Tools erleichtern das Management der Supply Chain. Teure Feuerwehreinsätze in letzter Minute sind Vergangenheit. Bestände und Transportkosten werden durch einen besseren Forecast für den Wareneingang und durch Reduzierung von Sonderfahrten gesenkt. Panalpina liefert Transport und IT maßgeschneidert aus einer Hand für seinen Kunden WMF. Das neue Transportmanagement führt zu Konsolidierungseffekten. Beide Parteien sind hochzufrieden und planen die Integration der WMF Tochtergesellschaften

Quelle: MyLogistics

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